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ZMI-Newsletter 3/2018

 

 

Editorial

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Freundinnen und Freunde des ZMI,

 

 

wir möchten Sie mit unserem Newsletter auch im beginnenden Wintersemester wieder zu zahlreichen interessanten Veranstaltungen einladen und Ihnen von den Aktivitäten aus unseren Sektionen, dem Forschungsschwerpunkt Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft und den Seniorprofessuren berichten. Vor allem aber freuen wir uns, Ihnen unsere neu gestaltete Website vorzustellen. Wir haben uns – wie immer – vom Pioniergeist des ZMI leiten lassen und sowohl inhaltlich als auch gestalterisch neue Wege beschritten. Wir laden Sie herzlich ein, unsere neue Website im Kachel-Design zu besuchen und gehen in Kürze mit dem ersten Eintrag des neu geschaffenen ZMI-Blogs online. Katrin Lehnen und Dorothée de Nève befassen sich mit der Frage: „Was ist Digitalisierung?“.

Die politische Aktualität in Hessen, Deutschland, Europa und Amerika wird in den kommenden Tagen und Wochen ein wichtiges Thema unserer Veranstaltungen sein. Die bevorstehende Landtagswahl in Hessen wird am 23. Oktober in der Universitätsaula zur Debatte gestellt.

Den 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland feiern wir am 12. November mit einer gemeinsam mit dem Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der JLU organisierten Festveranstaltung im Universitätshauptgebäude. Neben Musik, Theater und einer Ausstellung gibt es eine Diskussion mit Gästen zu den Fort- und Rückschritten der Gleichstellung der Geschlechter.

Ist Europa bereits eine Welt von gestern? Im Hinblick auf die für Mai 2019 bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament stellt die von Ludwig Börne-Professor Claus Leggewie organisierte Ringvorlesung des Präsidenten die Frage nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der europäischen Integration.

Seit der US Election Night im November 2016 beschäftigen – und beunruhigen – uns die Entwicklungen in den USA. Was bedeuten die Zwischenwahlen in den USA für Trump und für uns? Diese Frage stellen wir auf einer Podiumsdiskussion am 11. Dezember.

In die mediale Öffentlichkeit gerückt ist auch die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache. Die Sektion Educational Linguistics hat das Thema daher zum Schwerpunkt ihrer Veranstaltungsreihe in diesem Semester gemacht. Sie nimmt die linguistischen und sprachpolitischen Debatten in Brasilien, Frankreich und Deutschland in den Blick. Sie startet am 20. November mit einem Vortrag zur „Gender-Revolution“ in Brasilien.

Der ZMI-Forschungsschwerpunkt Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft (LBM) wiederum befasst sich in seiner Workshop-Reihe mit der wandelnden Bedeutung von Wissens- und Bildungsmedien. Im Fokus der zweiten Veranstaltung dieser Reihe stehen am 9. November „Lehrbücher“.

Wir laden Sie herzlich ein, bei der Lektüre noch viele weitere spannende Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen sowie laufende und stattgefundene Aktivitäten zu entdecken und wünschen Ihnen weiterhin einen guten Start in die Vorlesungszeit!


Wir freuen uns bereits jetzt, Sie auf unseren Veranstaltungen zu begrüßen und gemeinsam mit Ihnen zu diskutieren!

 

Ihre

 

Jutta Hergenhan

 

 

 


 


Inhalt ZMI-Newsletter 3/2018

 

Editorial

 

News

Podiumsdiskussion und offene Debatte: Wirf Deine Stimme in die Waagschale! Zur Bedeutung der hessischen Landtagswahl 2018

Europa. Eine Welt von gestern? – die Ringvorlesung des Präsidenten koordiniert von Claus Leggewie 

Visual History of the Holocaust – Neue digitale Methoden für die Archivierung der Dokumente des Holocausts. Ulrike Weckel an internationalem Forschungsprojekt beteiligt

Medienbezogenes Lehrangebot der JLU für das Wintersemester 2018/19 online

 

Veranstaltungsankündigungen

Lehrbücher als Wissens- und Bildungsmedien – Workshop des ZMI-Forschungsschwerpunkts Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft

FrauenWahlRecht – Bewegte Zeiten seit 1918. Gemeinsame Veranstaltung des ZMI mit der Zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der JLU

Anti-demokratische Haltungen als Herausforderungen für die Demokratie — Vortrag von Verena Schäfer-Nerlich im Rahmen der Ringvorlesung des Instituts für Politikwissenschaft

Educational Linguistics-Vortragsreihe zu geschlechtergerechtem Sprachgebrauch

ExpertInnen – Workshop zu Inhalten und Wirkungen von fiktionalen und halb-fiktionalen politischen Medienangeboten

Abstimmung über Trump. Was bedeuten die US Zwischenwahlen für Trump und für uns? – Podiumsdiskussion zum Ergebnis der Midterm Elections

 

Aktivitäten und Events der letzten Monate

Materialgestütztes Schreiben an deutschen Auslandsschulen. Katrin Lehnen mit LehrerInnenfortbildung in Ungarn

Verena Schäfer-Nerlich Landespolitische Beraterin des Wahl-O-Mat zur hessischen Landtagswahl

Menschen – Bilder – Eine Welt. Ordnungen von Vielfalt in der religiösen Publizistik um 1900. Neuerscheinung von Judith Becker und Katharina Stornig

Verknappung, Verdichtung, Miniaturisierung – Kleine Formen und ihre Bedeutung für den Unterricht. Katrin Lehnen beim Berliner Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen

Veränderte Schriftkultur. Katrin Lehnen in der Bremer Ringvorlesung Schreiben: Forschung, Förderung, Didaktik 

Katrin Lehnen über Digitales Schreiben – Zur Veränderung literaler Praktiken in der Zeitschrift Mont Cameroun 

Sabine Heymann bei TRAMEDAUTORE in Mailand

 

In den Medien

Landtagswahl in Hessen: Dorothée de Nève Studiogast bei Phoenix

Wie schlägt man Trump? – Greta Olson bei Podiumsgespräch der Frankfurter Rundschau und Karl-Gerold-Stiftung

Claus Leggewie zu Verfassungsschutz, Schwedendemokraten und Integration und weiteren aktuellen Themen 

 

Neues aus den Seniorprofessuren


Neues aus der Ludwig Börne-Professur

Europa. Eine Welt von gestern? – die Ringvorlesung des Präsidenten koordiniert von Claus Leggewie 

Für eine wirkliche Erneuerung braucht die SPD mehrere Jahre – Gastkommentar im Handelsblatt

Interview mit dem Stern über die Fehlkonstruktion Verfassungsschutz

Schweden bewegt sich nach rechts — zum Erstarken der Schwedendemokraten in der Frankfurter Rundschau 

Werdet vernünftig – Analyse zweier Bücher zu Integration in der taz

Was ermöglicht den Einzug der AFD in den Hessischen Landtag? Claus Leggewie im Interview für die Frankfurter Neue Presse


Neues aus der Otto Behaghel-Professur

Weiterbildung für hessische Lehrkräfte im Fach Deutsch als Zweitsprache – drei Jahre intensiver Einsatz des Fachgebiets Deutsch als Fremdsprache der JLU kommt zu einem Ende

Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien – Jahrestreffen in Rauischholzhausen


Neues aus der Georg Büchner-Professur

Heiner Goebbels' Surrogate Cities in Gießen

Everything that happened and would happen – neues Stück von Heiner Goebbels feiert Premiere bei 14—18—NOW in Manchester

 

Personalia

Das ZMI dankt seinen Hilfskräften Lena Müller, Max Stümpel und Isabelle Kuhn

 

 

 

News

Podiumsdiskussion und offene Debatte: Wirf Deine Stimme in die Waagschale! Zur Bedeutung der hessischen Landtagswahl 2018

Vor den anstehenden Landtagswahlen hegen viele BürgerInnen Zweifel, ob sich der Weg zur Wahlurne überhaupt lohnt. Es scheint fraglich, ob es zwischen den konkurrierenden Parteien noch Unterschiede gibt, ob es auf eine einzelne Stimme mehr oder weniger ankommt und ob der Landtag überhaupt politische Gestaltungsspielräume hat. Gleichzeitig finden diese Landtagswahlen in einem aufgeheizten politischen Klima statt, das von eskalierenden Protesten in den Straßen und Regierungskrisen in Berlin geprägt ist.

