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„Weißt du, was es bedeutet, allein zu sein?“

„The Stamp of Loneliness“ – Fotoausstellung zur Transgender-Community in Armenien in der Universitätsbibliothek der Universität Gießen – Vernissage am 24. Januar 2017

Nr. 10 • 17. Januar 2017

Plakat zur Ausstellung


„Weißt du, was es bedeutet, allein zu sein? Ich bin allein“, erklärt Lorena, eines der Mädchen, das die armenische Fotografin Nazik Armenakyan eindrucksvoll im Rahmen ihres mehrjährigen Dokumentarprojekts (2010 bis 2013) zu Transgender in Armenien porträtiert hat. Die Fotoausstellung mit dem Titel „The Stamp of Loneliness“ wird am 24. Januar 2017 um 18.00 Uhr in der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) feierlich eröffnet. Zur Vernissage laden die Organisatorinnen der Veranstaltung, Alina Jasina und Katharina Kühn, beide Doktorandinnen am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der JLU, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der JLU Dr. Nadyne Stritzke sowie das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo), die Hessische Landeszentrale für politische Bildung und die Universitätsbibliothek (UB) herzlich ein.

Nach der Begrüßung durch Dr. Franz Schindler, Slavist an der JLU, wird Nazik Armenakyan ihre Fotoausstellung zur Transgender-Community in Armenien eröffnen. Sie wird den Gästen anhand persönlicher Erlebnisse und Geschichten, die durch die Begegnung und die langjährige Arbeit mit den Menschen der Community entstanden sind, einen Einblick in ihre Arbeit gewähren. Anschließend stellt Amy Mackinnon, Journalistin aus Schottland und derzeit in Tbilisi/Georgien tätig, ihr Videoprojekt zu Transgender in Moskau vor, das ebenfalls Teil der Ausstellung sein wird.

Die Gäste sind herzlich dazu eingeladen, bei einem Stehempfang im Anschluss an die Vorträge mit den Beteiligten des Projekts ins Gespräch zu kommen. Die Vernissage findet in englischer und deutscher Sprache statt.

Die Fotoausstellung widmet sich intimen Einblicken in die Transgender-Community in Armeniens Hauptstadt Jerevan. Sie lässt die Betrachterin bzw. den Betrachter in den Alltag der Menschen eintauchen und vermittelt auf beeindruckende und stille Weise, welchen Herausforderungen und Gefahren sich diese jungen Menschen gegenübersehen. Die Transgender-Community, die sich aufgrund ihrer sexuellen Identität und sexuellen Orientierung am Rande der armenischen Gesellschaft bewegt, ist großen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Diese Betroffenen erfahren keinen Schutz und keine Unterstützung. Es sind Menschen, deren Familien den Kontakt zu ihnen abgebrochen haben. Es sind Menschen, denen die Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt ist. Es sind Menschen, die oft allein durch Prostitution überleben.

Die großformatigen Fotografien laden dazu ein, die Geschichten hinter dem schrillen Make-up und der aufreizenden Kleidung zu entdecken. In leisen Tönen erzählt Nazik Armenakyan von ihren Begegnungen mit den „Mädchen“, wie sie sie liebevoll nennt. Sie zeigt die Orte, an denen sie leben, lässt ihren Alltagserfahrungen Raum zur Entfaltung und wirft so Licht auf ein Leben zwischen den Welten. Armenakyan schafft es, einzigartige Räume der Nähe in den Fotografien festzuhalten. Sie greift so Themen auf, die aufgrund ihrer gesellschaftspolitischen Brisanz weit über den postsowjetischen Raum hinausgreifen und Anschlussstellen zur Debatte über Geschlechterkulturen aufzeigen.


  • Termin


„The Stamp of Loneliness“
Ausstellung vom 24. Januar bis 28. Februar 2017
Vernissage am 24. Januar 2017, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen

  • Weitere Informationen

https://www.uni-giessen.de/ub/aktuelles/ausstellung/fotoausstellung-the-stamp-of-loneliness
www.nazikarmenakyan.com



  • Kontakt


, Universitätsbibliothek
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14063

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041