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LOEWE-Erfolgsgeschichte setzt sich fort

Land investiert von 2008 bis Ende 2014 rund 520 Millionen Euro in das Forschungsförderungsprogramm LOEWE.

Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universiät Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen

 

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JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Wissenschaftsminister Boris Rhein, UMR-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und THM-Präsident Prof. Dr. Günther Grabatin bei der Übergabe der LOEWE-Bescheide. Foto: JLU-Pressestelle / Georg Kronenberg

 

Gießen/Wiesbaden. Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute Förderungen in Höhe von insgesamt knapp 28 Millionen Euro an die drei mittelhessischen Hochschulen (Justus-Liebig-Universität Gießen, Philipps-Universität Marburg, Technische Hochschule Mittelhessen) und an vier Unternehmen aus der Region Mittelhessen übergeben. Außerdem erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft rund 6,4 Millionen Euro für einen Neubau.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Wir setzen die Erfolgsgeschichte unseres Forschungsförderungsprogramms LOEWE konsequent fort, denn die exzellente Forschung der hessischen Wissenschaftseinrichtungen sichert die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Bis Ende 2014 stellt das Land Hessen insgesamt rund 520 Millionen Euro für LOEWE und damit für die Förderung herausragender Forschungsvorhaben bereit. Das ist einmalig in Deutschland.“

Ein Beispiel für ein solches herausragendes Forschungsvorhaben ist das LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB) unter Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen (Forschungspartner: Technische Hochschule Mittelhessen, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie/Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen):
Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, von Insekten zu lernen und diese Erkenntnisse für den Menschen nutzbar zu machen. Beispielsweise in der Frage, wie sich Insekten gegen Krankheiten und Parasiten verteidigen können. Solche Forschungsergebnisse können die Basis für die Entwicklung neuer Medikamente sein. Zudem können Forschende mit diesem Wissen innovative Lösungen für den Pflanzenschutz entwickeln.
Das Wissenschaftsministerium fördert das ZIB zunächst mit insgesamt rund 17,8 Millionen Euro (erste Förderphase 2014 bis 2016).

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen: „Mit dem neuen LOEWE-Zentrum entsteht in Gießen ein wissenschaftlicher Leuchtturm, der die Grundlage für eine dauerhafte Fraunhofer-Einrichtung in Gießen bilden wird. Wir freuen uns sehr, dass wir auch mit unseren weiteren Erfolgen im LOEWE-Programm unsere Exzellenzpotenziale in einem Netzwerk mit starken Partnern weiter ausbauen können.“

Prof. Dr. Günther Grabatin, Präsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, hob ebenfalls die Bedeutung des Zentrums für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen für den Standort Gießen hervor: „Durch die Einrichtung des neuen LOEWE-Zentrums wird sowohl die wissenschaftliche Exzellenz von JLU und THM als auch die wirtschaftliche Innovationskraft der Region Mittelhessen gefördert. Unser Institut für Bioverfahrenstechnik und Pharmazeutische Technologie zeigt damit, dass an der THM Spitzenforschung zuhause ist. In den erfolgreichen LOEWE-KMU-Verbundvorhaben kommt erneut die Stärke unserer Hochschule in der anwendungsorientierten Forschung zum Ausdruck.“

Außerdem entsteht im Zusammenhang mit diesem LOEWE-Zentrum in den nächsten Jahren ein Neubau am Standort Gießen für die angestrebte Gründung der ersten Fraunhofer-Einrichtung in Mittelhessen. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens sollen im Umfang von 30 Millionen Euro je zur Hälfte das Land Hessen und die Fraunhofer-Gesellschaft tragen. Den Bewilligungsbescheid mit einer ersten Fördertranche im Umfang von rund 6,4 Millionen Euro für den Neubau überreichte Wissenschaftsminister Boris Rhein ebenfalls heute.

