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Zeit der Konsolidierung, AEG-Terminalnetz bremst Fortschritt

Die eintretende Konsolidierungsphase hält nicht lange an. Durch die vermehrte Benutzung aller Systeme kommen höhere Anforderungen auf das HRZ zu. Insbesondere ergeben sich Integrationsprobleme mit dem nicht anpassungsfähigen AEG-Terminalnetz.

  • Der Jahresbericht 1981 beinhaltet folgende Zusammenfassung:

    1 Vorwort

    In den vergangenen Jahren gab es jeweils ein besonderes, kennzeichnendes Ereignis in der Arbeit des HRZ; 1978 die Installation der Cyber 174, 1979 der Umzug in den Neubau und 1980 der Abschluß der Einrichtung eines weitgestreckten Terminalnetzes.

    Das Jahr 1981 brachte dagegen eine gewisse Konsolidierung. Es konnten einige Ergänzungen und Abrundungen erfolgen; auf der Hardwareseite der Anschluß von weiteren graphischen Sichtgeräten und Typenraddruckern, der Ausbau von Multiplexern, sowie der Anschluß des Standorts Friedberg; und auf der Softwareseite die Freigabe des Betriebssystems SANOS, das die komfortable Nutzung von "exotischen", d.h. nicht direkt an der Cyber angeschlossenen Geräten über zwei kanalgekoppelte AEG 80-20-Rechner ermöglicht, ferner die Erweiterung der Graphiksoftware.

    Leider brachte diese "gewisse Konsolidierung" nicht die erhoffte "Beruhigung" in der täglichen Arbeit. Die Ursache liegt in der unzureichenden personellen Besetzung des HRZ. Die Erwartung, daß nach Vollendung größerer Projekte die Arbeitsbelastung zurückgehen würde, war nicht richtig. Vielmehr kamen durch die vermehrte Benutzung aller Systeme erhöhte Anforderungen auf das HRZ zu.

    Daß das HRZ dennoch seine Aufgabe größtenteils zur Zufriedenheit der Benutzer erfüllen konnte, ist dem Einsatz seiner Mitarbeiter zuzuschreiben. Ihnen möchte ich an dieser Stelle - wiederum - für das besondere Engagement danken. Allerdings sind die Aussichten auf eine baldige Besserung nicht gut, obwohl das HRZ nur wenig mehr als die Hälfte seiner personellen Sollstärke aufweist.

    Es kommt hinzu, daß neben den Aufgaben der Betreuung der vorhandenen Hardware und Software zunehmend vom HRZ Beratung und Betreuung bei DV-Beschaffungen von Prozeßrechnern, Microcomputern, Textverarbeitungssystemen, sowie bei der Einführung von Informationsdiensten u.ä. verlangt werden. Dafür wurde im vergangenen Jahr ein erheblicher Aufwand durch das HRZ geleistet.

    Gießen, im März 1982 / J. Hammerschick

  • Der Jahresbericht 1982 beinhaltet folgende Zusammenfassung:

    1 Vorwort

    Im Berichtsjahr konnte mit dem Hauptspeicherausbau des Großrechners Cyber 174 und dem Anschluß eines weiteren Großraum-Plattenlaufwerks eine deutliche Leistungssteigerung erzielt werden. Diese war auch dringend erforderlich, denn die Nachfrage nach Computerleistung stieg stetig an, wie man aus verschiedenen Daten dieses Berichts ablesen kann. So überschritt die Anzahl der aktiven Benutzer erstmals die Tausendermarke, und die Anzahl der Dialogstunden stieg auf 177000.

    Ein Problem, das in naher Zukunft gelöst werden muß, liegt in der Weiterentwicklung des Terminalnetzes. Die Verzögerung (Einstellung der Arbeiten und Einbeziehung des Anpassungsvertrags in das Vergleichsverfahren) bei der Anpassung der AEG-Software in den Knotenrechnern an die weiterentwickelte Hostrechner-Software führt dazu, daß dringend benötigte und verfügbare Verbesserungen im Betriebssystem nicht eingesetzt werden können und Fehler in der alten Version nicht mehr korrigiert werden.

    Leider blieb die Personalkapazität konstant, so daß es dem HRZ noch schwerer fiel, die ständig wachsenden Aufgaben zu erfüllen. Die Anzahl der Mitarbeiter ist schon für eine angemessene Betreuung der bestehenden Hardware und Software sehr knapp bemessen; für die dringend erforderliche Einführung neuer Technologien und Service-Leistungen bleibt eigentlich keine Kapazität übrig. Um für die Forschung und Lehre an der Universität und den angeschlossenen Fachhochschulen eine konkurrenzfähige DV-Infrastruktur zu schaffen, ist jedoch ein Schritthalten mit der technischen Entwicklung unabdingbar. Diese Situation führt bei den Mitarbeitern oft zu dem Gefühl, weder auf dem einen noch auf dem anderen Gebiet befriedigende Arbeitsergebnisse zu erzielen. Daß es dem Rechenzentrum trotz dieses Zielkonflikts auch in diesem Jahr gelungen ist, einen - wie ich meine - vernünftigen Mittelweg einzuschlagen, dafür möchte ich allen Mitarbeitern danken.

    Gießen, im März 1984 / J. Hammerschick

Anlässlich des 375-jährigen Jubiläums der JLU am 19. Mai richtet das HRZ am 22. April einen Tag der offenen Tür aus. Auch ein Beitrag zum Sonderband II der Gießener Universitätsblätter wird aus diesem Anlass gefertigt.

Das Jahr 1982 geht mit einem wachsenden Problem zu Ende. Die Software der Cyber 174 kann nicht aufgebessert werden, solange keine Lösung gefunden ist.


Dieter Wolff / HRZ der JLU / 27.09.2007