Das ZMI organisiert zu diesem Anlass gemeinsam mit dem Institut für Politikwissenschaft eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema Wirf Deine Stimme in die Waagschale! um die politische Ausgangslage kurz vor der Wahl kontrovers zu diskutieren. Zu Gast werden Dr. Ossip Fürnberg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Prof. Dr. Wolfgang Schroeder von der Universität Kassel sein. Außerdem diskutieren auf dem Podium Dr. Verena Schäfer-Nerlich und Prof. Dorothée de Nève von der JLU. Moderiert wird der Abend von Prof. Julia Schwanholz, ebenfalls von der Universität Kassel. Der Präsident der JLU Prof. Dr. Joybrato Mukherjee wird zu Beginn sein Grußwort sprechen. Die Veranstaltung beginnt am 23. Oktober 2018 um 19:00 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes der JLU in der Ludwigstraße 23. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Kontakt:

Prof. Dr. Dorothée de Nève

Dorothee.de-neve@sowi.uni-giessen.de

0641 99 23132

 

 

 

Europa. Eine Welt von gestern? – die Ringvorlesung des Präsidenten koordiniert von Claus Leggewie

Am 26. Mai 2019 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Die Relevanz des Europaparlaments und das Interesse der EuropäerInnen zu den Europawahlen stehen zueinander in einem krassen Missverhältnis. Während das Europaparlament inzwischen mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet ist, sinkt die Wahlbeteiligung der EuropäerInnen seit der ersten Direktwahl des Europaparlaments 1979 stetig. 77% der Deutschen zeigen sich, nach Umfragen des ZDF-Politbarometers 2014, wenig oder gar nicht interessiert an den Wahlen. Es stellt sich die Frage, scheitert die EU und ist Europa – in den Worten Stefan Zweigs – eine Welt von gestern? Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU, mit dem Titel Europa. Eine Welt von gestern?, bietet in verschieden Formaten einen umfassenden Blick auf Chancen und Krisen Europas.

Neben Vorträgen zahlreicher renommierter WissenschaftlerInnen, u.a. Prof. Angelika Nußberg, Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, mit dem Thema Gemeinsame europäische Werte – Fiktion oder Wirklichkeit?, Dr. Emmanuel Alloa, Universität St. Gallen, mit einer Kritik zur digitalen Öffentlichkeit und Alternativen, bietet die Ringvorlesung zum Abschluss eine Lesung des Schriftstellers Narvid Kermani.

Die Veranstaltungsreihe startete am 22. Oktober 2018 mit einem Vortrag von Prof. Christine Landfried, in dem sie der Frage Warum klappt es nicht mit einem Europa der Bürger und wie können wir das ändern? nachging. Ein immer größerer Teil der EuropäerInnen fühlt sich Europa nicht zugehörig. Für ein demokratisches Europa der Bürger fehlen trotz zahlreicher Mitwirkungsmöglichkeiten in Wahlen oder der Europäischen Bürgerinitiative noch immer die kulturellen Voraussetzungen. Dazu gehört das Engagement der Bürger für eine gemeinsame europäische Zukunft. Ein solches Engagement kann jedoch nicht entstehen, wenn in den EU-Mitgliedstaaten der gesellschaftliche Zusammenhalt brüchig wird.

Prof. Claus Leggewie, Politikwissenschaftler und Inhaber der Ludwig Börne-Professur am ZMI, koordiniert die Ringvorlesung und begleitet sie mit seinem gleichnamigen Seminar (Anmeldung über Stud.Ip). Weitere Informationen und das ausführliche Programm hier.

Wir freuen uns über zahlreiche TeilnehmerInnen der Ringvorlesung und des Seminars.

Die Ringvorlesung findet vom 22. Oktober 2018 bis 7. Februar 2019 jeweils um 19.15 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen, statt.

 

 

 

Visual History of the Holocaust – Neue digitale Methoden für die Archivierung der Dokumente des Holocausts. Ulrike Weckel an internationalem Forschungsprojekt beteiligt

Internationales Forschungskonsortium widmet sich der Analyse und Vermittlung von filmischen Dokumenten des Holocaust – Ulrike Weckel an EU-Projekt beteiligt

Ulrike Weckel. Foto: JLU
Der Holocaust ist ein zentraler Bezugspunkt europäischer Geschichte und eine Art „negativer Gründungsmythos“ der Europäischen Integration. Die Frage nach seinen bisherigen Darstellungen und seiner Darstellbarkeit stellt sich im digitalen Zeitalter nochmals neu. Ein Konsortium aus 13 österreichischen, deutschen, israelischen und französischen Forschungseinrichtungen, Museen, Gedenkstätten und Technologieentwicklern wird gemeinsam mit amerikanischen Partnern dazu beispielgebende Konzepte und Anwendungen entwickeln. Die JLU-Historikerin und Sprecherin der ZMI-Sektion 4 Prof. Ulrike Weckel ist an dem EU-Projekt beteiligt, das ab Januar 2019 vier Jahre lang mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert wird. Davon gehen rund eine halbe Million Euro nach Gießen.

Im Projekt Visual History of the Holocaust: Rethinking Curation in the Digital Age (Visuelle Geschichte des Holocaust: Kuratieren im digitalen Zeitalter), das vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft in Wien in enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum koordiniert wird, geht es um die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Technologien bei der Bewahrung, Erschließung und Vermittlung von Dokumenten zum Holocaust. Im Kern wird es um die Frage gehen: Was bedeutet es, filmisches und anderes Kulturgut von höchster geschichtlicher Brisanz digital zu kuratieren?

Im Zentrum des Projekts stehen die filmischen Dokumente, die von alliierten Streitkräften in befreiten Konzentrationslagern sowie an anderen Stätten nationalsozialistischer Verbrechen angefertigt wurden. Obwohl sie nur einen bestimmten Aspekt des Holocaust zeigen, haben sie die leere Stelle der fehlenden Bilder besetzt und die Vorstellung vom Holocaust nachhaltig geprägt. Diese auf Archive in den USA, Großbritannien, Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken verstreuten Filmdokumente werden erstmals zentral zusammengeführt, nach neuesten Kriterien digitalisiert, analysiert und erschlossen, um sie in weiterer Folge mit Fotografien, Schriftdokumenten, Oral History Interviews mit Überlebenden, Kameraleuten und anderen Zeugen, aber auch mit später produzierten filmischen Werken zu verknüpfen.

Prof. Weckel und ihr Team werden vorrangig Textquellen in diversen Archiven ausfindig machen und sie so aufbereiten, dass das digitalisierte Filmmaterial damit verlinkt werden kann. „So werden sich künftig schon bei der Sichtung der Filmaufnahmen über unsere Datenbank viele Fragen klären lassen“, erklärt sie. „Unter welchen Umständen sind die Aufnahmen entstanden? Gab es Anweisungen für die Kameraleute, was gefilmt werden sollte? Welche der Aufnahmen wurden von den Alliierten nach Kriegsende für sogenannte atrocity films verwendet und welche nicht? Wo wurden diese Filme gezeigt? Welche Reaktionen des zeitgenössischen Publikums sind überliefert?“

Bei der Arbeit mit den Filmen kommen verschiedenste digitale Technologien zum Einsatz, darunter avancierte Digitalisierung, automatische Bild- und Textanalyse, zeitbasierte Annotation und standortbezogene Dienste. Ein Ziel ist die Herstellung neuer Sinnzusammenhänge für die Forschung in Fachgebieten wie Geschichte, Film- und Medienwissenschaft, Cultural Studies und Computerwissenschaft. Darüber hinaus werden neuartige Vermittlungsanwendungen für Gedenkstätten, Museen und Bildungseinrichtungen erprobt. Mehrere Gedenkstätten sind als Partner direkt am Konsortium beteiligt: die KZ-Gedenkstätte Dachau, die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und die Gedenkstätte Bergen-Belsen.

