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Die Biodiversität der Insekten

Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) auf Professur an der Universität Gießen berufen

Nr. 252 • 21. Dezember 2018

Prof. Dr. Klaus Eder, Dekan des Fachbereichs Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement an der JLU, JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, PD Dr. Steffen Pauls, JLU-Vizepräsident Prof. Dr. Peter Kämpfer und Prof. Dr. Andreas Mulch, Stellvertretender Generaldirektor der SGN. Foto: Rolf K. Wegst

PD Dr. Steffen Pauls, Leiter der Abteilung Terrestrische Zoologie sowie der Sektion Entomologie III beim Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt am Main, ist zum 1. Januar 2019 zum Professor für Allgemeine Entomologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ernannt worden. Durch die gemeinsame Berufung wird die enge Zusammenarbeit von Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) im Bereich der Biodiversitäts- und Insektenforschung weiter ausgebaut.

„Ich freue mich sehr über diese gemeinsame Berufung, die unsere Biodiversitätsforschung im Bereich Insekten stärkt – gerade in Zeiten des Insektensterbens ein höchst notwendiges Forschungsgebiet“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Auch unsere Studierenden und unser wissenschaftlicher Nachwuchs werden von PD Dr. Pauls‘ besonderer Expertise und den Kontakten, die die enge Verbindung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bietet, sehr profitieren.“

„Senckenberg arbeitet schon seit längerem sehr gut mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JLU zusammen“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der SGN. „Die gemeinsame Berufung von Steffen Pauls ist ein höchst erfreulicher, erster Schritt zu einem weiteren Ausbau und zu einer Formalisierung dieser Kooperation zwischen JLU und Senckenberg auf dem hochaktuellen Gebiet der Biodiversitätsforschung. Ich bin überzeugt, dass die gemeinsame Berufung hier wichtige neue Impulse setzen wird.“

Die gemeinsame Berufung von Pauls erfolgt nach dem „Jülicher Modell“, bei dem die Berufenen zur Wahrnehmung ihrer Leitungsaufgaben in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung beurlaubt werden. Pauls wird jedoch neben seiner Tätigkeit als leitender Wissenschaftler am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt auch an der Lehre und an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fachgebiet Umweltwissenschaften an der JLU beteiligt sein. Das Lehrangebot am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement wird er um Veranstaltungen in seinem Spezialgebiet molekulare und klassische Diversitätsforschung bei Insekten erweitern.

Steffen Pauls promovierte an der Universität Duisburg-Essen und habilitierte sich im Jahr 2014 an der Freien Universität Berlin, wo er anschließend zwei Jahre lang als Privatdozent tätig war. Seit 2015 ist er Privatdozent an der Goethe-Universität Frankfurt. Am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt forschte er zunächst als Postdoc, von 2010 bis 2016 als (Nachwuchs-)Gruppenleiter des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (SBiK-F). Forschungsaufenthalte führten ihn inzwischen auf alle Kontinente, dabei u.a. in die USA mit Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Populationsgenetik und Evolution von Wasserinsekten sowie die Biodiversitätsforschung in Fließgewässern.

Die Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung verbinden verschiedene Forschungsaktivitäten. Sie arbeiten gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME im LOEWE-Forschungszentrum „Translationale Biodiversitätsgenomik“ (LOEWE-TBG) zusammen, in dem die Erbgutinformation einer bisher unerreichten Bandbreite von Organismen entschlüsselt werden soll. Im Oktober 2018 wurde zudem ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt bewilligt, bei dem JLU, SGN und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Gründe für den Rückgang einer bedrohten Schlafmaus-Art untersuchen.

  • Weitere Informationen

http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=1458

 

 

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Forschung