Inhaltspezifische Aktionen

„Triebfeder für internationalen und interkulturellen Diskurs“

Delegation der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) reist nach Tiflis – Prof. Rolf-Alexander Düring folgt Prof. Annette Otte als Kooperationsbeauftragter für Georgien

Nr. 39 • 27. März 2018

Verleihung der Ehrendoktorwürde: JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (l.) und der Rektor der Ivane-Javakhishvili-Universität Tiflis (TSU) Dr. George Sharvashidze. Foto: Julia Volz

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Ivane-Javakhishvili-Universität Tiflis (TSU), mit der die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) seit über zehn Jahren kooperiert, hat JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee für eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Hochschulen geworben. „Die Kooperationen von Universitäten aus ganz Europa sind eine Triebfeder für den internationalen und interkulturellen Diskurs“, betonte Prof. Mukherjee in Tiflis. In einer Zeit, in der die europäische Idee des Friedens und des Interessensausgleichs durch nationale Abschottungstendenzen und Herausforderungen wie einer gemeinsamen Reaktion der EU auf die Flüchtlingskrise bedroht sei, sei dies wichtiger denn je.

„Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen ist integraler Bestandteil der Internationalisierungsstrategie der JLU“, betonte Prof. Mukherjee in seinem Vortrag. „Wir leisten damit bewusst einen Beitrag zum weltweiten interkulturellen Austausch und zur Völkerverständigung.“ In Projekten wie dem DAAD-geförderten Thematischen Netzwerk „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen im östlichen Europa“ oder dem LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern des östlichen Europa zusammengebracht, um zum Beispiel die Entstehung und Entwicklung der verschiedenen frozen conflicts im östlichen Europa zu analysieren.
 
Der JLU-Präsident reiste auch in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Georgien. So standen der Austausch zwischen Deutschland und Georgien und die Annäherung an die Europäische Union unter anderem in Gesprächen mit dem georgischen Bildungsminister Dr. Mikheil Chkhenkeli und mit der deutschen Botschafterin Dr. Heike Peitsch auf dem Programm. In diesen Gesprächen stand unter anderem auch die Frankfurter Buchmesse im Vordergrund, auf der Georgien sich in diesem Jahr als Partnerland vorstellen wird.

Die Reise nach Georgien war für die JLU-Delegation Anlass für die Übergabe des Staffelstabs der Kooperationsbeauftragten der Universität Gießen. Prof. Dr. Dr. Annette Otte vom Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, hatte in den vergangenen Jahren die Kooperation mit Tiflis koordiniert. Sie wird diese Aufgabe an Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring vom Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung übergeben. Beide haben den JLU-Präsidenten und die Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Julia Volz, nach Georgien begleitet.

Im Rahmen des zweitägigen Gießener Delegationsbesuchs in der Hauptstadt Georgiens wurde dem JLU-Präsidenten von seinem Amtskollegen Dr. George Sharvashidze „für seine aktive Kooperation mit der TSU und seinem Beitrag zu ihrer Internationalisierung“ die Ehrendoktorwürde der TSU verliehen.

Die Kooperation mit der Universität Tiflis zählt zu den jüngeren Partnerschaften im weit verzweigten internationalen Netzwerk der JLU und ist von zentraler Bedeutung für die Beziehungen der JLU zur strategischen Partnerregion östliches Europa. Bei der Annäherung Georgiens an die Europäische Union gelten Hochschulkooperationen als zentraler Baustein. Vor knapp zweieinhalb Jahren hatten die Präsidenten der beiden Universitäten zu einer „Netzwerkkonferenz Ostpartnerschaften“ nach Georgien eingeladen, um durch die gezielte Stärkung internationaler Wissenschaftskooperationen Kommunikationskanäle in Krisen- und Konfliktregionen offen zu halten.

Der wechselseitige Austausch von Studierenden, Graduierten und Lehrenden steht im Zentrum der Kooperation, die für beide Universitäten von großer wissenschaftlicher Bedeutung ist. So flossen Erfahrungen der JLU zur Entwicklung von Bachelor-Studiengängen im Fachgebiet Umweltmanagement in die Planungen der TSU ein; Forschungskooperationen im naturwissenschaftlichen Bereich, beispielsweise im Umwelt- und Ressourcenmanagement wurden vertieft. Perspektiven und Projekte ergeben sich auch für das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) der JLU. Die Kooperation wurde zuletzt durch den Austausch von Personal verstärkt.

 

 

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041