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Neues LOEWE-Projekt erforscht kulturelle Identitäten von Minderheiten

Land fördert interdisziplinären Forschungsschwerpunkt mit 3,75 Millionen Euro – Institut für Politikwissenschaft und Institut für Soziologie der JLU beteiligt

Nr. 137 • 24. Juni 2019

In einem neuen LOEWE-Schwerpunkt „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“ erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Frankfurt, Gießen und Marburg künftig, wie Faktoren wie Sprache, Religion oder kulturelles Erbe bei kulturellen Minderheiten zusammenhängen. Das Projekt wird vom Land Hessen im Rahmen der Landesexzellenzinitiative LOEWE mit 3,75 Millionen Euro gefördert. An dem Forschungsvorhaben, der federführend von der Goethe-Universität Frankfurt geleitet wird, sind neben der Philipps-Universität Marburg das Institut für Politikwissenschaft (Prof. Dr. Helmut Breitmeier) und das Institut für Soziologie (Prof. Dr. Elmar Schlüter) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beteiligt.

Viele Menschen verlassen ihre Heimat, weil sie dort als Minderheiten verfolgt und unterdrückt werden. Durch die Einwanderung in eine für sie neue Gesellschaft werden sie zusätzlich zu einer Minderheit im fremden Land. Zur Ebene der sprachlichen, religiösen, ethnischen und kulturellen Identität im Herkunftsland kommt eine neue Ebene hinzu: Die Menschen müssen sich gegenüber einer neuen Mehrheit als Minderheit definieren, zugleich bleibt jedoch der Minderheitsstatus gegenüber der ebenfalls eingewanderten Mehrheit aus dem Herkunftsland bestehen. In dem Forschungsprojekt geht es insbesondere um die Frage, inwieweit die Wechselwirkung zwischen Selbst- und Fremdsicht zu einem Identitätswandel im Zielland führen kann. Der LOEWE-Schwerpunkt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz auf den Feldern Sprache, Geschichte und Gesellschaft.

„Der Umgang mit Minderheiten ist gerade für Deutschland von herausragender Bedeutung“, sagte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts und danke dem Land für die Förderung.“

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