Das Projekt Visual History of the Holocaust: Rethinking Curation in the Digital Age wird im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 als Innovation Action mit rund 5 Mio. Euro gefördert. Es wurde aus 37 Anträgen erstgereiht. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre mit Start im Januar 2019. Das Teilprojekt an der JLU wird mit 525.000 Euro gefördert.

 

 

 

Medienbezogenes Lehrangebot der JLU für das Wintersemester 2018/19 online

Das ZMI erstellt in jedem Semester eine Übersicht des medienbezogenen Lehrangebots der JLU. Diese Übersicht finden Sie im eVV unter Medienbezogenes Lehrangebot. Das Medienbezogene Lehrangebot können Sie auch auf der Website des ZMI einsehen. Zudem bieten wir Ihnen dort eine PDF-Version an.

 

 


 

 

Veranstaltungsankündigungen

Lehrbücher als Wissens- und Bildungsmedien – Workshop des ZMI-Forschungsschwerpunkts Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft

Zeit:    Freitag, 9. November 2018 von 11-17 Uhr

Ort:     JLU Gießen, Phil I, B210

Der Lehrbuch-Tagesworkshop setzt die im ersten Quartal dieses Jahres eröffnete Workshop-Reihe fort, in der unterschiedliche Wissens-, Informations- und Bildungsmedien im Rahmen des ZMI-Forschungsschwerpunkts Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft untersucht werden sollen.

Lehrbücher werden sowohl an Grund- und Oberschulen, an weiterführenden und berufsbildenden Schulen, als auch an Fachhochschulen und Universitäten für den Einsatz der strukturierten Wissensorganisation und Wissensvermittlung in praktischen wie theoretischen Wissensdomänen eingesetzt. Schulische und wissenschaftliche Lehrbücher spielen eine zentrale Rolle im Wissenschafts- und Lehrbetrieb. Sie sind heute in aller Regel hochgradig multimodal organisierte Instrumente der Wissensvermittlung, die auf einer Vielzahl von didaktisch und präsentationsstrategisch orientierten Lehrbuchkonzepten beruhen. Zahlreiche spezialisierte Lehrbuchverlage und Bildungseinrichtungen arbeiten laufend an der Weiterentwicklung von innovativen Lehrbuchkonzepten und Darstellungsformaten.

Lehre und Forschung an Hochschulen, dort eingesetzte Unterrichtsmaterialen und didaktische Konzepte verändern sich. Auch an Schulen ist ein Wandel hin zu ergänzenden und eigenständig nutzbaren digitalen Medienangeboten zu verzeichnen. Als Ergänzung dienen z.B. Video- und Tonmaterialien oder sogenannte Companion-Websites. Ein Beispiel für eigenständige digitale Lehrbücher sind die Angebote des mBook-Projekts. Der Lehrbuchmarkt setzt außerdem auch auf personalisierte Lehrwerkkonzepte, die dem Lernenden das individuelle Studieren eines Fachgegenstandes ermöglichen.

Lehrbücher sind Gegenstand unterschiedlicher Forschungsperspektiven, die von Textlinguistik und Multimodalitätsforschung über Kommunikations- und Medienforschung bis hin zur Bildungsforschung und zur disziplinären Fachgeschichte reichen.

Im Mittelpunkt des Lehrbuchworkshops stehen folgende Forschungsperspektiven und Fragestellungen: Welche historische Entwicklung hat das Lehrbuch in seiner Rolle als Bildungs- und Wissensmedium durchlaufen? Welche Unterschiede bestehen zwischen gedruckten und elektronischen Lehrbüchern? Wie werden Prinzipien der Verständlichkeit, der Brauchbarkeit und der Zielgruppenorientierungumgesetzt? Welche unterschiedlichen kommunikativen Verfahren der Wissensorganisation und der Wissensvermittlung werden in Lehr- und Schulbüchern verwendet? Gibt es wiederkehrende Muster und typische Darstellungsstrategien? Wie lassen sich Textorganisation und multimodale Gestaltung unterschiedlicher Beitragstypen in Lehrbüchern beschreiben? Welche Strategien der thematischen Organisation gibt es? Wie hängen thematische Organisation/Progression und Wissensorganisation/-Progression zusammen? Welche Bedeutung hat die Medienspezifik von gedruckten bzw. elektronischen Lehrbüchern für die kommunikativen Gestaltungsspielräume? Inwiefern bedingen spezifische Themen die Gestaltungsaufgaben, die im Rahmen einzelner Fachdisziplinen erfüllt werden müssen (z.B. Geschichtsbuch, Chemielehrbuch, Lehrbuch des Geräteturnens…)? Wie lassen sich Strategien der Leserlenkung und der Navigation durch komplexe Lehrbücher und digitales Begleitmaterial systematisieren? Wie hängen Darstellungsstrategien und multimodale Darstellungsformen mit den didaktischen Zielen und Prinzipien zusammen, denen LehrbuchproduzentInnen folgen?

Der Tagesworkshop wird auf insgesamt sechs Vorträge mit jeweils 45 Min. (30 Min. Vortrag + 15 Min. Aussprache) begrenzt sein. Darüber hinaus werden weitere Projekte und Themen mit Hilfe von Postern präsentiert, einerseits um Einblicke in laufende Arbeiten zu geben, andererseits um Ergebnisse abgeschlossener Untersuchungen zu präsentieren.

Die ausgearbeiteten Vorträge und ggf. weitere Beiträge sollen zeitnah in einem Band veröffentlicht werden, der in einem Open Access-Format mit Druckoption in der Reihe „Sprache, Literatur, Kommunikation – Geschichte und Gegenwart“ erscheinen soll.

Wir freuen uns über Ihren Besuch beim Workshop. Auch Studierende sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.

Ansprechpersonen und Kontakt:

 

 

 

FrauenWahlRecht – Bewegte Zeiten seit 1918. Gemeinsame Veranstaltung des ZMI mit der Zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der JLU

Am Montag, 12. November 2018, findet von 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr in der Aula der JLU und im Foyer des Universitätshauptgebäudes eine gemeinsam von der Zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der JLU, Dr. Nadyne Stritzke, initiierte und dem ZMI organisierte Veranstaltung zur Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland vor 100 Jahren statt. Neben einer Podiumsdiskussion mit Rebecca Beerheide (Berlin), Jana Günther (Dresden), Christel Riemann-Hanewinckel (Halle), Franziska Schutzbach (Basel) und Louisa Süß (Moderation, Leipzig) wird es künstlerische Darbietungen in Form von Musik und Improvisationstheater geben, ebenso wie eine Ausstellung zur Geschichte des Frauenwahlrechts und zur Geschichte des Zugangs von Frauen zu Studium, Abschlüssen und Professuren an der JLU.

Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier.

 

 

 

Anti-demokratische Haltungen als Herausforderungen für die Demokratie — Vortrag von Verena Schäfer-Nerlich im Rahmen der Ringvorlesung des Instituts für Politikwissenschaft

Im Rahmen der Ringvorlesung des Instituts für Politikwissenschaft im Wintersemester 2018/19 wird Dr. Verena Schäfer-Nerlich, Projektkoordinatorin des Forschungsverbundes Antidemokratische Haltungen – Herausforderungen für Bildung und Sozialisation einen Vortrag zum Thema Anti-demokratische Haltungen als Herausforderungen für die Demokratie halten. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 14. November 2018 von 12.00 bis 14.00 Uhr im großen Chemiehörsaal, Heinrich-Buff-Ring 54 statt.

