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Ablösung des AEG-Terminalnetzes, Mikrocomputer im Kommen

Die Ablösung des AEG-Terminalnetzes und das Integrationsproblem der Mikrocomputer in die vorhandene DV-Landschaft sind die wichtigen Themen der Jahre 1983 und 1984.

  • Der Jahresbericht 1983 beinhaltet folgende Zusammenfassung:

    1 Vorwort

    Im Berichtsjahr war wieder eine deutliche Steigerung der Leistungsdaten des Hochschulrechenzentrums zu verzeichnen. Die gesamte CPU-Zeit stieg gegenüber dem Vorjahr um 35% auf 9400 Stunden und die gesamte Dialogzeit 15% auf über 200000 Stunden an.

    Das zentrale Ereignis war die Ablösung des AEG-Terminalnetzes durch ein Zielrechner-unabhängiges Netz auf der Basis eines intelligenten Leitungsvermittlungssystems. Nachdem es die Firma AEG-Telefunken im Rahmen des Vergleichsverfahrens abgelehnt hatte, die Knotenrechner-Software an die neue Version des Cyber-Betriebssystems anzupassen, wurde die Vereinbarung getroffen, daß AEG stattdessen Hardware und Software liefern sollte, welche die Funktionen des bisherigen Netzes bieten, aber vom Betriebssystem des Großrechners unabhängig sein sollte. Dank der Vorarbeiten durch das HRZ konnte die Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme des neuen Netzes innerhalb von nur sechs Wochen durchgeführt werden. Mit dem neuen Netz wurden auch grundsätzlich neue Möglichkeiten, wie der Zugang zu anderen Zielrechnern und zum Datex-P-Netz eröffnet. Außerdem konnte unmittelbar nach der Installation die Cyber-Software auf den aktuellen Stand gebracht und damit ein deutlich verbesserter Benutzungs-Komfort angeboten werden.

    Die bestehende Personalknappheit konnte durch die Zuweisung einer neuen Stelle etwas gemildert werden. Dafür sei der Leitung und den Gremien der Universität ausdrücklich gedankt. Hier sind die Personalprobleme bekannt, und die Universität hat im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten geholfen. Eine echte Aufarbeitung des Defizits wird aber nur möglich sein, wenn von seiten des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst neue Stellen für das HRZ bereitgestellt werden.

    Vor diesem Hintergrund war der Einsatz der Mitarbeiter des HRZ, besonders beim Hinzukommen neuer Arbeitsgebiete (Mikrocomputer, Anpassung und Betrieb der Datenfernübertragung), vorbildlich. Ihnen möchte ich an dieser Stelle wie immer herzlich dafür danken; nicht zuletzt auch ebenso unseren Benutzern: für die gute Zusammenarbeit und ihr Verständnis, wenn wegen besonderer Arbeiten wie Software- und Hardware-Anpassungen die Prioritäten für den Einsatz der Mitarbeiter verschoben werden müssen und dadurch der gewohnte Service leidet oder Behinderungen bei der Fertigstellung von Arbeiten auftreten.

    Gießen, im Februar 1985 / J. Hammerschick

  • Der Jahresbericht 1984 beinhaltet folgende Zusammenfassung:

    1 Vorwort

    1984 war für das HRZ Gießen kein Jahr der spektakulären Ereignisse. Vielmehr lief die Entwicklung - jedenfalls bezogen auf den Großrechner - in etwas ruhigeren Bahnen.

    Betrachtet man die verbrauchte CPU-Zeit und die gesamte Dialog-Zeit aller Benutzer als aussagekräftige Maßzahlen für die Leistung eines Großrechners, so war hier wiederung eine deutliche Leistungssteigerung zu verzeichnen. Die CPU-Zeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 17%, die Dialog-Zeit um 30%. Vergleicht man dazu die entsprechenden Vorjahreszahlen (CPU-Zeit 35%, Dialog-Zeit 15%), so liegt der Schluß nahe, daß die Effizienz geringer wird. Offensichtlich werden im Mittel die Antwortzeiten länger, weil CPU und Hauptspeicher nicht weiter auslastbar sind. Es muß daher in naher Zukunft eine deutliche Verbesserung, etwa der Austausch der Zentraleinheit, angestrebt werden.

    Bereits im Jahre 1983 war das HRZ vom Kultusminister beauftragt worden, federführend für alle hessischen Hochschulen die Auswahl und Beschaffung von Mikrocomputern für die Lehre zu organisieren (Es sollte sich im Folgejahr herausstellen, daß dieses Vorhaben nach der Aufstellung des CIP-Programms teilweise in dessen Rahmen realisiert werden würde). Diese Aufgabe nahm während des gesamten Berichtsjahres erhebliche Personalkapazität in Anspruch, was unter anderem das späte Erscheinen dieses Berichts zur Folge hatte.

    Die Einbeziehung einer großen Anzahl von Mikrocomputern in die DV-Landschaft einer Hochschule hat eine enorme Erweiterung des Aufgabengebiets des Hochschulrechenzentrums zur Folge. Insbesondere gilt es, auf eine sinnvolle Ergänzung von Mikrocomputern und Groß-DV hinzuwirken, um Wildwuchs und Fehlinvestitionen in ungeeignete Insellösungen zu vermeiden.

    Die Mitarbeiter des HRZ haben diese Steigerung der Arbeitsbelastung in vorbildlicher Weise aufgenommen, wofür ich ihnen an dieser Stelle ausdrücklich danken möchte. Leider muß ich auch - wie in den vergangenen Jahresberichten - wieder auf die immer noch prekäre Personalsituation hinweisen. Zwar wurden dem HRZ im Berichtsjahr eine Techniker- und eine Programmiererstelle zugewiesen, wofür ich der Universitätsleitung und dem Haushaltsausschuß ausdrücklich danken möchte. Diese Stellen werden aber ungedingt benötigt, um die Betreuung der Mikrocomputer (wartungstechnisch und organisatorisch) zu gewährleisten und tragen nicht zum Abbau des schon bestehenden Personaldefizits bei.

    Gießen, im September 1986 / J. Hammerschick

Die Cyber 174 wird zunehmend genutzt, die Mikrocomputer sind im Kommen, und das Jahr 1984 geht mit dem noch ungelösten konzeptionellen Problem zu Ende, Mikrocomputer im Netz ergänzend zur bestehenden Groß-DV zu betreiben.


Dieter Wolff / HRZ der JLU / 05.10.2007