Inhaltspezifische Aktionen

Inszeniertes Reden auf der Medienbühne

Kurzinfo

Interaktiva-Band 7:

Lobin, Henning (Hg.)

Inszeniertes Reden auf der Medienbühne

 

Erscheinungstermin: 09. November 2009
ISBN 978-3-5933-9034-5
203 Seiten, 24,90€

 

 

 

 

inhalt

Obwohl Präsentationen in der Wissenschaft seit einigen Jahren zu einer selbstverständlichen Kommunikationsform geworden sind, sind sie bislang nicht Gegenstand der systematischen linguistischen oder rhetorischen Betrachtung geworden. Präsentationen, verstanden als die Kombination der Projektion einer Foliensequenz und einer Rede in einer ‚Aufführung‘ auf einer ‚Medienbühne‘, stellen eine Kommunikationsform dar, die dem Bedürfnis nach schneller Informationsvermittlung entsprechen will. Präsentationen leben von improvisierter Rede, Gestik und dem persönlichen Auftritt – die wissenschaftliche Präsentation bildet somit den Gegenpol zum wissenschaftlichen Aufsatz oder Lehrbuch, die alle Elemente des Zufälligen ausschließen wollen. Das vorliegende Buch erläutert die Besondersheiten der Kommunikationsform Präsentation und betont dabei besonders ihre Multimodalität und Theatralität. Es bildet eine unverzichtbar Grundlage für jede zukünftige wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Gegenstand. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Campus Verlags.



Pressestimmen und Referenzen zum Buch und zur PowerPoint-Debatte:

  • In Referenz auf einen Artikel von Thomas Steinfeld im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 30.11.2009 entwickelt sich unter der Beteiligung von ZMI-Akteure eine rege Diskussion über den Sinn und Unsinn von PowerPoint. Im Folgenden wird diese Debatte in Auszügen dokumentiert:
  • In einer Erwiderung vom 08.12.2009 macht Henning Lobin, Autor des Buches Inszeniertes Reden auf der Medienbühne, in der SZ deutlich, dass PowerPoint-Präsentationen vor allem als „eine ganzheitliche dramatische Form“ zu verstehen sind. Die traditionelle Rhetorik reiche nicht aus, um Präsentationen zu bewerten. Viel eher kommen Aspekte ins Spiel, die eine Präsentation in die Nähe einer Theateraufführung rücken.
  • Für Hans-Jürgen Bucher, Medienwissenschaftler an der Universität Trier, spiegeln Steinfelds Behauptungen „einen Technikdeterminismus, wie er in der Mediengeschichte nicht mehr vertreten wird. Nicht Programme verflachen Gedanken und zerstören die Kunst der Rede, sondern allerhöchstens Menschen, die diese Programme anwenden“. (Hans-Jürgen Bucher in WISSENSlogs, 08.12.2009.)
  • Auch Sybille Peters macht den performativen Charakter einer PowerPoint-Präsentation stark: „Der Performer ist gerade kein Souverän, der die Szene beherrscht. Er ist vielmehr Teil einer Szene; in seiner Performance zeigt sich grundsätzlich mehr und anderes, als gezeigt werden soll. Das gilt auch für die Powerpoint-Performance: Sie wird nicht nur vorgeführt, sondern führt immer auch vor – im Zweifelsfall den Vortragenden.“ (Süddeutsche Zeitung vom 28.12.2009.)


Die Publikation ist der 8. Band im Rahmen der Interaktiva-Reihe des ZMI.