 

 

 

Educational Linguistics-Vortragsreihe zu geschlechtergerechtem Sprachgebrauch

Der Forschungsverbund Educational Linguistics hält in diesem Semester wieder zwei spannende Vorträge und eine Podiumsdiskussion bereit, die zum Nachdenken und Diskutieren über sprachwissenschaftliche Fragestellungen einladen. Dabei nimmt die Vortragsreihe dieses Mal den geschlechtergerechten Sprachgebrauch in den Fokus.

Am 20. November 2018 eröffnet Dr. Dinah Leschzyk (Institut für Romanistik, Gießen) die Vortragsreihe mit dem Thema: Brasilien: Zwischen "Gender-Revolution" und "Staatsstreich". Gendersensibler Sprachgebrauch in der Krise.

Dr. Jutta Hergenhan (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des ZMI, Gießen) führt die Reihe am 4. Dezember 2018 mit Ihrem Vortrag Gendern in Frankreich: von der Feminisierung der Berufsbezeichnungen zum inklusiven Schreiben fort.

Mit einem Podiumsgespräch am 22. Januar 2019 findet die Educational Linguistics-Vortragsreihe zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch ihren Abschluss. Studierende, SuS und Bürger*innenmeister*innen/ – Möglichkeiten und Grenzen des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs lautet das Thema dem sich Prof. Anja Binanzer (Erfurt), Prof. Gabriele Diewald (Hannover), Prof. em. Peter Eisenberg (Potsdam) und Prof. Ekkehard Felder (Heidelberg) widmen. Moderation: Prof. Helmuth Feilke (Gießen) und Prof. Mathilde Hennig (Gießen).

Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags um 18:15 Uhr statt. Veranstaltungsort der beiden Einzelvorträge ist das Seminargebäude Philosophikum, Raum 202 (Alter Steinbacher Weg 44). Das Podiumsgespräch findet in der Aula der JLU (Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23) statt.

 

 

 

ExpertInnen – Workshop zu Inhalten und Wirkungen von fiktionalen und halb-fiktionalen politischen Medienangeboten

Am 23. und 24. November 2018 organisiert Prof. Simone Abendschön (JLU / ZMI-Sektion 1) in Kooperation mit Prof. Mona Krewel (Cornell University, USA) einen ExpertInnen-Workshop zum Thema Inhalte und Wirkungen von (halb-)fiktionalen Unterhaltungssendungen.

Folgende Fragen sollen mit renommierten ExpertInnen aus Kommunikations- und Politikwissenschaft diskutiert werden: Welche grundlegenden Vorstellungen von Politik vermitteln die fiktionalen bzw. halb-fiktionalen Unterhaltungssendungen? Gibt es länderspezifische und formatspezifische Unterschiede? Welche mobilisierenden oder demobilisierenden Effekte gehen von den fiktionalen bzw. halb-fiktionalen Unterhaltungssendungen auf die RezipientInnen aus?

An dem Workshop teilnehmen werden Prof. Simone Abendschön und Prof. Mona Krewel (Cornell University USA), Prof. Christiane Eilders und Dr. Cordula Nitsch (jeweils Universität Düsseldorf), Prof. Carsten Wünsch und Dr. Miriam Czichon (jeweils Universität Bamberg), Dr. Marco Dohle (Universität Düsseldorf), Dennis Lichtenstein (ZU Friedrichshafen), Prof. Thorsten Faas (Freie Universität Berlin) und Prof. Andrea Römmele (Hertie School of Governance, Berlin).

 

 

 

Abstimmung über Trump. Was bedeuten die US Zwischenwahlen für Trump und für uns? – Podiumsdiskussion zum Ergebnis der Midterm Elections

Am 6. November 2018 stehen in den USA Zwischenwahlen an. Zwei Jahre nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump ist das Volk wieder gefragt. Eine Chance zur politischen Korrektur. Über die USA hinaus wird sich zeigen, ob und wie Rechtspopulismus und Nationalismus zurückgedrängt werden können.

Um das Ergebnis der Midterm Elections in den USA genau zu analysieren, veranstalten die ZMI-Sektionen Macht – Medium – Gesellschaft und Medien und Gender in Kooperation mit der Kontroversen-Veranstaltungsreihe des Instituts für Politikwissenschaft der JLU am Dienstag, den 11. Dezember 2018 um 18:15 Uhr im Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34, eine Podiumsdiskussion, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Auf dem Podium diskutieren Prof. Helmut Breitmeier (Politikwissenschaft, JLU), Andreas Schwarzkopf (Frankfurter Rundschau) und Prof. Greta Olson (Amerikanistik, JLU). Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dorothée de Nève (Politikwissenschaft, JLU).

 

 

 


 

Aktivitäten und Events der letzten Monate

Materialgestütztes Schreiben an deutschen Auslandsschulen. Katrin Lehnen mit LehrerInnenfortbildung in Ungarn

Die LehrerInnenfortbildung fand im malerischen Baja in Südungarn statt. Foto: Katrin Lehnen
Während in Deutschland seit 2012 über das neue Aufgabenformat des Deutschunterrichts „Materialgestütztes Schreiben“ nachgedacht wird, ist es seit kurzer Zeit auch für die deutschen Auslandsschulen ein Thema, das bei der Weiterentwicklung und Neuausrichtung von Lehrplänen und Curricula berücksichtigt werden muss. In einer zweitägigen Fortbildung in Baja, einem kleinen Ort im Süden Ungarns, hat Prof. Katrin Lehnen, Geschäftsführende Direktorin des ZMI, einer Gruppe von DeutschlehrerInnen aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Litauen, der Slowakei und Tschechien das Aufgabenformat näher gebracht. In dem arbeitsintensiven Workshop standen am 8. und 9. Oktober 2018 Fragen der Materialauswahl, der Konstruktion von Aufgaben wie auch Anforderungen der Bewertung von Schülertexten im Vordergrund. Dabei spielte auch die Frage der Multimodalität von Materialien und sich verändernde digitale Schreibkulturen eine große Rolle. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), die beim Bundesverwaltungsamt angesiedelt ist. Die Arbeit mit LehrerInnen, die unter verschiedenen Bedingungen im osteuropäischen Ausland Deutsch unterrichten, war spannend und gibt interessante Einblicke in die Bedeutung, die die deutsche Sprache in unterschiedlichen Regionen hat. Wenn solche Einblicke bei Sonne und sommerlichen Temperaturen, bei gutem ungarischen Wein und mit Blick auf die Donau am Abend vertieft werden können, dann lohnt sich ein Trip nach Baja allemal.

 

 

 

 

Verena Schäfer-Nerlich Landespolitische Beraterin des Wahl-O-Mat zur hessischen Landtagswahl

 

Verena Schäfer-Nerlich. Foto: ZMI
Der am 26. September 2018 online gestellte Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Hessen wurde von der Bundeszentrale für Politische Bildung und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung zusammen mit einem Redaktionsteam aus 18 JungwählerInnen und unter Beteiligung von fünf landespolitischen BeraterInnen entwickelt. Als Mitglied des aus PolitikwissenschaftlerInnen und RedakteurInnen des hessischen Rundfunks bestehenden ExpertInnenteams unterstütze Dr. Verena Schäfer-Nerlich, Projektkoordinatorin des Forschungsverbundes Antidemokratische Haltungen – Herausforderungen für Bildung und Sozialisation, im Rahmen des im August stattgefundenen Workshops das Redaktionsteam bei der Suche und Formulierung von Thesen zu den Bereichen Inneres, Justiz und Demokratie. Grundlage der so gebildeten 80 Thesen, die den 23 zur Landtagswahl am 28. Oktober 2018 zugelassenen Parteien anschließend zur Beantwortung zugeschickt wurden, waren die Partei- und Wahlprogramme der Parteien. Die Auswahl der 38 Thesen, die schließlich in den ersten hessischen Wahl-O-Mataufgenommen wurden, erfolgte in einem zweiten Workshop. Bei diesem wurde darauf geachtet, dass die finale Auswahl neben einem breiten Themenspektrum auch die wichtigsten Themen der Wahl, die von den Parteien kontrovers beantwortet wurden und daher deren Unterscheidbarkeit ermöglichen, abdeckt.

