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Susann Trabert M.A.

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Susann Trabert

 
 

Kurzbiographie  

  • Geboren am 06.08.1980 in Jena.

  • 1999-2006 Studium der Medienwissenschaft, Neueren Geschichte, Psychologie und Wirtschaftswissenschaft in Jena und Perugia.

  • 2003-2006 studentische Hilfskraft im Sonderforschungsbereich „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“.

  • 2006 Recherchetätigkeiten für den Film „Böttger und das Meißner Porzellan“ (Ottonia Media GmbH/ Geschichte Mitteldeutschlands).

  • von Nov. 2006 - Nov. 2009 Stipendiatin am GK „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“.

  • seit Feb. 2010 am SFB 482 Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800

 

Vorträge (Auswahl)

  • 13.06.2005: Vortrag beim Workshop „Öffentlichkeit um 1800“ in Greifswald über Werbung zwischen Wirtschaftsförderung und Eigennutz im ‚Journal des Luxus und der Moden'

  • 13.06.2008: Vortrag auf der Tagung „Luxusgegenstände und Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Produktion – Handel – Formen der Aneignung“ in Trier über Werbung und Luxus. Das ‚Journal des Luxus und der Moden' als Werbeträger

  • 20.06.2008: Vortrag auf der Tagung „Medienereignisse und Performativität in der Neuzeit“ in Gießen über Zwischen Konstruktion und Fiasko. Die ersten missglückten Ballonaufstiege  als diachron-konfliktäre Medienereignisse (1784-1786)

  • 01.10.2008-03.10.2008: Posterpräsentation auf dem Historikertag 2008 mit dem Poster Die ersten Ballonfahrten als gesamtgesellschaftliches und transnationales Medienthema

  • 11.10.2008: Vortrag auf dem „Medienhistorischen Forum“ in Wittenberg über Differenzierung, Transferierung und Verdichtung. Die Evolution des frühneuzeitlichen Medienereignisses  Ballonfieber (1783-1786)

  • 01.05.2009: Vortrag auf der Jahrestagung der DGPuK 2009 "Medienkultur im Wandel" über Alles schon im Rahmen? Die mediale Thematisierung der ersten Ballonfahrten (1783-1785) in Zeitungen und Bildflugblättern

  • 10.09.2009 Vortrag auf der Tagung "France, Great Britain and Ireland: Cultural transfer and the circulation of knowledge in the Age of Enlightenment", York über The “Balloon Rage” as a transnational Media Event (1783-1786)
  • 09.06.2010 Vortrag im Seminar "Transnational and Global History", Oxford, über: Balloons Over Europe: Rethinking Boundaries Trough New Technology from Above (1783-1786)

Veröffentlichungen

  • Zeitschriftenwerbung im „Journal des Luxus und der Moden“ (1786-1795) – Durchsetzung einer neuen Werbegattung, in: ZVThG 62 (2008).
  • Rez.: „Susanne Greilich und York-Gothart Mix (Hgg.): Populäre Kalender im vorindustriellen Europa: Der ‚Hinkende Bote'/ ‚Messager boiteux'. Kulturwissenschaftliche Analysen und bibliographisches Repertorium. Ein Handbuch. Berlin: Walter de Gruyter, 2006.“, in: KULT_online 16 (2008): http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/magazin/rezension-2390.html.
  • Lütgendorfs Ballonaufstieg  von 1786 – ein Medienereignis, in: Arbeitskreis Bild Druck Papier, Tagungsband Nürnberg 2009, Wolfgang Brückner zum 80. Geburtstag, München 2010, S. 43-58.

  • Popularisierung der Luxuswerbung im ‚Journal des Luxus und der Moden’ 1786–1795, in: Mark Häberlein (Hrsg.) u.a., Luxusgegenstände und Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Produktion-Handel-Formen der Aneignung. (im Druck)
  • Mediale Prägungen von Performances: Die gescheiterten Ballonfahrten im späten 18. Jahrhundert zwischen Konstruktion und Fiasko, in: Frank Bösch, Patrick Schmidt (Hrsg.), Medienereignisse und Performativität in der Neuzeit. (im Druck)
  • Artikel: Subskription, in:  Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 12. (im Druck)

 

Thema der Dissertation

Das Ballonfieber als transnationales Medienereignis

 

Projektskizze

Medienereignisse wie Kriege, Naturkatastrophen, bedeutsame Innovationen oder auch Sportveranstaltungen zeichnen sich durch Prozesse der Differenzierung, Verdichtung und der Transferierung aus. Solche Ereignisse sind nicht nur der Gegenwart implizit, sondern fanden auch schon in der Frühen Neuzeit statt. Krönungen von Staatsoberhäuptern, das Erdbeben von Lissabon, bedeutsame Innovationen wie der Blitzableiter oder eben die ersten Ballonfahrten können als Beispiele dafür angeführt werden.

