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Wissens- und Technologietransfer im Blick

Netzwerke der Justus-Liebig-Universität Gießen standen beim Antrittsbesuch des Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir im Fokus

Nr. 109 • 12. Juni 2014

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Prof. Katja Becker, Hessischer Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee, JLU-Vizepräsident Prof. Peter R. Schreiner. Foto: JLU-Pressestelle / Sara Strüßmann


Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) trägt als Impulsgeber zur Netzwerkbildung und Stärkung der Region Mittelhessen bei. Am heutigen Donnerstag hat die JLU den Stellvertretenden Ministerpräsidenten, Staatsminister Tarek Al-Wazir, zu seinem Antrittsbesuch empfangen.

Der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung zeigte sich sehr interessiert an den Profilschwerpunkten der JLU mit ihrem breiten Angebot in den Rechts-,Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der bundesweit einzigartigen Fächerkonstellation in den Natur- und Lebenswissenschaften. Im Mittelpunkt des Antrittsbesuchs von Minister Al-Wazir standen vor allem aber die zahlreichen Netzwerke der JLU sowie die Zusammenarbeit von Hochschule, Wirtschaft und außeruniversitären Institutionen. Beim Wissens- und Technologietransfer ergeben sich zahlreiche Schnittpunkte zur Arbeit des Ministeriums, gerade auch im Hinblick auf die Landesentwicklung.

Der Wissens- und Technologietransfer stand zunächst bei einem Vier-Augen-Gespräch mit JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee im Fokus und wurde anschließend am Beispiel konkreter anwendungsorientierter Forschungsfelder an der JLU vertieft,  darunter die präklinische Forschung sowie die Insektenbiotechnologie. Prof. Dr. Schreiner, JLU-Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, stellte beispielhaft einige Emerging Fields vor.

„Das vom Land geförderte LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen birgt große Chancen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe oder Anwendungen etwa in der Medizin oder im nachhaltigen Pflanzenschutz“, konstatierte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Wenn wir diesen Wirkstoffschrank, den Insekten im Laufe der Evolution entwickelt haben, für die Menschheit nutzbar machen können, haben wir viel erreicht.“

Bei der Vorstellung der Profilschwerpunkte der JLU wurde deutlich, wie stark der Hochschulstandort Gießen von seiner zentralen Lage, der Verankerung in der Region Mittelhessen und der Zugehörigkeit zur Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main profitiert. Ob mit dem „Transferzentrum Mittelhessen“, der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH, der erfolgreichsten Patentverwertungsagentur Deutschlands, oder in der systematischen Zusammenarbeit bei Forschung, Nachwuchsförderung und Weiterbildung – die JLU sorgt dafür, dass Forschungs- und Wissenspotentiale für die Praxis nutzbar werden.

Einen wichtigen Beitrag leistet die JLU vor allem auch im Hinblick auf die Netzwerkbildung in der medizinischen Forschung, der Krankenversorgung und der translationalen Übersetzung in medizinische Produkte, so wie es auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Mittelhessen wird dank der jüngsten Erfolge der JLU zum Beispiel im LOEWE-Programm des Landes Hessen und bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)– auch im Rahmen der Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg sowie in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) – als Medizin- und Gesundheitsregion gestärkt. Enge Netzwerke bestehen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie z.B. dem Herder-Institut in Marburg, den Max-Planck-Instituten in Marburg und Bad Nauheim, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft.

Innovative Ansätze

Sehr unterschiedliche Beispiele für innovative Ansätze an der JLU wurden im Rahmen des Antrittsbesuchs von Staatsminister Al-Wazir vorgestellt. So gab Prof. Dr. Katja Becker, Biochemie und Molekularbiologie,  einen kurzen Einblick in aktuelle Forschungen im Bereich der präklinischen Forschung und Wirkstoffentwicklung. Sie koordiniert ein internationales DFG-Schwerpunktprogramm zur regulatorischen Funktion von Oxidantien mit 22 Standorten in Deutschland, den USA und den Niederlanden. Die Forschungsergebnisse liefern wichtige Voraussetzungen u.a. für die  Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs- oder Infektionserkrankungen.

Wirtschafts- und Zukunftsrat

Der vom Wirtschaftsministerium ins Leben gerufene Wirtschafts- und Zukunftsrat, zu dem auch der JLU-Präsident gehört, tagte im Anschluss an der Justus-Liebig-Universität Gießen.


  • Weitere Informationen

www.insekten-biotechnologie.de
www.thiolswitches.de  / www.uni-giessen.de/cms/becker
www.arbeiterkind.de/