Zum Wahl-O-Mat, der es ermöglicht, im Vorfeld der Landtagswahl am 28. Oktober 2018 spielerisch persönliche Standpunkte mit den Antworten der Parteien zu vergleichen, geht es hier.

 

 

 

Menschen – Bilder – Eine Welt. Ordnungen von Vielfalt in der religiösen Publizistik um 1900. Neuerscheinung von Judith Becker und Katharina Stornig

Wie zeigten frühe Massenmedien die Welt? Welche Konstruktionen vom Eigenen und vom Anderen produzierten und vermittelten Bilder und Fotografien in der religiösen Publizistik im Kaiserreich? Menschen – Bilder – Eine Welt untersucht erstmals die visuelle Dimension von Missionszeitschriften. Der Band geht von der Beobachtung aus, dass Missionszeitschriften seit dem späten 19. Jahrhundert zu den ersten Massenmedien gehörten, die religiöse, kulturelle und ethnische Diversität visuell konstruierten, (re)präsentierten und in unterschiedlichen Deutungen als charakteristischen Aspekt von „Welt“ sichtbar machten. Der von Judith Becker und Katharina Stornig bei Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, im September 2018 herausgegebene Band wirbt für eine interdisziplinäre Herangehensweise an die Analyse missionarisch-publizistischer Bildpolitiken und umfasst Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus u.a. der Geschichtswissenschaft, der Theologie, der Kunstgeschichte, der (Visuellen) Anthropologie und der Germanistik mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in unterschiedlichen Teilen der Welt.

 

 

 

Verknappung, Verdichtung, Miniaturisierung – Kleine Formen und ihre Bedeutung für den Unterricht. Katrin Lehnen beim Berliner Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen

Auf Einladung des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen an der Humboldt-Universität zu Berlin hat Prof. Katrin Lehnen, Geschäftsführende Direktorin des ZMI, am 4. Juli 2018 den Eröffnungsvortrag zum Workshop Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen gehalten. Kleine Formen wie Skizzen, Abstracts, Notizen, Protokolle, Exzerpte, aber auch Essays, Anekdoten, Sprichwörter und Paratexte sind für den Unterricht ein eher selten untersuchter Gegenstand – obwohl sie hier überall und in ganz eigener Prägung vorkommen: vom Tafelbild über das Arbeitsblatt, die Klausur bis hin zu den didaktischen Gattungen der Erörterung oder des Berichts – sie alle verknappen und verdichten unter didaktischen Gesichtspunkten Gegenstände und Prozesse des Lernens und des Erwerbs und lösen sich, wie etwa der Textauszug oder die Textkürzung ,von ihrem großen Original. Unter dem Titel Wissenschaftliche Miniaturen und andere kleine Formen im Deutschunterricht stellte der Beitrag von Katrin Lehnen den Versuch dar, systematisch zu erkunden, an welchen Stellen, für welche Prozesse und in welchen Gestalten kleine Formen ihre Bedeutung im Schul- und Unterrichtsalltag entfalten. Eine große Rolle spielt der Wandel kleiner Formen und Formate durch Digitalisierung. Zunehmend dringen andere, multimodale und verknappte (Text-)Formen wie Twitter, Whatsapp etc. in den Unterricht ein. Dies wurde in dem Beitrag am Beispiel des materialgestützten Schreibens gezeigt, einem wissenschaftspropädeutischen Aufgabenformat, das seit 2012 in den Bildungsstandards des Faches Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife zu finden ist.

 

 

 

Veränderte Schriftkultur. Katrin Lehnen in der Bremer Ringvorlesung Schreiben: Forschung, Förderung, Didaktik

Unter dem Titel Digitale Lese- und Schreibpraktiken Überlegungen zur Didaktik einer veränderten Schriftkultur hat Prof. Katrin Lehnen, Geschäftsführende Direktorin des ZMI, in der Ringvorlesung Schreiben: Forschung, Förderung, Didaktik, die im Sommersemester 2018an der Universität Bremen stattfand, Ideen vorgestellt, die sich auf die Reflexion und Integration veränderter Schreibkulturen in Schule und Hochschule richten. Ausgehend von einer eigenen qualitativen Untersuchung von Nutzungspraktiken bei Germanistikstudierenden lieferte die Ringvorlesung einen interessanten Rahmen, um darüber nachzudenken, wie sich Formen der Wissensaufbereitung und –aneignung durch Digitalisierung verändern und entsprechend andere Textproduktions- und rezeptionsstrategien hervorbringen.

 

 

 

Katrin Lehnen über Digitales Schreiben – Zur Veränderung literaler Praktiken in der Zeitschrift Mont Cameroun

Prof. Katrin Lehnen hat in der aktuellen Ausgabe (No 13/14) von Mont Cameroun. Afrikanische Zeitschrift für interkulturelle Studien zum deutschsprachigen Raum auf den Seiten 25-35 den Beitrag Digitales Schreiben – Zur Veränderung literaler Praktiken veröffentlicht. Das von Maryse Nsagou Njikam herausgegebene Themenheft widmet sich Schreiben und Schreibkompetenzen an der Hochschule: Theoretische Überlegungen, didaktische Modelle und Perspektiven innerhalb und außerhalb des deutschen Sprach- und Kulturraums.

Der Beitrag von Katrin Lehnen geht der Frage nach, wie sich Praktiken des Lesens und Schreibens im Zuge der weitreichenden Digitalisierung fast aller Lebensbereiche verändern. Zu diesen Veränderungen zählen u.a. neue Schreib- und Kommunikationsformate wie Facebook, Twitter, SMS, Whatsapp etc., die insbesondere von Jugendlichen und jungen Erwachsenen exzessiv genutzt werden und eigene Schreib- und Lesepraktiken hervorbringen. Aus didaktischer Sicht erwachsen aus den neuen Formaten Chancen für den Unterricht an Schulen und Hochschulen. Mit ihnen lassen sich Lernprozesse teils sehr gut unterstützen. Sie stellen aber auch eine Herausforderung für Lernsettings dar, insofern bisher kaum Konzepte einer digitalen Lese- und Schreibdidaktik vorliegen. Unter der Perspektive eines sich wandelnden Verhältnisses von gesteuerten institutionellen und informellen selbstgesteuerten Lernprozessen skizziert der Beitrag ausgewählte Tendenzen medienspezifischer Textproduktion und diskutiert ihre Implikationen für die Schreibdidaktik.

 

 

 

Sabine Heymann bei TRAMEDAUTORE in Mailand

Auf Einladung des Centro nazionale di Drammaturgia contemporanea (Outis) hat Sabine Heymann (ZMI-Sektion Kunst und Medien) vom 14. bis zum 18. September am Piccolo Teatro in Mailand am internationalen AutorInnenfestival TRAMEDAUTORE teilgenommen. Gemeinsam mit den beiden Theaterregisseuren und -übersetzern Carles Fernández Giua (Barcelona) und Pietro Pizzuti (Brüssel) hat sie in Einzellkolloquien mit 12 italienischen AutorInnen über ihre Texte, ihre Theaterarbeit und ihre Visionen gesprochen. Dabei ging es vor allem darum, den AutorInnen aus einem europäischen Kontext heraus ein Feedback zu geben sowie Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven für eine internationale Zusammenarbeit aufzuzeigen. Bei einer Podiumsdiskussion berichtete Sabine Heymann über die Situation der zeitgenössischen Dramatik in Deutschland und das deutsche Theatersystem.

Michele Panella, Angela Cuticchio, Carles Fernández Giua, Sabine Heymann und Pietro Pizzoto (v.l.n.r.) bei der Podiumsdiskussion im Piccolo Teatro.