Ziel der Arbeit ist es, die obengenannten Prozesse, die als symptomatisch für Medienereignisse gelten können, anhand medialer Artefakte über die ersten Ballonfahrten zu analysieren. Differenzierungsprozesse zeigen sich dabei auf den Ebenen der Verbreitung, der Kommunikationsmodi und der medialen (Re-)Präsentationen verschiedener gesellschaftlicher Diskurse (Meta-Frames). Die medialen Aussagen, die in ihrer Summe das Medienereignis ausmachen, zeichnen sich bezüglich ihres Konkurrenzverhältnisses, in dem sie untereinander stehen, aus. Einzelne Frames, Bilder, Anekdoten und Nachrichten werden im Gegensatz zu anderen wiederholt präsentiert. Dies kann aus einer diachronen Perspektive betrachtet bis zu einer Symbolisierung führen, indem dann beispielsweise einzelne Bilder stellvertretend für bedeutsam wahrgenommene Ereignisse stehen. Solche Prozesse werden in der Arbeit als Verdichtungen bezeichnet. Die dritte Eigenschaft, die der Transferierung von Wissen, steht gleichsam auch als Indikator für den emergenten Charakter von Medienereignissen, der sich auf der Grundlage des Zusammenspiels verschiedener Elemente der gesellschaftlichen Ordnung bildet, sich aber nicht allein auf diese Elemente reduzieren lässt. Die Transfers medialer Aussagen fungieren dabei als Schnittstellen zwischen verschiednen Kommunikationsräumen, Diskursen und Medien.

An das historische Ereignis angelehnt wurde der Untersuchungszeitraum auf zirka 3 ½ Jahre (Juni 1783 bis Dezember 1786) eingegrenzt. Das Untersuchungsmaterial umfasst jeweils zwei Zeitungen, ein Intelligenzblatt (für England eine regionale Zeitung), mehrere Publikums- und Wissenschaftszeitschriften aus Frankreich, England und Deutschland. Daneben werden zwei transnationale Zeitungen, Bildflugblätter, Monografien, Souvenirs und Modeartikel in die Analyse einbezogen. Als übergreifende Methode der Untersuchung wird eine quantitativ-qualitative Medieninhaltsanalyse durchgeführt. Es wird Datum, Medium, Entstehungsort sowie für die Frame-Erfassung die inhaltlichen Kategorien Ereignisse, Akteure, Handlungen, Zustände und Objekte sowie deren Semantisierungen (Attribute, Interaktionen, Werte, Vergleiche, Kausalitäten und Sinnkomplexe) erhoben. Mit Hilfe der durchgeführten Inhaltsanalyse können dann Differenzierungsprozesse auf den Ebenen der Kommunikationsmodi, der Verbreitung und der Diskurse ermittelt werden.

Um Verdichtungsprozesse zu analysieren, wird das oben erwähnte Untersuchungsmaterial gesondert darauf hin geprüft, welche Bilder, Geschichten und Nachrichten besonders häufig verwendet werden und ob und wann sie sich zu Symbolen wandelten. Während bei den Transferierungsprozessen eher die Beziehung zwischen Kommunikationsräumen, Diskursen und Medien interessieren. Diese können anhand von Filiationsanalysen untersucht werden. Dabei werden einzelne mediale Aussagen ebenfalls aus dem Untersuchungsmaterial herausgegriffen und danach analysiert, wo sie sich auffinden lassen. Es kann danach differenziert werden, ob Medieninhalte direkt übersetzt, kopiert oder kreativ verändert wurden. Die vorgefundenen Transfers lassen sich dann grafisch als Stammbäume darstellen.

 

 

 

 Abstract

Early balloon flights as transnational media event (1783-1786).

Events like wars, natural disasters, outstanding inventions, or sport happenings are regularly in the focus of the media and thus become media events. Media events can be characterised by processes of differentiation, condensation and transfer. They are not phenomena of our modern society but can rather be traced back to the Early Modern period. Coronations ceremonies, inventions like the lightning rod, the Lisbon earthquake of 1755, or the first balloon flights are just a few examples.

Exemplified on artefacts pertaining the first balloon flights, I analyse in my thesis these processes which make an event a media event. Differentiation can be observed in the flow of information, the type of communication, and the representation of various social discourses in the media (meta frames). Differentiation leads to competition and only certain discrete frames, pictures, anecdotes, or news, are repeated over and over again. Over an extended period of time, this may result in symbolisation whereby, for example, a certain pictures becomes representative for an event perceived as particularly distinctive. This process is called condensation. The third process, the transfer, finally indicates the emergent character of media events and provides the interface for interaction between communication spaces, discourses, and media.

The study covers the period from June 1783 until December 1786, during which the historical event of the balloon flights took place. Relevant sources include newspapers, magazines, monographs, prints, pamphlets, souvenirs, and fashion items from England, France, and Germany. Differentiation processes of the discourse are analysed by the means of a frame analysis of newspapers and prints. Processes of condensation can be recognised by an analysis of the frequency and repetition of discrete pictures, passages of text, or frames. Following the paths of media contents through transfer processes reveals the relation between communication spaces, discourses, and media.

 

 

Mitgliedschaften

 

Preise

Preis des Nachfuchsforums Kommunikationsgeschichte für den besten Vortrag im Rahmen des „Medienhistorischen Forums für Absolventen und Forschungsnachwuchs“ am 10. -11.Okt. 2008  in Wittenberg

 

Lehrveranstaltungen