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Rückblick auf erfolgreiches Jahr und Hoffnung auf stabilere Hochschulfinanzierung

Akademischer Festakt der Universität Gießen mit Preisen und Auszeichnungen für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs

– Festvortrag von Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka

Nr. 213 • 21. November 2014

Die Preisträgerinnen und Preiträger mit Präsidium und Ehrengästen. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst

Mit einem Festvortrag der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, und der Würdigung erfolgreicher Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am Freitag ihren Akademischen Festakt, den Höhepunkt im Jahreslauf der Universität, begangen. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren der Einladung in die Aula der Universität gefolgt.

Festvortrag von Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst

In seiner Rede zur Lage der Universität zog JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee ein weitgehend positives Fazit des letzten Jahres. Gleichzeitig wagte er einen positiven Ausblick in die Zukunft: Dank der jüngsten Entscheidungen der hessischen Landesregierung bestehe „die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Hochschulfinanzierung in Hessen für dieses Jahrzehnt.“ Prof. Mukherjee äußerte sich darüber hinaus optimistisch zu den laufenden Verhandlungen zum Hochschulpakt 2016-2020: Er habe den Eindruck, dass  auch die Landesregierung Wert auf mehr Stabilität und Fairness bei der Mittelverteilung lege.
Der Akademische Festakt ist der höchste Feiertag im Jahreslauf der Universität. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst

Der JLU-Präsident sieht die Universität auf dem richtigen Weg, was die strategische Ausrichtung angeht: „Der Wissenschaftsrat betont die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in regionalen Wissenschaftsverbünden“. Diese Empfehlungen greife die JLU mit der Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg, die unter Einbeziehung der Technischen Hochschule Mittelhessen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum integrierten „Forschungscampus Mittelhessen“ ausgebaut werden soll, „mustergültig auf“. Auch die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zum Thema Exzellenz habe er zur Kenntnis genommen, betonte der Präsident. Mehr Qualität in der Breite sei demnach das Ziel – „ohne dabei in wenig zielführende Hierarchisierungsplanspiele zu verfallen“.

Dem Anfang Dezember aus dem Amt scheidenden Universitätskanzler Dr. Michael Breitbach dankte Prof. Mukherjee für sein Engagement und seinen „enormen Einsatz für die JLU“. Seine Nachfolgerin Susanne Kraus werde ein geordnetes Haus übernehmen können. Im Zusammenhang mit weiteren anstehenden Wechseln an der Spitze des Personaldezernats sowie im Amt der Frauenbeauftragten kündigte der JLU-Präsident für das kommende Jahr sowohl Arbeiten an einem neuen Personalentwicklungskonzept als auch die Erstellung eines neuen Gleichstellungskonzeptes an.

Der Festakt wurde von Mitgliedern des Universitätsorchesters Gießen gestaltet.

Im Mittelpunkt stand die Verleihung von Preisen und Auszeichnungen für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs:

- Der Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ging in diesem Jahr an PD Dr. Jörg Evers (Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg). Der Physiker erhält den mit 15.000 Euro dotierten Preis in Anerkennung seiner Entwicklung und Verifizierung eines grundlegenden neuen quantenoptischen Ansatzes für die Beschreibung von Röntgenstreuung an Atomkernen in nanoskopischen Systemen. Gestiftet wird der Preis von den regionalen Institutionen der Pfeiffer Vacuum Technology AG, der Dr.-Erich-Pfeiffer-Stiftung und der Ludwig-Schunk-Stiftung.

- PD Dr. Andreas Römpp (Institut für Anorganische und Analytische Chemie) wurde für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Mass spectrometry imaging with high resolution in mass and space mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis der Justus-Liebig-Universität ausgezeichnet.

- Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für Arbeiten zur Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen geht an Dr. des. Thomas Kischkel für seine herausragende Promotionsschrift zum Thema „Die Spruchtätigkeit der Gießener Juristenfakultät. Grundlagen – Verlauf – Inhalt“.

- Der von der Dr.-Herbert-Stolzenberg-Stiftung ausgelobte und mit 3.000 Euro dotierte Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis kann nur an Mitglieder der JLU vergeben werden. In der Sektion Rechtswissenschaft erhielt PD Dr. Dr. Thilo Kuntz, LL.M. (Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung) den Preis in Anerkennung seiner herausragenden Habilitationsschrift zum Thema „Gestaltung von Kapitalgesellschaften zwischen Freiheit und Zwang  – Venture Capital in Deutschland und den USA“ und seines sonstigen wissenschaftlichen Oeuvres.

Dank der finanziellen Unterstützung der Gießener Hochschulgesellschaft war es auch in diesem Jahr wieder möglich, acht hervorragende Dissertationen, die an der JLU eingereicht wurden, mit einem Preis in Höhe von jeweils 500 Euro auszuzeichnen.

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften ging an Dr. Alexander Franck (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Walter) für seine Dissertation „Trading Strategies of Institutional Investors – Empirical Evidence from the Mutual Fund Industry“.

- In der Sektion Sozial- und Sportwissenschaften sowie Psychologie wurde Dr. Matteo Toscani (Betreuer: Prof. Dr. Karl Gegenfurtner) für seine Dissertation „Effect of fixation positions on perception of lightness and color“ ausgezeichnet.
 
- In der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften ging die Auszeichnung an Dr. des. Jürgen Dinkel (Betreuer: Prof. Dr. Dirk van Laak) für seine Dissertation „Die Bewegung Bündnisfreier Staaten. Eine globalgeschichtliche Analyse ihrer Genese, Organisation und Politik (1927-1992)“.

- In der Sektion Naturwissenschaften erhielt Dr. Pascal Hartmann (Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Janek) für seine Dissertation „A Rechargeable Room-Temperature Sodium Superoxide (NaO2) Battery“ eine Auszeichnung.

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement ging an Dr. Denise Geßner (Betreuer: Prof. Dr. Klaus Eder) für ihre Dissertation: „Investigations on the effects of nutritional and physiological factors on stress-responsive transcription factors in animal and cell culture models“.

- In der Sektion Veterinärmedizin, Tierbiologie, Medizin, Zahnmedizin und Humanbiologie wurde Dr. Yvonne Christine Ackermann (Betreuer: Prof. Dr. Dr. habil. Ewald Usleber) für ihre Dissertation „Entwicklung und Anwendung enzymimmunologischer Verfahren zum Nachweis von Alternariol“ ausgezeichnet.

Die beiden sektionsunabhängigen Dissertationsauszeichnungen gingen in diesem Jahr an:

- Dr. Nina Schünemann (Betreuer: Prof. Dr. Joachim C. Brunstein) für ihre Dissertation „Combining Reciprocal Teaching with Self-Regulated Learning. A Component-Process Analysis of Fifth Graders' Reading Strategies Acquisition, Reading Comprehension, and Collaborative Group Work“.

- Dr. Aline Koch (Betreuer: Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel) für ihre Dissertation „Pflanzenbiotechnologische Strategien zur Nutzung antimikrobieller Peptide sowie der RNAi Technik für eine nachhaltige Kontrolle von Krankheitserregern“.

 

 

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