 

 

 

 

 

In den Medien

Landtagswahl in Hessen: Dorothée de Nève Studiogast bei Phoenix

Am 28. und 29. Oktober 2018 wird Prof. Dorothée de Nève Studiogast bei Phoenix sein und mit weiteren ExpertInnen den Ausgang der Landtagswahl in Hessen und deren zu erwartende Konsequenzen analysieren.

In der Sendung Hessen hat gewählt am 28. Oktober 2018 ab 23:00 Uhr direkt am Wahlabend wird Dorothée de Nève auf Grundlage der ersten Hochrechnungen zusammen mit anderen Studiogästen und moderiert von Michael Kolz eine erste Einordnung des vorläufigen Wahlergebnisses vornehmen.

Tags darauf wird das Wahlergebnis weitestgehend feststehen. Ein guter Zeitpunkt für eine ausführliche Analyse des Wahlergebnisses und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Zusammensetzung des hessischen Landtags und die zukünftige Landespolitik in Hessen aber auch die Bundespolitik in Berlin. In der Wahlnachlese zur Landtagswahl in Hessen die ab 8:00 Uhr bis ca. 16:30 Uhr bei Phoenix zu sehen sein wird, beteiligt sich auch de Nève an dieser fundierten Einordnung der Landtagswahl in die gesamtpolitische Situation.

Die hessische Landtagswahl ist auch Gegenstand der am 23. Oktober 2018 an der JLU stattfindenden Podiumsdiskussion Wirf Deine Stimme in die Waagschale! Zur Bedeutung der hessischen Landtagswahl 2018. Dorothée de Nève wird gemeinsam mit anderen Gästen auf dem Podium und auch mit dem Publikum diskutieren.

Darüber hinaus hat die Gießener Allgemeine Zeitung am 17. Oktober 2018 in ihrer Print- und Onlineausgabe ein ausführliches Interview mit de Nève zur Bedeutung und Nutzung der sozialen Medien im Wahlkampf veröffentlicht. Sie können den Artikel hier online nachlesen.

 

 

 

Wie schlägt man Trump? – Greta Olson bei Podiumsgespräch der Frankfurter Rundschau und Karl-Gerold-Stiftung

Im November stehen in den USA Zwischenwahlen an. Zwei Jahre nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump ist das Volk wieder gefragt. Eine Chance zur politischen Korrektur, aber wie lässt sie sich nutzen? Über die USA hinaus wird sich zeigen, ob und wie Rechtspopulismus und Nationalismus zurückgedrängt werden können. Darüber diskutierten am 20. September 2018 in Frankfurt Greta Olson, Amerikanistik-Professorin an der JLU und Mitglied der ZMI-Sektion 1, Dennis Phillips von den Democrats abroad und Omid Nouripour, Grünen-Bundestagsabgeordneter. Die Berichterstattung zur Podiumsdiskussion können Sie in der Frankfurter Rundschau online nachlesen.

 

 

 

Claus Leggewie zu Verfassungsschutz, Schwedendemokraten und Integration und weiteren aktuellen Themen

In zahlreichen deutschen Print- und Onlinemedien hat Prof. Claus Leggewie zuletzt zu mehreren aktuellen politischen Themen Einschätzungen und Meinungen abgegeben. In einem Gastkommentar im Handelsblatt widmete er sich am 21. September 2018 der Situation der Sozialdemokratie in Deutschland und Europa. Im Stern veröffentlichte Claus Leggewie vor dem Hintergrund der Debatte um die Äußerungen Hans-Georg Maaßens einen Artikel zur Fehlkonstruktion Verfassungsschutz. Die Wahlen in Schweden und das damit einhergehende Erstarken der rechtspopulistischen Schwedendemokraten sind Gegenstand eines Beitrags in der Frankfurter Rundschau vom 9. September 2018. In der taz analysierte Leggewie die Bücher von Aladin El-Mafaalani und Ahmad Mansour zum Thema Integration und in der Franfurter Neue Presse nimmt er mit Blick auf die Landtagswahl in Hessen die Lage der AfD in den Fokus. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Rubrik Neues aus der Ludwig Börne-Professur.

 

 

 


 

Neues aus den Seniorprofessuren

Neues aus der Ludwig Börne-Professur

Europa. Eine Welt von gestern? – die Ringvorlesung des Präsidenten koordiniert von Claus Leggewie

Europa sei eine Welt von gestern, so lautete das verzweifelte Vermächtnis des Schriftstellers Stefan Zweig mitten in der Katastrophe des Kontinents. Nach 1945 ist der Westen wie ein Phönix aus der Asche auferstanden, im Jahr 1990 wurde die auf der Konferenz von Jalta beschlossene Teilung Deutschlands überwunden. Doch heute mehren sich Stimmen, die Europa erneut bedroht sehen – von innen und von außen. Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU nimmt in diesem Wintersemester unter dem Titel Europa. Eine Welt von gestern? aus verschiedenen Blickwinkeln eine Zeitdiagnose vor und behandelt aktuelle Krisenphänomene, aber auch die Chancen, die ein vereintes Europa als Welt von morgen hat. Im Jahr vor der Wahl zum neunten Europäischen Parlament bietet die JLU damit wertvolle Einblicke in einen hochaktuellen Themenkomplex.

Das Spektrum der Veranstaltungen und Vorträge reicht von der Rolle des deutsch-französischen Verhältnisses über Werte und kulturelle Voraussetzungen für eine europäische Identität, über den europäischen Integrationsprozess, der nicht allein eine Angelegenheit der Politik ist, sondern auch die Gesellschaften und die Lebenswelten der BürgerInnen verändert, über Mitwirkungsmöglichkeiten und rechtliche Vorgaben bis hin zur Rolle der Universitäten und weiterer Institutionen. Die Reihe richtet sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Alle Vorträge finden in der Aula im Universitätshauptgebäude (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) statt. Sie beginnen jeweils um 19.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee lädt alle Interessierten herzlich ein zu der öffentlichen Veranstaltungsreihe, die ihren festen Platz im akademischen Kalender hat und zu einer guten Tradition an der JLU geworden ist: „Europa ist kein Selbstläufer. In einer Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen unter schwierigen politischen Vorzeichen kommt es umso mehr darauf an, die europäische Identität zu stärken und das ,Projekt Europa‘ gemeinsam weiter voranzutreiben. Auch im Hinblick auf die Europawahl 2019 widmen wir uns daher an der JLU in diesem Wintersemester aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen dem wichtigen Zukunftsthema Europa. Dankbar bin ich dem renommierten Politikwissenschaftler und Inhaber der Ludwig Börne-Professur, Prof. Claus Leggewie, dass er die aktuelle Ringvorlesung koordiniert hat und freue mich auf vielfältige Impulse.“

Die Veranstaltungsreihe startete am 22. Oktober 2018 mit einem Vortrag von Prof. Christine Landfried, in dem sie der Frage Warum klappt es nicht mit einem Europa der Bürger und wie können wir das ändern? nachging. Ein immer größerer Teil der EuropäerInnen fühlt sich Europa nicht zugehörig. Für ein demokratisches Europa der Bürger fehlen trotz zahlreicher Mitwirkungsmöglichkeiten in Wahlen oder der Europäischen Bürgerinitiative noch immer die kulturellen Voraussetzungen. Dazu gehört das Engagement der Bürger für eine gemeinsame europäische Zukunft. Ein solches Engagement kann jedoch nicht entstehen, wenn in den EU-Mitgliedstaaten der gesellschaftliche Zusammenhalt brüchig wird.

