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Chemische Forschung mit Israel intensiviert

Gießener Forscher werben Forschergruppe mit dem Israel Institute of Technology (Technion) in Haifa ein – BMBF-Förderung über 1,65 Millionen Euro

Nr. 14 • 23. Januar 2012


Neuer Erfolg für den Gießener Chemiker Prof. Dr. Peter R. Schreiner: Gemeinsam mit einem israelischen Kollegen erhält er die Federführung einer Forschergruppe im so genannten Deutsch-Israelischen Projektprogramm (DIP), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) koordiniert wird. Die Forschergruppe wird über voraussichtlich fünf Jahre mit rund 1,65 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Eine Evaluation findet nach drei Jahren statt. Neben Prof. Schreiner vom Institut für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wird Prof. Dr. Ilan Marek vom Technion (Israel Institute of Technology) in Haifa die Forschergruppe leiten.

Das Projekt aus dem Bereich der organischen Chemie richtet sich auf die Darstellung multifunktionaler Zwischenstufen, die bisher nur wenig Beachtung finden, aber schneller als bisher zu molekularer Komplexität führen sollen. Zunächst gilt es, Methoden zu entwickeln, die die Darstellung und Charakterisierung solch multifunktionaler Zwischenstufen ermöglichen, so dass diese gezielt in der chemischen Synthese eingesetzt werden können. Dabei kommt eine Kombination aus organisch-chemischer Synthese, Spektroskopie, Matrixisolationstechnik und Computerchemie zum Einsatz. Ziel des Projekts ist es, die Zahl der Syntheseschritte zu verschiedensten Zielverbindungen deutlich zu verkürzen, was beachtliche Zeit- und Ressourceneinsparungen brächte. Das Projektteam besteht aus drei weiteren renommierten Wissenschaftlern: Prof. Dr. Paul Knochel (Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Yitzhak Apeloig (Technion, Präsident des Technion 2001-2009) und Prof. Dr. Mark Gandelman (Technion).

Prof. Schreiner pflegt seit 1986 enge Beziehungen zu Israel und ist seit 2009 Ehrenmitglied auf Lebenszeit der Israel Chemical Society. Den kommenden März  wird er als Schulich-Gastprofessor am Technion verbringen, um obiges Projekt, aber auch die Zusammenarbeit mit israelischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weiter zu vertiefen. Die Gastprofessur ist benannt nach Seymor Schulich, einem kanadischen Geschäftsmann und Philantrop, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, Exzellenz in Forschung und Lehre mit dem Großteil seines Eigenkapitals zu fördern.

Das DIP-Programm richtet sich in erster Linie an interdisziplinäre Wissenschaftlerteams, die gemeinsam in innovativen Bereichen zusammenarbeiten. Bisher hat das BMBF 45 Projekte aus den Natur- und Lebenswissenschaften und zunehmend auch aus den Sozialwissenschaften gefördert. Die Evaluation von 2004 bezeichnet das Programm als Flaggschiff der deutsch-israelischen Wissenschaftskooperation, bescheinigt Spitzenforschung und hohes Renommee. Pro Jahr werden drei bis vier Projekte ausgewählt.

  • Kontakt:

Prof. Dr. Peter R. Schreiner, Institut für Organische Chemie,
Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34300
E-mail: prs@org.chemie.uni-giessen.de

Herausgegeben von der Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

 

Schlagwörter
Forschung