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Humor und Komik im Fremdsprachenunterricht?

Lachen ist ja angeblich nicht nur gesund, sondern auch ein Beförderer von Motivation für das Fremdsprachenlernen und Koproduzent eines guten lernfreudigen Klimas im Klassenzimmer. Aber wenn man einen Witz langsam Schritt für Schritt erklären muss, verliert er seine Witzigkeit, wenn eine Komik generierende Inkongruenz nicht verstanden wird, kommt es zu einem falschen Textverständnis, wenn die Offenkundigkeit einer falschen Aussage nicht erkannt wird, wird Ironie evtl. nicht für Ironie, sondern für Lüge gehalten usw. Und wie riskant für Lehrkräfte ist heutzutage die Arbeit mit Texten, die Komik durch den Einsatz nationaler Stereotype produzieren? Mal ganz abgesehen vom berühmt-berüchtigten Stereotyp, dass die Deutschen keinen (Sinn für) Humor haben? Es gibt also durchaus gewichtige Bedenken, die dafür sprechen, dass eine von Lehrkräften vielleicht gewünschte Verwendung von komischen Elementen im Fremdsprachenunterricht in manchen Situationen vielleicht weniger willkommen ist als ursprünglich geplant oder sogar den gegenteiligen Effekt erzeugt.

Einen Überblick über den Stand der Forschung zu den vielen unterschiedlichen Vorkommensweisen und Funktionen von Humor im und für den Fremdsprachenunterricht gibt Dietmar Rösler in seinem Artikel: Nichts zu lachen? – Komik und Humor im gesteuerten Fremdsprachenlernen. Erschienen in dem von Eva Burwitz-Melzer, Daniela Caspari und Emer O’Sullivan herausgegebenen Sammelband Komik in der Kinder- und Jugendliteratur.