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Universität Gießen baut strategische Partnerschaften mit führenden australischen Forschungsuniversitäten aus

JLU-Präsident führt an der Monash University Melbourne und der Macquarie University Sydney Gespräche zur Intensivierung der Kooperation – Liebig-Professur für Prof. Kate Loveland von der Monash University Melbourne

Nr. 177 • 30. September 2014

 

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JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee mit der neuen Liebig-Professorin Prof. Kate Loveland, Ph.D. von der Monash University in Melbourne. Foto: Prof. Dr. Andreas Meinhardt

Gießen und Australien rücken noch näher zusammen – zumindest in der Wissenschaft: Eine langjährige intensive Kooperation verbindet die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit ihren beiden Partneruniversitäten in Australien, der Macquarie University in Sydney und der Monash University in Melbourne. So besteht das Austauschabkommen mit der Macquarie University bereits seit 15 Jahren. Um die Zusammenarbeit mit den beiden strategischen Partneruniversitäten in Australien auf allen Ebenen weiter zu intensivieren – vom Studierendenaustausch über die gemeinsame Graduiertenausbildung bis hin zur Forschungskollaboration –, ist JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Meinhardt, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der JLU und Sprecher eines internationalen Graduiertenkollegs von JLU und Monash University, und der Leiterin des Akademischen Auslandsamts der JLU, Julia Volz, nach Australien gereist. Gestern kehrte die Gießener Delegation von ihrer Reise mit Stationen in Sydney, Canberra und Melbourne zurück.

In Sydney stand die Kooperation mit der Macquarie University im kultur- und geisteswissenschaftlichen Profilbereich der JLU im Fokus. Prof. Mukherjee führte dort unter anderem Gespräche mit dem Vice Chancellor der Macquarie University, dem für Forschung zuständigen  Deputy Vice-Chancellor, der Dekanin sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Faculty of Arts. Themen waren die Internationalisierungsstrategien beider Universitäten und die Intensivierung der Kooperation zum Beispiel durch projektbezogenen Personenaustausch, binationale Promotionsverfahren und die Erweiterung des Studierendenaustauschs auf Master-Ebene.

Der „Science Circle“ an der Deutschen Botschaft führte den JLU-Präsidenten anschließend nach Canberra. Diese Veranstaltungsreihe ist auf Initiative der Deutschen Botschaft in Canberra und der Australischen Botschaft in Berlin entstanden. Seit 2011 finden zweimal jährlich „Science Circle“ in Deutschland und Australien statt; Hauptrednerinnen und -redner sind hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft oder Politik. Beim „Science Circle“ in Canberra hielt Prof. Mukherjee auf Einladung von S.E. Botschafter Dr. Christoph Müller in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) einen Vortrag über aktuelle Entwicklungen im deutschen Hochschulsystem unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Vorschläge des Wissenschaftsrates. Zudem wurde in Canberra zwischen dem DAAD und der australischen Partnerorganisation Universities Australia eine Absichtserklärung zur Erweiterung des Abkommens über die Förderung von Wissenschaftlermobilität in beide Richtungen unterzeichnet.

An der Monash University Melbourne stand die Kooperation im lebenswissenschaftlichen Bereich im Vordergrund. Von herausragender Bedeutung ist hierbei das internationale Graduiertenkolleg  (IGK) „Molecular Pathogenesis of Male Reproductive Disorders”  – das erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte deutsch-australische Graduiertenkolleg überhaupt. Die Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich hier mit den Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit. Eine Besonderheit des Graduiertenkollegs ist die gemeinsame Vergabe des Doktortitels durch beide Universitäten für erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen. Das Ausbildungsprogramm der Doktorandinnen und Doktoranden umfasst gleichermaßen molekular- und zellbiologische sowie translationale Aspekte. In einer Reihe von Gesprächen, unter anderem mit Vice Chancellor, Provost und Senior Vice-President sowie Vice Provost (Graduate Research Education) wurden verschiedene Gebiete für den weiteren und langfristig angelegten Ausbau der Zusammenarbeit identifiziert. Während des Besuchs wurde Prof. Dr. Andreas Meinhardt, der Sprecher des IGK, im Lichte seiner Verdienste um die Kooperation zum Adjunct Professor ernannt.

Liebig-Professur für Prof. Kate Loveland, Ph.D.

Ein Höhepunkt des Programms in Melbourne war die Ernennung von Prof. Kate Loveland, Ph.D.  zur Liebig-Professorin. Die Sprecherin der IGK auf australischer Seite hat damit die vierte Liebig-Professur der JLU inne. Mit der Auszeichnung, mit der die JLU an ihren größten Forscher und Namensgeber erinnert, werden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt und als Gastprofessorinnen und -professoren an die JLU gebunden.

„Prof. Kate Loveland hat bereits jetzt mit ihrer fachlichen Expertise einen großen Beitrag zur Reproduktionsforschung an der JLU geleistet“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser exzellenten Wissenschaftlerin durch die Liebig-Professur in Zukunft noch intensiver zusammenarbeiten werden.“

Prof. Kate Loveland ist an der Monash University in Melbourne am Institut für Anatomie und Entwicklungsbiologie sowie am Institut für Biochemie und Molekularbiologie tätig. Sie ist international anerkannt für ihre Forschung zur Hoden- und Keimzellentwicklung. So war sie beteiligt an der Identifikation eines neuen Regulationsmechanismus der Spermienentwicklung. Neben ihrer Kooperation mit der JLU im Graduiertenkolleg zur Reproduktionsbiologie arbeitet Prof. Loveland auch mit verschiedenen weiteren internationalen Forschergruppen zusammen. Im Jahr 2004 wurde sie von der American Society for Andrology mit der  höchsten Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgezeichnet. Prof. Loveland war zudem stellvertretende Direktorin des Exzellenzzentrums für Biotechnologie und Entwicklung des Australian Research Council. Diese Zentren sind von der australischen Regierung unterstützte Forschergruppen, die bestimmte Forschungsthemen gemeinsam bearbeiten.

  • Kontakt


Institut für Anatomie und Zellbiologie
Aulweg 123, 35385 Gießen
Telefon: 0641 99-47024

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

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Forschung