Ein weiteres Beispiel für herausragende Forschungsvorhaben ist der LOEWE-Schwerpunkt FACE2FACE – Folgen des Klimawandels, Anpassung an den Klimawandel und Verminderung der Treibhausgas-Emissionen bis 2050 unter Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen (Forschungspartner: Philipps-Universität Marburg, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (Marburg), Hochschule Geisenheim University, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie):
CO² hat eine Vielzahl von Auswirkungen auf Boden, Pflanzen, Mikroorganismen, Pathogene und Insekten. Diese Wechselwirkungen erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sowohl kurz- wie auch langfristige Veränderungen einer erhöhten CO²-Konzentration in der Atmosphäre (Bedingungen um das Jahr 2050) auf die Agrar-Ökosysteme Grünland und Weinbau, Gemüse-Acker, Obst- und Strauchgehölz-Bestände zu untersuchen. Ziel ist es, Strategien zur Anpassung an die Veränderung des Klimas zu entwickeln und außerdem Schutzmaßnahmen zur Verminderung der Folgen durch den Klimawandel treffen zu können.
Das Wissenschaftsministerium fördert diesen LOEWE-Schwerpunkt mit insgesamt rund 4,5 Millionen Euro in den Jahren 2014 bis 2016.

„Solche faszinierenden innovativen Forschungsprojekte sind sinnvolle Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Wir legen so Grundlagen, um beispielsweise neue Medikamente zu entwickeln oder die drängenden Fragen für die künftigen Herausforderungen - wie dem Klimawandel - begegnen zu können. Mit LOEWE setzen wir auch in den kommenden Jahren entsprechende wissenschaftspolitische Impulse und fördern so nachhaltig die hessische Forschungslandschaft und den Wirtschaftsstandort Hessen“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Wie beispielsweise mit dem hessenweiten Gemeinschaftsprojekt SynChemBio – Innovative Synthesechemie für die selektive Modulation biologischer Prozesse. Unter Federführung Marburger Chemiker und Pharmazeuten suchen die Forscher des LOEWE-Schwerpunkts nach verbesserten Strategien, mit denen sich Medikamente maßschneidern lassen. Das Ziel: eine zielgenaue Wirkung zu erreichen und das möglichst nebenwirkungsfrei. Was aufgrund der enormen Komplexität von biologischen Systemen immer noch ein weitgehend ungelöstes Problem für die Herstellung von Arzneistoffen darstellt. Ziel ist daher die Entwicklung und Anwendung neuartiger chemischer Strategien zur hochselektiven Modulierung von biologischen Prozessen.
Der neue Verbund (Philipps-Universität Marburg, Justus-Liebig-Universität Gießen, Goethe-Universität Frankfurt am Main) erhält für die Jahre 2014 – 2016 4,1 Millionen Euro aus dem hessischen Förderprogramm „LOEWE“.  

Hierzu erklärte die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause: „Ich freue mich, dass die drei großen Chemiefachbereiche an hessischen Hochschulen die strategischen Kooperationsmöglichkeiten erfolgreich nutzen, die das LOEWE-Programm bietet.“

Neben den erwähnten LOEWE-Projekten übergab Wissenschaftsminister Boris Rhein heute weitere Bewilligungsbescheide und Zuwendungsverträge für folgende Forschungsprojekte:

  • LOEWE-Schwerpunkte

MIBIE – Männliche Infertilität bei Infektion und Entzündung
Federführung: Justus-Liebig-Universität Gießen
Forschungspartner: Philipps-Universität Marburg, Technische Hochschule Mittelhessen (bis 12/2013)
assoziierte Partner: Tierärztliche Hochschule Hannover, RWTH Aachen, Kinderwunschzentrum Mittelhessen, School of Veterinary Medicine Pennsylvania (USA)
Fördersumme: 617.760 Euro (Auslauffinanzierung für 2014)

  • LOEWE-KMU-Verbundprojekte (Projekte mit Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Hochschulen)

Anwendbarkeit von ionischen Liquiden als innovative kosmetische Aktivstoffe - iLKA
Koordination: Technische Hochschule Mittelhessen
Partner: Biodermic Health & Beauty GmbH & Co. KG, Gießen
Fördersumme: 321.099 Euro

Gärtrommel zur Biogaserzeugung
Koordination: Technische Hochschule Mittelhessen
Forschungspartner: Ingenieurbüro Dr. Geipert, Biebesheim; Kompostierungsanlage Brunnenhof GmbH, Biebesheim
Fördersumme: 267.920 Euro

Kurzpulsdiodenlaser für den Einsatz in THz-Systemen
Koordination: Sacher Lasertechnik GmbH, Marburg
Forschungspartner: Philipps-Universität Marburg
Fördersumme: 102.660 Euro

Entwicklung neuartiger Nachweismethoden in der Urinanalytik
Koordination: Analyticon Biotechnologies AG, Lichtenfels
Forschungspartner: Technische Hochschule Mittelhessen
Fördersumme: 94.119 Euro

 

 

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