Unter dem Titel Gemeinsame europäische Werte – Fiktion oder Wirklichkeit? richtet Prof. Angelika Nußberger am 19. November 2018 in ihrem Vortrag den Fokus darauf, dass auch Selbstverständliches in Frage gestellt werden kann. Eine Vielzahl von Verträgen lassen sich aufzählen, die ein rechtsstaatliches, gemeinsamen Grundwerten verpflichtetes Europa formen: die Römischen Verträge und ihre mit Städtenamen wie Maastricht und Lissabon verbundenen Neuauflagen, die Satzung des Europarats, die Europäische Menschenrechtskonvention und ihre Protokolle. Sie alle verweisen auf ein europäisches Erbe, auf gemeinsame Traditionen. Im Mittelpunkt stehen die Menschenrechte, die nicht nur als Lippenbekenntnisse, sondern als gegen den Staat einforderbare Rechte verstanden werden. War es eine Fiktion, für Europa gemeinsame Klammern zu definieren – Rechtsstaat, Demokratie, Sozialstaat? Sind diese Klammern so locker, dass darunter letztlich alles zu fassen ist? Oder bricht nach Jahrzehnten auseinander, was bereits gut zusammengefügt zu sein schien?

Im Vortrag Wider die Silikonisierung Europas: Plädoyer für eine andere digitale Öffentlichkeit am 10. Dezember 2018 argumentiert Dr. Emmanuel Alloa, dass wir einem gigantischen Missverständnis aufsitzen, wenn wir meinen, die Digitalisierung befördere automatisch mehr Stimmenvielfalt und Beteiligungsmöglichkeiten. Allen Versprechen des Silicon Valley zum Trotz sei Technologie niemals neutral, und Europa brauche endlich ein Bewusstsein dafür, dass es keine transparenten Medien gibt. Nur auf dieser Basis, so Alloa, lassen sich tragfähige Architekturen für einen europäischen digitalen Raum entwerfen.

Die weiteren Termine im neuen Jahr in einer kurzen Übersicht:

21. Januar 2019, 19 Uhr c.t.

Prof. Peter-André Alt: Universitäten für Europa

 

28. Januar 2019, 19 Uhr c.t.

Prof. Dr. Steffen Mau: Europäische Vergesellschaftung: Das Europa der Leute

 

7. Februar (Donnerstag) 2019, 19 Uhr c.t. | Lesung und Autorengespräch

Navid Kermani: Entlang den Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan

 

Ausführliche Informationen zu den weiteren Terminen und allen Vortragenden finden Sie hier.

 

 

 

Ludwig Börne-Professor Claus Leggewie äußerte sich zu zahlreichen aktuellen Themen in der Presse:

 

Für eine wirkliche Erneuerung braucht die SPD mehrere Jahre – Gastkommentar im Handelsblatt

Claus Leggewie. Foto: JLU
Claus Leggewie beleuchtete am 21. September 2018 in einem Gastkommentar im Handelsblatt die Reaktion der Medien und Öffentlichkeit auf das Verhalten der SPD in der „Causa Maaßen“ und kommt zu dem Fazit: „Die SPD hat in der Affäre Maaßen nichts gewinnen können. Stattdessen wird auf sie als Partner der GroKo und ihre Parteichefin eingeprügelt.“

Von dieser Feststellung ausgehend nimmt Leggewie die Situation der Sozialdemokratie in Deutschland und Europa unter die Lupe und analysiert, welche Schritte für eine Erneuerung der SPD notwendig wären. Den vollständigen Beitrag können Sie online im Handelsblatt nachlesen.

 

 

 

Interview mit dem Stern über die Fehlkonstruktion Verfassungsschutz

Der Präsident des Verfassungsschutzes steht unter Druck. Maaßens Aussage, es gebe keine belastbaren Informationen zu Hetzjagden in Chemnitz gegen Ausländer, stößt, in Anbetracht der Aussagen und Berichte der Journalisten vor Ort, auf herbe Kritik.

Prof. Claus Leggewie sieht nicht nur an der Fehlbesetzung Maaßens für den Posten das Problem, der Verfassungsschutz selbst sei eine Fehlkonstruktion und widerspreche der Idee der Demokratie überhaupt. Das Interview mit dem Titel Politologe kritisiert Verfassungsschutz: Hans-Georg Maaßens Verhalten ist "gruselig" ist im Stern online nachzulesen.

 

 

 

Schweden bewegt sich nach rechts —zum Erstarken der Schwedendemokraten in der Frankfurter Rundschau

Am 9. September 2018 wählten die Schweden ihren Reichstag. Obwohl ExpertInnen einen hohen Anstieg der Wählerstimmen für die rechtspopulistischen Schwedendemokraten prognostizierten, blieb das Wahlergebnis von knapp 18% unter den Erwartungen. Wie es dazu kommen konnte, dass gerade im weltoffenen Schweden, wie es sein Bild nach Außen prägt, eine rechtspopulistische Partei im Vergleich zur letzten Wahl 4,7% mehr Stimmen erhält, und welche Rolle das Narrativ des „Volksheims“ dabei spielt, beleuchtete Prof. Leggewie in einem am 6. September 2018 in der Frankfurter Rundschau veröffentlichten Artikel (Das Dilemma des Volksheims).

Leggewie erläutert darin: „Wenn der kulturelle Kern des Volksheims erkaltet und die soziale Fassade brüchig geworden ist, kommen finstere Aversionen auch gegen Juden und nationale Minderheiten wie die Samen hoch und wird eine rückwärtsgewandte Partei hoffähig, die vor zehn Jahren noch als völlig unmöglich galt, auch im Vergleich zu den seelenverwandten „Fortschrittsparteien“ in Dänemark und Norwegen und den „wahren Finnen““.

Der Beitrag ist online unter dem Titel Schweden bewegt sich nach rechts verfügbar.

 

 

 

Werdet vernünftig – zwei Bücher zu Integration in der taz

Die Debatte um die Integrationsfrage könnte, angesichts der Aussage „Migration ist die Mutter aller Probleme“ (Seehofer), vom Tisch sein. Weshalb sich noch die Frage nach der richtigen Integration denn stellen, wennschon die Einwanderung ein Problem ist? Zwei Autoren stellen sich diese Frage dennoch. Prof. Claus Leggewie präsentiert in seinem taz-Artikel Werdet Vernünftig die Untersuchungen aus den Büchern der beiden Autoren Aladin El-Mafaalani und Ahmad Mansour zum Thema Integration und entdeckt abermals: nicht die kulturellen oder religiösen Unterschiede lösen den gesellschaftlichen Konflikt aus, sondern die sozialen.

 

 

 

Was ermöglicht den Einzug der AFD in den Hessischen Landtag? Claus Leggewie im Interview für die Frankfurter Neue Presse

Am 28. Oktober 2018 steht die Landtagswahl in Hessen an. Die Sorge bei den Parteien um den Einzug der AFD in den Landtag ist groß, die Wahrscheinlichkeit, dass die AFD es diesmal schafft, gilt — nach neuesten Prognosen —als hoch. Da überrascht es nicht, dass Spitzenpolitiker sich dem Bündnis „Keine AFD in den Landtag“ anschließen. Wie es so weit kommen konnte, dass die Flüchtlingspolitik zum Wahlkampfthema Nr.1 wurde und warum die liberalen Politiker nicht unschuldig am Erstarken der AFD in Hessen sind, erklärt Börne-Professor Claus Leggewie in einem Zeitungsartikel in der Frankfurt Neue Presse.

 

 

 

 

 

Neues aus der Otto Behaghel-Professur

Weiterbildung für hessische Lehrkräfte im Fach Deutsch als Zweitsprache – drei Jahre intensiver Einsatz des Fachgebiets Deutsch als Fremdsprache der JLU kommt zu einem Ende

Dietmar Rösler. Foto: JLU
2015 begann die Hessische Lehrkräfteakademie mit einer Reihe von einjährigen Weiterbildungsveranstaltungen für das Fach Deutsch als Zweitsprache. Hessische Lehrkräfte mit dem Fach Deutsch oder einer Fremdsprache erarbeiteten sich das Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache. In den letzten vier Jahren durchliefen insgesamt elf Gruppen mit jeweils ca. 35 Teilnehmenden das Programm.

