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Durchbruch bei Stalingrad

Durchbruch bei Stalingrad

Carsten Gansel veröffentlicht den sieben Jahrzehnte verschollenen Antikriegsroman

Nach jahrelangen Vorarbeiten erschien am 10. März im Galiani Verlag, Berlin, das lange verschollene Manuskript von Heinrich Gerlachs Roman Durchbruch bei Stalingrad, der große Antikriegsroman eines Stalingrad-Zeitzeugen.

Das Manuskript, ab 1944 heimlich in russischer Kriegsgefangenschaft verfasst, wurde 1949 vom russischen Geheimdienst beschlagnahmt, wanderte über die Schreibtische von Lawrenti Berija und Georgi Malenkow, bevor es für die nächsten 70 Jahre in einem Moskauer Geheimarchiv verschwand.

Der Autor Heinrich Gerlach, ein deutscher Offizier, der in Stalingrad und im später russischen Lager zum entschiedenen Gegner Hitlers wurde, war bei der Gründung des Bundes Deutscher Offiziere dabei, agitierte gegen Hitlerdeutschland (seine Familie kam dafür in Sippenhaft), wurde aber, nachdem er sich nach Kriegsende weigerte, für die Sowjets zu spionieren, zur persona non grata.

Das Manuskript (und sämtliche geheime Abschriften) wurden konfisiziert, Gerlach selbst zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt. Erst nachdem er sich zum Schein zur Spionage bereit erklärte, kam er frei. Ohne den Roman.

Carsten Gansel, ZMI-Sektion 2 (Medien und Didaktik), ist in Moskauer Archiven der Fund des Originalmanuskripts von Gerlachs Durchbruch bei Stalingrad gelungen. Vom Herausgeber mit einem reichen dokumentarischen Anhang versehen, liegt es nach 70 Jahren zum ersten Mal gedruckt vor.

Weitere Informationen:

Am 12. April 2016 liest Carsten Gansel im Literarischen Zentrum Gießen, Kongresshalle, aus Durchbruch bei Stalingrad.