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Tragedia Johannis Huss

Anlässlich des 600. Gedenktags der Verbrennung des Prager Theologen Johannes Hus auf dem Konstanzer Konzil führt die Theatergruppe des Instituts für Germanistik die "Tragedia Johannis Huss" des Johannes Agricola aus dem Jahr 1538 auf.

  • Tragedia Johannis Huss
  • 2015-07-05T16:00:00+02:00
  • 2015-07-05T17:15:00+02:00
  • Anlässlich des 600. Gedenktags der Verbrennung des Prager Theologen Johannes Hus auf dem Konstanzer Konzil führt die Theatergruppe des Instituts für Germanistik die "Tragedia Johannis Huss" des Johannes Agricola aus dem Jahr 1538 auf.
Wann

05.07.2015 von 16:00 bis 17:15 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Wetzlar, Baptistengemeinde

Name des Kontakts

Telefon des Kontakts

0641-99-29080

Teilnehmer

Prof. Dr. Cora Dietl, Ole Denskat, Mike Hedrich, Melissa Heerz, Christine Kluge, Anna-Verena Mencke, Christoph Schanze, Lisa Scheffler, Adrian Verscharen

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Nicht aufführbar sei die Tragödie, die Johannes Agricola da verfasst habe, lässt der Luther-Gegner Johannes Cochlaeus seine Melanchthon-Gestalt in der Komödie "Ein heimlich Gsprech" (1539) wettern, die er als bissigen Kommentar gegen Agricolas "Tragedia Johannis Huss" entworfen hatte. Natürlich wusste Cochlaeus, dass die Tragödie bereits vor Kurfürst Friedrich dem Weisen in Torgau aufgeführt worden war und dass sie gerade in der Aufführung ihre Wirkung entfaltet. Die Aussage des Stücks war 1538/39, als man eine Verurteilung Luthers vor dem Konzil von Mantua befürchtete, eine hoch aktuelle. Heute aber wird der überzeitliche Charakter des Dargestellten sichtbar: Agricola zeichnet einen Machtapparat, der, um die Korruption und den Amtsmissbrauch der eigenen Mitglieder zu decken, Kritiker nicht zu Wort kommen lässt und schnell hinrichtet, gegen den aber auch einzelne Mächtige wie der Papst oder der König nicht ankommen, da auch sie um ihre Macht bangen müssen. Wenn am Ende ein Prophet mahnt, dass sich die Geschichte noch mehrfach wiederholen werde, so kann man dem aus heutiger Sicht nur zustimmen.

Für die Aufführung musste die Zahl der Rollen massiv gekürzt werden, aber der bei aller Polemik nachdenklich stimmende Charakter des Spiels ist erhalten geblieben. Seien Sie eingeladen zu einem "anderen" Theatererlebnis.

Der Eintritt ist in Wetzlar frei.