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Meine Mutter ein Handy gekriegt

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„Bis irgendwann meine Mutter ein Handy gekriegt hat und dann hat sich alles verbessert.“


Viorel und Maria verließen Rumänien im Jahr 1992 zusammen mit ihren beiden Kindern, die damals 2 und 4 Jahre alt waren. Die beiden leben mittlerweile seit über 20 Jahren in Deutschland, die Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien hat natürlich auch die Kommunikation mit ihren Familienmitgliedern beeinflusst.

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Maria ist Angehörige der Siebenbürgen-Sachsen, einer deutschen Minderheit in Rumänien die sich bereits im 12. Jahrhundert dort ansiedelte. Sie ist somit Teil einer der größten Zuwanderungsgruppen Deutschlands: der Aussiedler/innen.

Da die Eltern und Geschwister von Maria schon seit 1990 in Deutschland wohnten, wollte Maria in deren Nähe leben und bat um die Erlaubnis in das gleiche Bundesland zu ziehen. Dieser Nachfrage wurde stattgegeben und so erhielten sie einen Platz in einem dortigen Wohnheim. Währenddessen die Familie somit wieder mit den Familienmitgliedern mütterlicherseits vereint war, lebten die Eltern von Viorel weiterhin in Rumänien.

Während der 1990er Jahre hielten Viorel und Maria hauptsächlich über das Schreiben von Briefen Kontakt mit ihrer Familie, dies lag nicht nur daran, dass Telefonate sehr kostspielig waren sondern war auch darin begründet, dass nicht jeder über ein eigenes Festnetztelefon verfügte. Während des Aufenthalts in dem Wohnheim haben Viorel und Maria lediglich zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen, bei Familienmitgliedern angerufen und ihre Telefonate sehr kurz gehalten. Das Aufkommen von Mobiltelefonen hatte maßgeblichen Einfluss auf die Kommunikation mit den Familienmitgliedern. Viorel kann sich heute an dieses Ereignis noch erinnern:

„Bis irgendwann meine Mutter ein Handy gekriegt hat und dann hat sich alles verbessert, von heute auf morgen, von einer Minute zu der anderen kann man sagen.“

Durch das Schreiben von Briefen erfuhren Viorel und Maria höchstens einmal im Monat wie es Viorels Mutter ging. Telefonate über das Festnetztelefon der Nachbarin führten sie nur zu besonderen Anlässen oder wenn sie lange keinen Brief erhalten hatten. Durch das Mobiltelefon haben Viorel und Maria aufgehört Briefe mit der Großmutter zu schreiben, die Vorteile des Telefonierens überwiegen einfach. Bevor sie sich hinsetzen und einen Brief schreiben, dessen Versendung mehrere Tage dauert, nehmen sie ihr Mobiltelefon oder das Festnetztelefon in die Hand und rufen an. Somit hat sich nicht nur die Häufigkeit des Kontakts erhöht, auch hat das Mobiltelefon Einfluss auf die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern.

 

Beitrag von Isabel Greiner

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