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Innovative Therapie für schwere Lungenerkrankungen

PStS Dr. Helge Braun übergibt Förderbescheid an Konsortium unter Leitung des Gießener Lungenspezialisten Prof. Andreas Günther

Nr. 15 • 24. Januar 2012


Schwere Lungenerkrankungen zukünftig besser behandeln zu können, das ist das Ziel eines Forschungsverbundes zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Freiburger Firma Greenovation Biotech GmbH, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre gefördert wird. Für einige schwere Lungenerkrankungen – wie akutes Lungenversagen (ARDS) oder Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF) – gibt es bisher nur aufwendige oder nebenwirkungsreiche Therapieoptionen. Dabei liegt Schätzungen zufolge die Sterblichkeit beim ARDS bei 30 bis 40 Prozent; IPF-Patienten überleben im Schnitt nur drei Jahre nach Diagnosestellung.

Das BMBF fördert jetzt mit rund 833.000 Euro im Rahmenprogramm Gesundheits-forschung ein neues Forschungsprojekt zu diesen Lungenerkrankungen. Das Konsortium unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Günther vom University of Giessen Lung Center (UGLC) will in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit der Freiburger Firma Greenovation auf der Basis eines neuen Proteinkomplexes, dem sogenannten Surfactant Protein B-Urokinase Konjugate (kurz SPUC), effektive und schonende Behandlungsoptionen für diese schweren Lungenerkrankungen entwickeln.

Die Übergabe des Bescheids durch Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, findet statt am Montag, 30. Januar 2012, um 10 Uhr im Rektorenzimmer im JLU-Hauptgebäude (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen). Neben Dr. Braun und Prof. Günther werden JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Prof. Dr. Trinad Chakraborty (Dekan des Fachbereichs Medizin) und Dr. Andreas Schaaf von Greenovation teilnehmen.

Bekannt ist bereits, dass das genannte Protein eine schützende und therapeutische Wirkung auf geschädigte Lungenzellen hat. Zunächst planen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein innovatives System in Mooszellen zu entwickeln, um das Protein in ausreichender Menge und Qualität zu produzieren. Parallel werden die biochemischen, enzymatischen sowie die zellschützenden Eigenschaften und somit die therapeutischen Fähigkeiten des Proteins erfasst und weiter analysiert. Im Anschluss wird das SPUC-Protein in zwei Tiermodellen des ARDS und der IPF auf seine Therapieeffekte getestet.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, erfolgreich in erste klinische Erprobungen mit dem Protein zu starten, um möglichst bald Patientinnen und Patienten mit diesen schweren Lungenerkrankungen besser behandeln zu können.

  • Termin:

Montag, 30. Januar 2012, 10 Uhr
Rektorenzimmer im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

  • Kontakt:

Prof. Dr. Andreas Günther
Oberarzt und Leiter des Schwerpunktes „Fibrosierende Lungenerkrankungen“
Medizinische Klinik II und Poliklinik, Universitätsklinikum Gießen-Marburg GmbH
Chefarzt der Agaplesion Pneumologische Klinik Waldhof-Elgershausen,  Greifenstein
Telefon: 0641 985-42502

Herausgegeben von der Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

Schlagwörter
Forschung