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Paul Berten

 

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Paul Berten

Paul Berten

Graduiertenkolleg "Transnationale Medienereignisse

von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart"

Justus-Liebig-Universität Giessen

Otto-Behaghel-Str. 10 C1

35394 Gießen

 

Email: Paul.Berten(at)gmx.de

Tel.: 0049 - 641 99 281 75

 

 

Kurzbiographie 

seit Juli 2010: Stipendiat am Graduiertenkolleg "Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart" mit einer Arbeit zum globalen Medienereignis Mondlandung.

Juni 2010: Abschluss des Magisterstudiums in den Fächern Mittlere und Neuere Geschichte, Fachjournalistik, Politikwissenschaft und Teilgebiete der Rechtswissenschaft Privatrecht. Abschlussarbeit mit dem Titel "Von Sputnik bis Apollo. Das Space Race in westdeutschen Zeitungen". (Gesamtnote 1,08).

2007-2009: Studentische Hilfskraft bei Prof. Frank Bösch am Lehrstuhl für Fachjournalistik der Justus-Liebig-Universität Gießen.

 

 

Dissertationsprojekt "Die Mondlandung 1969. Ein Medienereignis im globalen Diskurs?" - Projektskizze

Im Juli 1969 verfolgt fast die ganze Welt den Flug von Apollo 11. Ungefähr 500 Millionen Menschen sehen die ersten Schritte eines Menschen auf dem Mond live im Fernsehen, eine noch viel größere Zahl verfolgt das Geschehen im Hörfunk und in den Tageszeitungen. Sowohl in der zeitgenössischen Berichterstattung, als auch in der öffentlichen Erinnerung und nicht zuletzt in der historischen Forschung sind folglich zwei Begriffe zentral für die Mondlandung: Medienereignis und Globalität. Überraschenderweise beschränkte sich die bisherige Forschung weitgehend auf das US-amerikanische Fernsehereignis. Das vorliegende Dissertationsprojekt versucht deshalb eine Geschichte der Mondlandung im Spannungsfeld dieser beiden Begriffe zu schreiben. Das Ziel ist es eine differenziertere Geschichte des Medienereignisses Mondlandung zu erreichen; eines Ereignisses das tatsächlich global war, aber gleichzeitig zahlreiche nationale Besonderheiten aufweist. Vielleicht, so die zugespitzte Arbeitshypothese, gibt es gar nicht das eine Medienereignis, sondern vielmehr eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse Mondlandung.

 

Um diese Frage beantworten zu können, macht die Arbeit zwei sich gegenseitig bedingende Einschränkungen: Sie konzentriert sich auf Printmedien als primäre Quellen, und auf Versuche der Deutung und Sinnzuschreibung in diesen. Bei einem Ereignis, bei dem es keine natürlichen Beobachter geben konnte, waren alle berichtenden Medien von der NASA abhängig. Diese stellte alle Informationen zur Verfügung und besaß zudem ein weitgehendes Monopol auf das Fachwissen. Davon war in besonderem Maße das auf Bildmaterial angewiesene Fernsehen betroffen. Die Printmedien besaßen erheblich mehr Spielraum in der Berichterstattung, insbesondere bei der Deutung und Einordnung des Geschehens. Zudem ermöglichen diese Einschränkungen erst den globalen Ansatz des Projektes, sowie die Herausarbeitung nationaler Besonderheiten in der Berichterstattung.

 

Erste Ergebnisse der Arbeit zeigen auf, dass die Berichterstattung zur Mondlandung global gesehen, trotz zahlreicher nationaler Besonderheiten, weitgehend einheitlich verläuft. Auf der einen Seite gelingt der NASA die Inszenierung in erstaunlichem Maße, auf der anderen Seite verlaufen die Versuche der Deutung und Sinnzuschreibung global entlang vergleichbarer Fragestellungen. Aus diesen Ergebnissen entstanden mehrere, die Arbeit strukturierende Kernfragen: Wie gelingt der NASA die Inszenierung des Ereignisses? Welches sind die vorherrschenden Deutungsmuster in der Berichterstattung und warum treten diese auf der ganzen Welt auf? Welche nationale Besonderheiten gibt es? Und warum wird die Erinnerung an das Ereignis so sehr vom Medienereignis auf der einen und der Verschwörungstheorie vom Moon Hoax auf der anderen Seite beherrscht?