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30 Jahre Universitätspartnerschaft Gießen – Kasan

Festakt und internationale Konferenz anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft – JLU-Delegation auf Einladung der Kasaner Föderalen Universität (KFU) zu Gast in Tatarstan

Nr. 104 • 24. Mai 2019

Prof. Dr. Monika Wingender wird von Rektor Prof. Dr. Ilshat Gafurov für ihre Verdienste als Partnerschaftsbeauftragte ausgezeichnet. Foto: KFU

Eine bessere Sichtbarkeit und neue Impulse sowie eine transparente Vernetzung zwischen Hochschulen und Wissenschaftsakteuren: Im deutsch-russischen Themenjahr der Hochschulkooperation und Wissenschaft, unter der Schirmherrschaft der beiden Außenminister Sergei W. Lawrow und Heiko Maas, stehen die Wissenschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern im Vordergrund. Was seit Ende 2018 mit dem Themenjahr von politischer Seite offiziell auf die Agenda gehoben wurde, um die Verständigung und das gegenseitige Vertrauen zwischen beiden Seiten zu fördern, ist an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Kasaner Föderalen Universität (KFU) seit Jahrzehnten gelebte Realität. Die Partnerschaft zwischen beiden Universitäten besteht seit 30 Jahren. Aus Anlass dieses runden Geburtstages reiste eine 24-köpfige Delegation unter der Leitung von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee zu Institutsbesuchen und einer Jubiläumskonferenz am 22. und 23. Mai 2019 nach Tatarstan und folgte damit einer Einladung der KFU-Partner.

Die intensiv gelebte Partnerschaft mit der KFU ist von herausragender Bedeutung für das internationale Netzwerk der JLU. Die Partnerschaft ist schwerpunktmäßig in die Aktivitäten des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo) eingebunden und wird in verschiedenen Drittmittelprojekten, vor allem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Ostpartnerschaftsprogramms und des Go East-Programms, sowie in Projekten der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE-Programm) des Landes Hessen und von der Volkswagen-Stiftung gefördert.

Seit Abschluss des Partnerschaftsabkommens am 16. Oktober 1989 haben JLU und KFU die Wissenschaftskooperation zwischen Russland und Deutschland systematisch auf- und ausgebaut. Gemeinsam blicken beide Universitäten in ihrer Kooperationsgeschichte auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, die in ihrem Fächerspektrum außergewöhnlich breit aufgestellt und gegenwärtig in zahlreichen Verbundprojekten (bilateral und multilateral) außerordentlich aktiv ist. Die Palette der Themen ist breit gefächert und umfasst folgende Fachgebiete: Kulturwissenschaften (v.a. GiZo), Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Soziologie, Geschichte, Slavistik, Germanistik, Turkologie, Physik, Chemie, Biochemie, Agrarwissenschaften und Medizin.

„Die Intensität unserer Beziehungen wird dadurch belegt, dass die Zahl der gegenseitigen Mobilitäten in den vergangenen zehn Jahren insgesamt bei über 850 Personen lag“ freut sich die Partnerschaftsbeauftragte Prof. Dr. Monika Wingender. Sie ergänzt: „Fast alle Fachbereiche und alle Gruppen (Studierende, Promovierende, Hochschullehrende) der Universitäten sind in die Aktivitäten mit einbezogen.“ Wichtig ist den Verantwortlichen, dass neben der intensiven Kooperation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch der Austausch des wissenschaftlichen Nachwuchses und von Studierenden gefördert wird. Durch den gegenseitigen Austausch zum Fachstudium sowie im Rahmen von Praktika und Sprachkursen profitieren jährlich rund 30 Studierende von der Partnerschaft beider Universitäten.

Ein hervorragendes Beispiel für ein bislang in der Form einmaliges gemeinsames Lehrangebot ist das internationale und interdisziplinäre Doppelmaster-Programm „Transition Management“ am Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement unter Mitarbeit des Zentrums für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der JLU. Es besteht eine Double-Degree-Option in diesem Master-Studiengang, der seit dem Studienjahr 2012/13 von JLU und KFU gemeinsam angeboten wird und der jährlich etwa 20 Absolventinnen und Absolventen (davon jeweils fünf bis zehn mit dem Doppelmaster) hervorbringt.

Die Gastgeber dankten allen Beteiligten auf beiden Seiten für ihr großes Engagement, allen voran den beiden Partnerschaftsbeauftragten Prof. Dr. Monika Wingender, Geschäftsführende Direktorin des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo), und Prof. Dr. Prof. Dr. Olga Ilinskaya (KFU), die im Jahr 2018 bereits die Justus-Liebig-Medaille der JLU für ihr außergewöhnliches Engagement im Rahmen der Partnerschaft erhalten hatte.

  • Weitere Informationen

http://www.uni-giessen.de/internationales
https://kpfu.ru/

 

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