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Ellinor Schweighöfer

Projekt:

Ellinor Schweighöfer

Auf der Suche nach der ‚Wiege der Menschheit’. Die Diskussion des menschlichen Ursprungsortes in Wissenschaft und Öffentlichkeit seit dem 19. Jahrhundert

 

Betreuer: Prof. Dr. Frank Bösch

Kontakt: Ellinor.Fried-Brosz[at]geschichte.uni-giessen.de

 

 

Kurzbiographie:

Seit 05/2010 Mitglied am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC).

Seit 11/2009 Stipendiatin des Graduiertenkollegs Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

2008/09 Teilnahme am Projekt „Stadtteilhistoriker der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Gerda-Henkel-Stiftung und der Frankfurter Neuen Presse mit dem Projekt „Bismarcks erste Bühne. Frankfurt am Main und der deutsche Bundestag“.

Praktika im journalistischen und archäologischen Bereich sowie bei der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.

11/2005-09/2009 Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Lothar Gall an der Goethe-Universität Frankfurt – Arbeitsgebiete: Historische Zeitschrift, Sonderforschungsbereich „Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel“, Lehrstuhl für die Geschichte des 19. Jahrhunderts.

Sommersemester 2007: Durchführung eines Tutoriums zur Einführung in das Studium der Neueren Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt.

10/2003-05/2009 Studium der Mittleren und neueren Geschichte, Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen sowie Vor- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Abschlussarbeit: Stadt der Diplomaten? Gesandtschaften und Stadtgesellschaft in Frankfurt am Main zur Zeit des Deutschen Bundes“ (1,0).

 

 

 Projektskizze:

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Suche nach der „Wiege der Menschheit“, also Versuchen, die Entstehung des Menschen geographisch zu lokalisieren. Diese Frage war nicht nur für Wissenschaften wie die Paläoanthropologie und Archäologie zentral, sondern wurde auch in der Gesellschaft breit öffentlich verhandelt. Diese kontinuierliche Suche nach „dem ersten Menschen“ verdichtete sich kommunikativ in Ereignissen im Kontext von Funden, die als besonders bedeutsam interpretiert wurden. Dazu zählten der Neandertaler-Fund 1856 und die zeitnahe Aussage Darwins, dass der Mensch wahrscheinlich in Afrika entstanden sei; die – allerdings weitgehend zunächst nicht anerkannte – Bestätigung dieser These durch den Fund des sogenannten Taung-Schädels in Südafrika 1924; der Fund des gefälschten Piltdown-Schädels um 1912 in England, der einen europäischen Ursprungsort suggerierte, und die Aufdeckung dieser Fälschung 1953 oder auch der Fund eines fossilen Skelettes 1974, das als „Lucy“ in die Schlagzeilen einging. Derartige Ereignisse werden in ihrem gesellschaftlichen und politischen Kontext analysiert. Was bedeuteten die wissenschaftlichen Entdeckungen einerseits für die Selbstdeutung und Identitätsbildung der europäischen Gesellschaft? Wie beeinflusste andererseits die europäische Weltanschauung den wissenschaftlichen Diskurs? Problematiken wie die europäische Weltanschauung im Allgemeinen, eurozentrisches Denken im Besonderen, die Wahrnehmung der außereuropäischen Welt durch Europäer, Religion, die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Politik sowie Rassismus sollen dabei im Vordergrund stehen. Untersucht wird dies anhand von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Periodika, Zeitschriften und Tageszeitungen, aber auch anhand von anderen öffentlichen Manifestationen wie zum Beispiel Ausstellungen.