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Literatur und Institutionen: Interdisziplinäre Tagung in Gießen

Symposium vom 20. bis 21. Juni 2017 am GCSC

Nr. 108 • 16. Juni 2017

Literatur ist immer in institutionellen Kontexten verankert – man könnte sogar behaupten, dass Literatur nur im Kontext von Institutionen überhaupt denkbar ist. Ökonomische und politische Faktoren steuern und kontrollieren den Zugang zu literarischen Werken; Institutionen kultureller Kritik entscheiden über die literarische Beschaffenheit bestimmter Texte und legen Standards für ihre Qualität fest. All diese Kontexte bestimmen mit über den Erfolg und Misserfolg eines Werkes im literarischen Feld und bei der potentiellen Leserschaft.
Ein Symposium des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) untersucht vom 20. bis 21. Juni 2017 die Beziehung zwischen Literatur und Institutionen über Kulturen und Jahrhunderte hinweg.

Autoren und Autorinnen sind sich des Einflusses institutioneller Rezeption sehr bewusst und reagieren darauf, indem sie ungeschriebene institutionelle Gesetze durch Schreibstrategien, Argumentation und Stil bewusst befolgen bzw. kritisch unterlaufen. Was wir in einer gegebenen Epoche als „Literatur“ definieren und interpretieren, ist also von einer Reihe institutioneller Faktoren determiniert, die einen spannenden Hintergrund für stilistische Entscheidungen bieten, die wir in literarischen Texten vorfinden.

Der erste Konferenztag widmet sich in dialogisch gestalteten Vorträgen westeuropäischen Institutionskontexten, innerhalb derer Literatur entsteht – von Hofdramen der Frühen Neuzeit, über die Transformation des Theaters mit der steigenden Popularität des Buchdrucks, die Rolle der Literatur für die Vorstellung von Staatlichkeit im 19. Jahrhundert, bis hin zur Literatur als Instanz der Kritik im 20. Jahrhundert. Der Tag schließt mit dem Vortrag Mark McGurls (Standford University) zu digitalen Verbreitungswegen im 21. Jahrhundert.

Am zweiten Tag finden zwei Panels – „Organizing Principles: Forms, Context, Canons“ und „Literature and Media Change“ – statt. Darin beleuchten die Vortragenden aktuelle Forschung zu zentralen Themen, die die Beziehung zwischen Literatur und Institutionen prägen – wie beispielsweise Genderdiskurs und Leseverhalten an deutschen Schulen, Reden bei Preisverleihungen als Gattung, und zeitgenössische Romane im medialen Kontext. Den Abschluss des Symposiums bildet eine Podiumsdiskussion. Alle Interessierten sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Die Veranstaltung wird vom IPP (Internationales Promotionsprogramm) in Kooperation mit dem GCSC organisiert und findet vollständig in englischer Sprache statt. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.

  • Termin


20. und 21. Juni 2017, ab 9 bzw. 10 Uhr
International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Alter Steinbacher Weg 38, 35394 Gießen (Multifunktionsraum, Raum 001)

  • Weitere Informationen


http://uni-giessen.de/faculties/gcsc/literature-institutions

  • Kontakt


Pressekontakt:

Presse & Öffentlichkeitsarbeit GCSC
Telefon: 641 99-30042

Kontakt zum Organisationsteam:

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Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041