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Drittes Bunsen-Kolloquium über Festkörperbatterien

Internationaler Workshop des Gießener Zentrums für Materialforschung und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie im House of Logistics and Mobility (HOLM)

Nr. 205 • 8. November 2018

Festkörperbatterien gelten als potenzielle Nachfolgetechnologie der aktuellen Lithium-Ionen-Batterien. Sie enthalten keine flüssigen Komponenten: Anstelle von organischen – meist brennbaren – Flüssigkeiten kommt entweder ein ionenleitender keramischer Feststoff oder ein Polymer als Elektrolyt zum Einsatz. Neben verbesserten Sicherheitseigenschaften versprechen Festkörperbatterien bei der Verwendung von Lithium-Metall als Anodenmaterial höhere Energiedichten als Lithium-Ionen-Batterien –  und damit größere Reichweiten von Elektroautos oder längere Laufzeiten von elektronischen Geräten – sowie kürzere Ladezeiten.  Aufgrund des enormen Potenzials der Technologie nehmen derzeit weltweit die Forschungsanstrengungen weiter zu – insbesondere auch von Seiten der Industrie. Mit den aktuellen Trends und Entwicklungen auf dem Gebiet der Festkörperbatterien und deren Komponenten beschäftigt sich ein Bunsen-Kolloquium, das das Gießener Zentrum für Materialforschung (ZfM) und die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie e.V. gemeinsam organisieren.

Vom 14. bis 16. November 2018 kommen rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Grundlagenforschung und Anwendung zu dem internationalen Workshop im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen zusammen. Das Vortragsprogramm wird von weltweit führenden Expertinnen und Experten gestaltet.

Auf dem Weg zur konkurrenzfähigen Festkörperbatterie gibt es sowohl eine Reihe grundsätzlicher wissenschaftlicher Fragestellungen zu lösen, als auch technologische Fragen rund um eine möglichst effiziente Herstellung zu bearbeiten. Denn trotz der offensichtlichen Vorteile gegenüber herkömmlichen Batteriezellen bringt der erfolgreiche Einsatz fester Elektrolyte eine Reihe von schwierigen Herausforderungen mit sich: So gibt es bisher nur wenige feste Elektrolyte mit ähnlich guter ionischer Leitfähigkeit wie sie flüssige Elektrolyte zeigen. Chemische Reaktionen an den internen Grenzflächen der verschiedenen Zellkomponenten führen in vielen Fällen zu Widerständen, die sich negativ auf die Performance auswirken können. Die Herstellung von Festkörperbatterien erfordert zudem neue und möglicherweise kostenintensive Prozesse, was eine Massenproduktion zweifellos erschweren würde.

Die Gießener Arbeitsgruppen rund um die Chemiker Prof. Dr. Jürgen Janek und Dr. Wolfgang Zeier gehören weltweit zu den renommiertesten Gruppen auf dem Forschungsgebiet der Festköperbatterien mit zahlreichen Veröffentlichungen in hochrangigen Journalen sowie vielen Aktivtäten und Projekten. So koordiniert das Gießener Zentrum für Materialforschung seit einigen Wochen den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten nationalen Kompetenzcluster für Festkörperbatterien „FestBatt“ an dem 14 Hochschulen und außeruniversitäre Partnereinrichtungen beteiligt sind.

Bunsen-Kolloquien sind seit Jahrzehnten eine sehr erfolgreiche Veranstaltungsform der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie e.V., die hochaktuelle Forschungsthemen aufgreifen und bei begrenzter Teilnehmerzahl die intensive Auseinandersetzung von Expertinnen und Experten fördern.

  • Termin

3. Bunsen-Kolloquium über Festkörperbatterien: 14. bis 16. November 2018
Auftakt: Mittwoch, 14. November 2018, 13 Uhr

House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen, Bessie-Coleman-Straße 7, 60549 Frankfurt am Main

  • Weitere Informationen

www.ssb2018.org

  • Kontakt



Physikalisch-Chemisches Institut
Justus Liebig-Universität Gießen
Heinrich-Buff-Ring 17, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34508


Zentrum für Materialforschung (ZfM/LaMa)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-33601

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041