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Einax, Rayk, Dr.

28261 | Rayk.Einax@geschichte.uni-giessen.de | Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Rayk Einax

Dr. Rayk Einax
Historisches Institut, Osteuropäische Geschichte

Otto-Behaghel-Str. 10, D-35394 Gießen, Haus D Raum 204

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Tel: 0049-641-99-28261

Rayk.Einax@geschichte.uni-giessen.de

Inhalt: Biographie | Forschungsinteressen | Publikationen | Mitgliedschaften | Dissertation | Lehrveranstaltungen

Biographie

seit Dezember 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Osteuropäische Geschichte der Justus-Liebig Universität Gießen. Dissertation zu: „Die Entstalinisierung in Weißrussland. Stabilität und Wandel in der Belorussischen Sowjetrepublik 1950-1965“
2006/2007 Forschungsaufenthalt in Minsk
2004-2006 Mitarbeit bei der Senatskommission zur Aufarbeitung der Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
1997-2003 Studium Osteuropäische und Neuere Geschichte sowie Medienwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Forschungsinteressen

  • Nachkriegsgeschichte der Sowjetunion
  • Geschichte Südosteuropas im 19./20. Jahrhundert

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Publikationen

  • Studienbibliothek zur Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. In: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn u. Dietmar Neutatz. 2. Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009, S. 441-474.
  • Fremde Nachbarn. Lettland und seine russische Minderheit. In: Pänke, Julian u. a. (Hrsg.): Gegenwart der Vergangenheit. Die politische Aktualität historischer Erinnerung in Mitteleuropa. Baden-Baden 2007, S. 115-121.
  • Praktizierte Integration. DDR-Außenpolitik und die Freundschaftsverträge der Friedrich-Schiller-Universität - Ein Überblick. In: Hoßfeld, Uwe/Kaiser, Tobias/ Mestrup, Heinz (Hrsg.): Hochschule im Sozialismus. Studien zur Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1945-1990). 2 Bde. Köln/Weimar/Wien 2007. Bd. 1, S. 585-596.
  • "Junge Sendboten der Freundschaft". Ausländische Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In: Ebd., S. 930-954.
  • Ungenutzte Ressourcen. Staatlicher Gestaltungsanspruch und lokale Selbstverwaltungstätigkeit in Serbien (1878-1912). In: Zeitschrift für Balkanologie 43 (2007), S. 223-244.
  • Im Dienste außenpolitischer Interessen. Ausländische Studierende in der DDR am Beispiel Jenas. In: Die Hochschule. Journal für Wissenschaft und Bildung 1/2008, S. 162-183.
  • Anlaufschwierigkeiten. Der StuRa der FSU Jena und seine überregionale Interessenvertretung in der Anfangsphase (1989-1991). In: Gramsch, Robert/Kaiser, Tobias (Hrsg.): Engagement und Ernüchterung. Jenaer Studenten 1988-1995. Jena 2009, S. 163-173.
  • Von der Begegnung Davids mit dem sowjetischen Goliath. Kommunismus und Volksfrömmigkeit in Belarus. In: Bohn, Thomas M./Shadurski, Victor (Hrsg.): Ein weißer Fleck in Europa ... Die Imagination der Belarus als Kontaktzone zwischen Ost und West. Bielefeld 2011, S. 193-202.
  • Saveckaja rėlihijnaja palityka i narodnaja rėlihijnas'cʼ u Belarusi ŭ 1953-1964 hadach. In: Arche 10/2011 (109), S. 206-217.
  • Belarus - Erfolgsmodel und Idealzustand sowjetischer Staatlichkeit nach 1945? In: Osterkamp, Jana/von Puttkamer, Joachim (Hrsg.): Sozialistische Staatlichkeit. Vorträge der Tagung des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 5. bis 8. November 2009. München2012, S. 115-131.
  • "A Fistful of Roubles": Die Belarussen und das liebe Geld. In: Bunte Flecken in Weißrussland. Erinnerungsorte zwischen polnisch-litauischer Union und russisch-sowjetischem Imperium. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Rayk Einax u. Julian Mühlbauer. Wiesbaden 2013, S. 143-148.
  • Entstalinisierung auf Weißrussisch. Krisenbewältigung, sozioökonomische Dynamik und öffentliche Mobilisierung in der Belorussischen Sowjetrepublik 1953-1965. Wiesbaden 2014.

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Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)
  • Südosteuropa-Gesellschaft (SOG)
  • Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH)
  • Verein für Thüringische Geschichte e. V.

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Dissertation

Entstalinisierung in Weißrussland

Stabilisierung, sozioökonomischer Wandel und öffentliche Mobilisierung in der Belorussischen Sowjetrepublik 1953-1965

Die Belorussische Sowjetische Sozialistische Republik (BSSR) war 1953 administrativ und gesellschaftlich vom Stalinismus geprägt. Nachdem die BSSR von den parteiinternen Kämpfen um die Nachfolge Stalins in besonderer Weise betroffen war, gelang es den Funktionären der belorussischen Parteiorganisation ab dem Sommer 1953, die Querelen in den eigenen Reihen zu beenden und damit die Republik politisch zu stabilisieren. Daran schloss sich in den 50er und 60er Jahren - gemessen an den Zielen - eine erfolgreiche Integration der BSSR in den sowjetischen Staatsverband an.

Von den öffentlichen Auseinandersetzungen um die "Geheimrede" Chruščevs 1956 blieb auch die BSSR nicht verschont. Die Kritik innerhalb der Partei und auf den Betriebsversammlungen ging jedoch mitunter über den Personenkult hinaus. Abgesehen davon stellten die regelmäßig anstehenden Wahlen zu den Sowjets Projektionsfläche und Ventil für all diejenigen Sowjetbürger dar, welche aus unterschiedlichen Gründen mit ihren alltäglichen Lebensumständen unzufrieden waren.

Mit dem XXII. Parteitag von 1961 war hingegen der Aufbau der kommunistischen Gesellschaftsordnung unmissverständlich festgeschrieben worden. Jenseits derartiger ideologischer Postulate wurde der umfassende sozioökonomische Wandel in der BSSR mit Beginn der 60er Jahre immer greifbarer. Zumindest die belarussischen Städte profitierten von der Modernisierungspolitik Chruščevs. Aber grundsätzlich galt auch für das sowjetische Dorf der Anspruch, den Kommunismus innerhalb kürzester Zeit unwiderruflich zu verankern.

Neben der notorisch prekären Lage der Kolchoswirtschaften betraf dies in erster Linie die ländlich tief verwurzelten Religionsgemeinden. Nahezu alle Glaubensgemeinschaften auf dem Territorium der BSSR waren "dank" der rigiden Chruščevschen Religionspolitik extremen Beschneidungen ihres öffentlichen Wirkens ausgesetzt. Aber gerade weil religiöses Brauchtum schon seit Jahrhunderten seinen festen Platz im lokalen Alltag hatte, und weil die Aktionsformen der einfachen Gläubigen auch weiterhin in aller Regel friedlich und unspektakulär daherkamen, kann man trotz mannigfaltiger staatlicher bzw. ideologischer Repression von einer religiösen Persistenz auf dem belarussischen Dorf sprechen.

Die Dissertation wurde 2011 von der Philosophischen Fakultät der "Friedrich-Schiller-Universität" in Jena angenommen. Ihre Betreuung oblag Prof. Dr. Joachim v. Puttkamer (Jena) und Prof. Dr. Thomas M. Bohn (Gießen).

 

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Lehrveranstaltungen