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Experientielle Fiktionen (mit) der Überwachungskamera

"Experientielle Fiktionen (mit) der Überwachungskamera"

Vortrag Sektion 1

Vortragsreihe Medien_KontolleAm 17. Juni hält Frau Dr. Nicole Falkenhayner der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf Einladung der ZMI Sektion 1 im Rahmen der Vortragsreihe „Medien_Kontrolle“ einen Vortrag zum Thema "Experientielle Fiktionen (mit) der Überwachungskamera". Überwachungskameras – obwohl sie mittlerweile von vielen als unser "geringstes Problem" im Kontext der gesellschaftlichen Kontrolle angesehen werden – symbolisieren die Kontrollgesellschaft auf spezifische Weise. Als "evokative Objekte" (Sherry Turkle) erlauben sie eine besondere affektive Aufladung, die sie zu Auslösern verschiedenster Narrative werden lassen. Neben der Verwendung der Logik und Ästhetik von Überwachungskameranetzwerken in panikgetriebenen Thrillern, wie der "Bourne Identity"-Reihe, auf der einen Seite, und den verschiedenen Formen der "surveillance art" auf der Anderen, gibt es eine dritte Art der Verwendung von Überwachungskameras in Narrativen in Film, Kunst und Romanen vor allem der jüngeren Kulturproduktion Großbritanniens, die Falkenhayner als "Fictions of Being Captured" bezeichnet. Im Gegensatz zu Kunstbewegungen, wie der "Sousveillance" oder klassischen Darstellungen der Überwachungsgesellschaft in den Werken Ballards oder Orwells, werden hier die Überwachungskamera und ihr Netzwerk verwendet, um Geschichten im Modus des Sentimentalen zu erzählen. Wie können wir diese Fiktionen mit der Überwachungskamera einordnen, die scheinbar gar nicht von Überwachung erzählen? Sind sie, wie die Filmphilosophin Patricia Pisters argumentiert, "war-machines" oder Ausdruck einer Normalisierung von alltäglicher Überwachung, die zeigt, wie sehr deren Artefakte und Techniken unsere Erfahrungswelten und Subjektivierungsweisen bereits prägt?

 

Frau Falkenhayner geht diesen Themen am 17.06. ab 18:00 Uhr c.t. im Großen Sitzungszimmer des Erwin-Stein-Gebäudes (2. Stock) auf den Grund. Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierende, Forschenden und Interessierte.