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Geförderte Projekte

Die JLU verfügt über zahlreiche ausgewiesene innovative Lehrkonzepte und -projekte, sei es das im Rahmen des BMBF-Programms der empirischen Bildungsforschung geförderte Projekt „Professionsorientierte Lehrerbildung“, das vom HMWK gewürdigte „Giessener Curriculum Paediatrie“ oder das von der Landesstiftung Baden-Württemberg und dem Land Hessen geförderte Studienangebot „e-lingo“ im Bereich der Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens.

Nachfolgend stellen wir Ihnen beispielhaft einige innovative Lehrprojekte an der Universität Gießen vor:

 

Einstieg mit Erfolg (2020)

Von 2012 bis 2021 wurde das Projekt Einstieg mit Erfolg im Rahmen des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre) gefördert.

Das übergeordnete Ziel beider Förderphasen (I: 2012-2016; II: 2017-2021) war es, die Studieneingangsphase nachhaltig zu verbessern, Studienabbruchquoten zu reduzieren und Lehrqualität und individuellen Studienerfolg zu erhöhen.

Aufbauend auf den Ergebnissen und Strukturen der ersten Förderphase wurde ab 2017 vor allem an der nachhaltigen Integration der erfolgreichen Maßnahmen in die Studienstrukturen gearbeitet. Doch auch neue Innovationen und Anpassungen an neue Bedarfe waren und sind zentrale Bestandteile einer hochqualitativen Hochschullehre.

Einstieg mit Erfolg hat Studierende und Lehrende der JLU Gießen über neun Jahre lang begleitet und die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben in vielen Bereichen die Entwicklung der Lehrqualität nachhaltig positiv beeinflusst und auch in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie ihre Expertise unter Beweis und in den Dienst einer guten Hochschullehre gestellt.

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Tutorenprogramm "Selbstgesteuertes und kooperatives Lernen und Arbeiten in der Schule - SKOLA

Selbstgesteuertes und kooperatives Lernen können sowohl als Mittel wie auch als Ziel schulischen Lernens betrachtet werden. In der aktuellen Diskussion um die Reform der Lehramtsausbildung und des Schulunterrichts wird vermehrt für den Einsatz von Unterrichtsmethoden plädiert, welche Schülerinnen und Schülern den Übergang von der Wissensinstruktion zur selbstgesteuerten Wissenskonstruktion im sozialen Kontext ermöglichen sollen. Beide Lernformen haben sich, unter Beachtung empirisch geprüfter Qualitätsstandards, als effektive Methoden des Wissenserwerbs in unterschiedlichsten Fächern (z.B. Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik, Naturwissenschaften) erwiesen. Zudem entsprechen sie der Vorstellung, dass im Schulunterricht günstige Voraussetzungen für lebenslanges Lernen innerhalb und außerhalb des Berufs zu schaffen sind.
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Giessener Curriculum Paediatrie - GiCuPaed

Das Giessener Curriculum Paediatrie (GiCuPaed) beinhaltet eine völlige Neustrukturierung der Lehre im Fach Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Rahmen des Studienganges Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität. Curriculare Neustrukturierung in diesem Umfang bedeutet neben didaktischer Planung und deren Orientierung an zum Teil internationalen Modellerfahrungen u.a. auch Organisationsentwicklung in einem Medizinischen Zentrum, in dem 60 wissenschaftliche Mitarbeiter und Hochschullehrer auf 8 Krankenstationen und in 10 Ambulanzen das Lehrkonzept mittragen müssen. Dies gilt besonders für die praxisnahe Ausbildung der Studierenden in den verschiedenen Ausbildungsstufen, die mit dem neuen Konzept gestärkt werden soll. Die Evaluationsergebnisse zeigen überzeugend, dass dies in den schon realisierten Teilen gelungen ist.

E-LINGO

Das Projekt E-LINGO ist ein Projekt der Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH. Das Projekt wird als Kooperation der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg sowie der Universität Gießen durchgeführt. Die Kenntnis mindestens zweier Fremdsprachen ist das erklärte Ziel der Europäischen Kommission. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen Kinder im Vor- und Grundschulalter einerseits entsprechende Lernangebote und andererseits qualifiziertes Personal. Der im Rahmen des Projekts E-LINGO entwickelte Studiengang bereitet die TeilnehmerInnen auf die Tätigkeit als Sprach- und Kulturvermittler im Bereich des frühen Fremdsprachenlernens vor.
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Cognitive apprenticeship - Einrichtung einer Pädagogischen Beratungsstelle

Die pädagogische Beratungsstelle, die am Institut für Heil- und Sonderpädagogik angesiedelt ist, hat das Ziel, Studierende an der Bearbeitung konkreter praktischer Fragen im Zusammenhang mit Lern-Verhaltens-Störungen zu beteiligen. Das Ziel der Beratungsstelle ist, Praxis in der Universität ausschnitthaft abzubilden, um sie dort reflektiert und kontrolliert aufzubereiten, kompetent zu bearbeiten und Kompetenzen der Lehrenden im Bereich der Lern- und Erziehungshilfe modellhaft zur Verfügung zu stellen bzw. Studierende unter Supervision an der Fallarbeit zu beteiligen.
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Entwicklung des Lehr- und Lernmaterials "Braintrainer" zur Konsolidierung von Lehrinhalten

Ein Problem der Hochschullehre besteht darin, dass Studierende in einem recht kurzen Zeitraum, meist über die Länge eines Semesters, mit einer Fülle an inhaltlichem Input konfrontiert werden. Da konventionelle Seminarsstrukturen meist die Bearbeitung neuer Themen in aufeinanderfolgenden Sitzungen fordern, wird die Konsolidierung der bereits bearbeiteten deklarativen Gedächtnisinhalte vernachlässigt. Dies ist aus lerntheoretischer Perspektive ungünstig, da dadurch für die abschließende Klausur oder das Abschlussexamen ein großer Wissensberg in das Kurzzeitgedächtnis eingespeichert werden muss. Zusätzlich kann kein vertieftes und strukturiertes Wissen mit divergenten Querverbindungen aufgebaut werden. Die Software Braintrainer" (programmiert durch Dr. Axel Kohler vom MPI für Hirnforschung in Frankfurt in Zusammenarbeit mit Dr. Karen Zentgraf, JLU Gießen) erlaubt es, nur die relevanten Lehrinhalte individuell zugeschnitten zum angemessenen Zeitpunkt zu wiederholen und dadurch vor dem Vergessen zu schützen.

Professionsorientierte Lehrerbildung
Horizontale und vertikale Vernetzung fachdidaktischer, pädagogisch-psychologischer und schulpraktischer Ausbildungsanteile zum Aufbau diagnostischer Kompetenzen.

In der Lehrerbildung herrscht Konsens darüber, dass der Entwicklung von Diagnose- und Förderkompetenzen eine zentrale Rolle zukommt. Die Fähigkeit zur Einschätzung von Lernvoraussetzungen, Lernchancen und ‑defiziten bildet dabei das Fundament von auf die Fähigkeiten der Lernenden abgestimmter Instruktionen. Die Entwicklung entsprechender Kompetenzen bei Lehrkräften erfordert auf der einen Seite, dass die fachspezifischen Fähigkeiten und Vorstellungen von Schülern sowie deren Lernentwicklungsverläufe zum inhaltlichen Gegenstand der Lehrerausbildung gemacht werden. Auf der anderen Seite müssen im Rahmen der didaktisch-methodischen Gestaltung der Lehrerausbildung diagnostische Verfahren eingesetzt werden, deren Ergebnisse genutzt werden müssen, um für die Studierenden passende Lernangebote zu konzipieren.
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