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Jahresabschluss 2016 der JLU: Strategie- und Investitionsfähigkeit voraussichtlich bis 2020 gesichert

Kanzlerin fordert dauerhaft auskömmliche Grundfinanzierung statt weiterer befristeter Mittel

Nr. 143 •  19. Juli 2017
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat das Jahr 2016 mit einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen. Aufgrund der soliden finanziellen Ausgangslage ist die JLU auch in den nächsten Jahren der Laufzeit des aktuellen Hochschulpakts 2016-2020 in der Lage, neben dem laufenden Betrieb aus eigenen Mitteln auch umfangreiche Investitionen zu tätigen. Die finanzielle Situation erlaubt es auch, durch eigene Förderprogramme die Attraktivität der Lehre zu steigern und ihre Einrichtungen so auszustatten, dass diese in die Lage versetzt werden, Forschungserfolge zu erzielen und Forschungsgelder Dritter einzuwerben.

Mit 8,7 Millionen Euro fiel das Jahresergebnis 2016 etwas geringer aus als im Vorjahr (2015: 11,7 Millionen Euro). Die JLU hat dabei Gesamterträge in Höhe von 402,6 Millionen Euro erzielt; das sind 15,9 Millionen Euro mehr als im Jahr 2015 (386,7 Millionen Euro). Auf die Grundfinanzierung des Landes entfielen davon 252,3 Millionen Euro - knapp 63 Prozent des gesamten Budgets der JLU.

Die JLU konnte zudem eigene Einnahmen in Höhe von 93,8 Millionen Euro erzielen. Hierzu zählen unter anderem Forschungsfördermittel (darunter DFG-Drittmittel und Mittel aus dem Landesexzellenzprogramm LOEWE) in Höhe von 67,8 Millionen Euro, außerdem Einnahmen aus Industrieprojekten und aus der veterinärmedizinischen Klinik. Von besonderer Bedeutung ist der Anstieg der eingeworbenen Drittmittel von 56 Millionen Euro um 8 Millionen Euro auf 64 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2016. Zum Vergleich: Die Höhe der eigenen Einnahmen der JLU entspricht 37 Prozent der Grundfinanzierung des Landes.

Die Universität erhielt darüber hinaus zweckgebundene Sonder- und Projektmittel des Landes, zu denen insbesondere die Mittel zur Qualitätssicherung der Lehre, Mittel aus dem Hochschulpakt 2020 für den Aufbau zusätzlicher Studienplätze, Mittel aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget und Erstausstattungsmittel für Neubauten in Höhe von 56,5 Millionen Euro zählen.

Investitionen im Berichtsjahr 2016

Die JLU investierte im Berichtsjahr insgesamt 45,3 Millionen Euro. Darunter fallen Investitionsmaßnahmen in Gebäude in Höhe von 26,9 Millionen Euro aus dem HEUREKA-Programm des Landes ebenso wie Investitionen in die wissenschaftliche Infrastruktur in Höhe von 18,4 Mio. Euro. Aus diesen Investitionsmitteln wurde unter anderem die Erstausstattung mit wissenschaftlichen Geräten in Neubauten finanziert (insbesondere Chemie, Medizinisches Lehrzentrum, Lehrgebäude und Dekanat, Forschungsneubau Medizin, Praktikumsflächen Fleischhygiene). Des Weiteren stehen der JLU aus dem Hochschulpakt 2020 für den Aufbau zusätzlicher Studienplätze Investitionsmittel für Baumaßnahmen im Umfang von 21 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Hochschulpakt 2016-2020 des Landes Hessen sieht eine substanzielle Verbesserung der Grundfinanzierung der Hochschulen vor (1 Prozent über Inflation, aber max. 3 Prozent). Zudem ist eine höhere Zuweisung vereinbart, falls die Inflationsrate sehr niedrig ist, die Personalkosten aber auf Grund der durch das Land abgeschlossenen Tarifverträge und das Besoldungsgesetz stärker steigen. Aufgrund des laufenden Hochschulpakts in Kombination mit dem temporären Bund-Länder-Programm zum Aufbau zusätzlicher Studienplätze (HSP 2020) kann die JLU derzeit trotz erheblich gestiegener Studierendenzahlen und dem Ausbau ihrer Forschungsleistungen im Rahmen einer stabilen Finanzierungsstruktur agieren. Dies wird aber ohne ein auf Dauer angelegtes und finanziertes Bund-Länder-Programm im Anschluss an HSP2020 nicht mehr zu leisten sein. „Statt weiterer befristeter Mittel ist eine dauerhaft auskömmliche Grundfinanzierung für die finanzielle Stabilität der Hochschulen und damit der JLU essentiell“, sagte Susanne Kraus, Kanzlerin der JLU.  

Die Genehmigung des von den Wirtschaftsprüfern erneut uneingeschränkt testierten Jahresabschlusses durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) liegt vor.