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Renommierter Regie-Nachwuchspreis für Studentin der Angewandten Theaterwissenschaft

Die JLU-Studentin Caroline Creutzburg gewinnt mit ihrer Performance „Nerve Collection“ den mit 10.000 Euro dotierten Jury-Preis beim Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater Hamburg

Nr. 113 • 21. Juni 2017

Caroline Creutzburg, Studentin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU, hat mit ihrer Performance „Nerve Collection“ den Jury-Preis des Körber Studios Junge Regie am Thalia Theater Hamburg gewonnen. Foto: Rahel Kesselring


Erneute Auszeichnung für die Gießener Theaterwissenschaft: Caroline Creutzburg, Studentin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), hat mit ihrer Performance „Nerve Collection“ den Jury-Preis des Körber Studios Junge Regie am Thalia Theater Hamburg gewonnen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit ihrer Arbeit setzte sich Creutzburg gegen neun weitere Produktionen durch, die an deutschsprachigen Ausbildungsstätten für Theaterregie entstanden sind. Bereits im Jahr 2013 hatte ein Team der JLU den Jury-Preis des Körber Studios Junge Regie erhalten.

„Ich freue mich sehr darüber, dass dieser renommierte Regie-Nachwuchspreis erneut nach Gießen geht und gratuliere Caroline Creutzburg herzlich zu diesem Erfolg“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Diese Auszeichnung belegt auch die hohe Qualität des Studiums am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU, das sich durch einen offenen Theaterbegriff auszeichnet und den Studierenden eine umfassende Grundlage für ihre wissenschaftliche und künstlerische Praxis bietet. Nicht ohne Grund findet die Gießener Theaterwissenschaft bundesweit und international große Anerkennung.“

Das Körber Studio Junge Regie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Hamburg, der Körber-Stiftung und des Thalia Theaters unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins. Seit 2003 treffen sich alle staatlichen Ausbildungsinstitute für Regie und Theater aus dem deutschsprachigen Raum in Hamburg und zeigen Arbeiten ihrer Studierenden. Von Anfang an war auch das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU vertreten.

Die Jury überzeugte vor allem die „selbstbewusste Eigenheit“, mit der Creutzburg in ihrer Stückentwicklung mit allen Mitteln des Theaters  und ausgehend von autobiographischem Material ein „bestechendes Bühnengedicht“ erzeugt. Creutzburg ist in „Nerve Collection“ sowohl Regisseurin als auch einzige Performerin. Wie eine Abenteurerin auf Exkursion oder eine Spionin im eigenen Nervensystem erforscht sie dabei vermeintlich erlebte Stimmungen, Gefühlszustände und Kommunikationssituationen und verfremdet sie bis zur Unkenntlichkeit. Mit skurrilen selbstgefertigten Kostümen und einem bemerkenswerten Umgang mit Sound- und Lichtdesign eignet sich Creutzburgs Kunst-Wesen den Raum der Black-Box-Bühne an, der sich im Laufe ihrer Performance mal in ein freundliches, mal komisches, mal aggressives, aber immer befremdliches Verhältnis zum anwesenden Publikum setzt.

Caroline Creutzburg, geboren 1985 in Berlin, studierte zunächst Kostümbild an der Universität der Künste Berlin, bevor sie an das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU wechselte. Sie initiiert eigene Bühnen-Projekte, bei denen sie immer wieder mögliche Konstellationen der Zusammenarbeit befragt. Ihr Duo „Eine Pistole, ein Tanz, etwas aus Holz, das was kann“ (in Kollaboration mit Sophie Reble) gewann den Jury-Preis des 100°Festivals Berlin 2010. „Seid gastfreundlich gegeneinander ohne Murren“ (2013) ist die Verzerrung der Figur des Showmasters. Die Live-Radioshow „B Open“ (eine Ensemble-Arbeit zusammen mit Franziska Dick, Rupert Jaud, Sophie Reble, Bettina Rychener und Maxi Zahn) tourte im Rahmen des Freischwimmer Festivals 2014/15 im deutschsprachigen Raum. Zusammen mit Maxi Zahn realisierte sie 2016 die Audioinstallation mit Skulpturen „League of Morons“ im Kontext des Festivals der Jungen Talente im Frankfurter Kunstverein. Mit „Nerve Collection“, das bisher in Berlin, Gießen, Frankfurt am Main, Mannheim und Hamburg zu sehen war, widmet sie sich dem Soloformat zu einer Bestandsaufnahme des Selbst.

Neben ihren eigenen Projekten kollaboriert sie als Performerin, Kostümbildnerin und Sound- und Lichtdesignerin in den Arbeiten anderer Künstlerinnen und Künstler.

  • Weitere Informationen

www.angewandte-theaterwissenschaft.de


  • Kontakt



Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
Telefon: 0641 99-31234

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041