Das Konzept wurde in enger Abstimmung mit Prof. Dietmar Rösler entwickelt. Das Gießener DaF-Team – Prof. Rösler, Dr. Tamara Zeyer, Sandra Köppen, Fillipa Buda – übernahm die Veranstaltungen zu Themen wie Grammatikvermittlung, die Rolle digitaler Medien beim Zweitspracherwerb, dramapädagogische Vermittlungsformen, Formen und Bedeutung des Input, Zielgruppenbezug von Lehrwerken, Mehrsprachigkeits- und Spracherwerbstheorien, zielsprachige Normen und Umgang mit Fehlern. Teilnehmende, die nicht das Fach Deutsch vertraten, erhielten zusätzlich eine intensive Schulung zur deutschen Sprache, veranstaltet von Prof. Mathilde Hennig und ihrem Team.

Zentral für jede Gruppe: ein sog. Praxiserkundungsprojekt, in dem die TeilnehmerInnen ein von ihnen selbst bestimmtes Thema bearbeiteten, das ihnen in ihrer Praxis besonders unter den Nägeln brannte.

 

 

 

Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien – Jahrestreffen in Rauischholzhausen

Vor 21 Jahren begann es als informelles Treffen der von Prof. Michael Legutke und Prof. Dietmar Rösler betreuten Gießener DoktorandInnen, die sich mit dem zu dieser Zeit exotischen Gegenstand Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien befassten. Die DoktorandInnen von damals haben die JLU verlassen und betreuen inzwischen selbst die nächste ForscherInnengeneration und so trafen sich am 27. und 28. Juli 2018 TeilnehmerInnen aus Braunschweig, Hanoi, Heidelberg, Hongkong, Leipzig, Lüneburg, Siegen, Tokio und natürlich Gießen zu einem produktiven Austausch über aktuelle Projekte, perfekt organisiert von Dr. Tamara Zeyer.

Diskutiert wurden unter anderem Fragen der Gamifizierung, des Stellenwerts des digitalen Selbstlernens, der Aufgabengestaltung in Online-Umgebungen und der Konsequenzen, die die Digitalisierung für die Lehrerbildung hat. Auch das große, gerade anlaufende Kooperationsprojekt Integrated Language Learning & Social Awareness, das die Baptist University Hongkong mit verschiedenen Universitäten in Europa, u.a. mit der JLU, durchführt, wurde vorgestellt. Der nicht-akademische Höhepunkt der Tagung: die gemeinsame Suche nach dem roten Mond der totalen Mondfinsternis, die aufgrund der Wetterverhältnisse zu einer kleinen Nachtwanderung durch die Umgebung Rauischholzhausens wurde.

Die Teilnehmenden des Jahrestreffens auf Schloss Rauischholzhausen. Links oben (von links nach rechts): Marco Raindl, Dr. Marja Zibelius, Jun. Prof. Katrin Biebighäuser, Prof. Dietmar Rösler, Prof. Torben Schmidt, Yibo Min. Mittlere Reihe (von links nach rechts): Almut Ketzer-Nöltge, Dr. Roger Dale Jones, Karin Puga. Links unten (von links nach rechts): Prof. Michael Legutke, Natallia Baliuk, Prof. Nicola Würffel, Dr. Nicola Brocca, Dr. Tamara Zeyer, Hien Bui Thi Thanh, Julia Elster. Foto: Selmin Hayircil/ZMI
 


 


 

Neues aus der Georg Büchner-Professur

Heiner Goebbels' Surrogate Cities in Gießen

Nach dem szenischen Konzert mit einem Namen aus einem alten Buch, realisierte das Stadttheater Gießen, am 22. September 2018, Prof. Heiner Goebbels' Orchestersuite Surrogate Cities. Es handelt sich um eine zentrale Komposition des international renommierten Theatermachers und Komponisten. Durch die Verbindung von Stimmen und Geräuschen mit großem Orchesterapparat entsteht ein zeitgenössisches Klangbild, das zu gleichen Teilen auf den Körper wie auch die Sinne einwirkt. Die Tanzcompagnie und das Philharmonische Orchester Gießen unter Leitung von Martin Spahr brachten gemeinsam mit den SolistInnen David Moss, Jocelyn B. Smith und Roman Kurtz das szenische Konzert in der Gießener Osthalle zur Aufführung. Rund 250 SchülerInnen der Gesamtschule Gießen-Ost beteiligten sich aktiv daran.

Die Gießener Zeitungen sprechen in ihrer Berichterstattung unisono von einer überaus gelungenen Veranstaltung und kommen dabei regelrecht ins Schwärmen. Mehr als 2000 Zuschauer bei »Surrogate Cities« titelte die Gießener Allgemeine und stellte fest: „Nie zuvor hatte in dem Sporttempel ein musikalisches Ereignis dieser Größenordnung stattgefunden.“ Von etwas ganz Besonderem berichtete der Gießener Anzeiger und gelangt dabei zu der Meinung: „Wie beeindruckend manches Ereignis tatsächlich ist, das wird oft erst in der Nachschau richtig deutlich. (…) Bei der szenischen Aufführung der Orchestersuite „Surrogate Cities“ von Heiner Goebbels, die am Samstag vor 2129 Zuschauern wortwörtlich über das Parkett ging, ist das der Fall.“

Ein ausführliches Interview zu Surrogate Cities mit dem Komponisten und Inhaber der Georg Büchner-Professur Goebbels und dem Feuilletonisten Hans-Jürgen Linke ist vorab im Gießener Anzeiger erschienen. Ebenfalls im Gießener Anzeiger erschien der Artikel Komposition „Surrogate Cities“ von Heiner Goebbels wird zum einmaligen Ereignis, in dem u.a. noch einmal die Bedeutung der Veranstaltung für die Stadt Gießen betont wird, die sich damit in eine Liste von Veranstaltungsorten wie Taipeh und Seattle einreiht.

Ein Interview mit Heiner Goebbels zu Surrogate Cities im Allgemeinen und zu der besonderen Version Surrogate Cities — Venice kann zudem bei YouTube angesehen werden. Auf der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker kann die ursprüngliche Version eines solchen Education Projekts zu Surrogate Cities gesehen und gehört werden, die die französische Choreographin Mathilde Monnier mit Sir Simon Rattle in Berlin 2008 erarbeitet hat.

 

 

 

Everything that happened and would happen – neues Stück von Heiner Goebbels feiert Premiere bei 14—18—NOW in Manchester

Heiner Goebbels. Foto: W. Bergmann
Vom 10. bis 21. Oktober 2018 fand in Mayfield, Manchester auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs die Weltpremiere von Prof. Heiner Goebbels neuem Stück Everything that happened and would happen statt. Zur Hälfte Performance, zur Hälfte Baustelle stellte Everything that happened and would happen die europäische Geschichte seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs nach. Eine widersprüchliche, nicht lineare Welt, die im Verlauf von 100 Jahren von Krise und Krieg am Rande des Abgrunds zu Friedensverheißungen taumelt, nur um sich wieder aufzubauen, ganz so, als wäre nichts geschehen.

Das Stück kombinierte mit 20 SchauspielerInnen und MusikerInnen in der ehemaligen Bahnhofshalle von Mayfield Live-Musik, Theateraufführung, Sound- und Bildelemente.

14-18 NOW ist ein außergewöhnliches, auf fünf Jahre angelegtes Kunstprogramm, um Menschen den Ersten Weltkrieg näher zu bringen. 100 Jahre danach eröffnen führende zeitgenössische Künstler, Musiker, Designer und Theaterschauspieler neue Perspektiven auf die Vergangenheit.

 

 

 

 

 

Personalia

Das ZMI dankt seinen Hilfskräften Lena Müller, Max Stümpel und Isabelle Kuhn

Das ZMI dankt seinen ehemaligen Hilfskräften in der Öffentlichkeitsarbeit Lena Müller, Max Stümpel und Isabelle Kuhn für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihnen alles Gute für ihre berufliche und persönliche Zukunft!

Lena Müller, Max Stümpel und Isabelle Kuhn (v.l.n.r.).