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Die innere Logik kollektiver Gewalt

Sammelband „Gewaltgemeinschaften. Von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert“ veröffentlicht Ergebnisse der DFG-Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“

Nr. 54 • 10. April 2013

Warum ist Gewalt aus der Geschichte nicht wegzudenken, warum kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalt und warum bilden sich in verschiedenen Gesellschaften Gruppen, die gemeinsam Gewalt ausüben? Geht es um Beute, um Macht oder um Ehre? Ist die Gewalt solcher Gruppen irrational oder folgt sie einer gewissen Logik? All diesen Fragen geht der  Sammelband „Gewaltgemeinschaften. Von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert“, der nun erschienen ist. Die Veröffentlichung geht auf die Arbeit der Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“ zurück, die seit 2009 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. An der Justus-Liebig-Universität Gießen sind mehrere Projekte der Forschergruppe angesiedelt.

Der Sammelband behandelt Gewaltgemeinschaften in der Geschichte, von gotischen Kriegergruppen über frühneuzeitliche Söldner und afrikanische Krieger des 19. Jahrhunderts bis zu Wehrverbänden und gewalttätigen Jugendgruppen in der Zwischenkriegszeit. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge beschäftigen sich mit Mitgliedern und Führern von Gewaltgemeinschaften, sie untersuchen die Formen und Ziele von Gewalt und erörtern, wie sich gewalttätige Gruppen verändern und wie sich die Gesellschaft verändert, in der sie wirken. Im Vergleich der Kontinente und Epochen zeigen sich erstaunliche Parallelen, aber auch Besonderheiten sehr deutlich. So gelingt es, die innere Logik kollektiver Gewalt zu entschlüsseln.

Herausgeber Prof. Dr. Winfried Speitkamp lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kassel. Er ist Sprecher sowie Teilprojektleiter der Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“.

  • Publikation

Winfried Speitkamp (Hg.): Gewaltgemeinschaften. Von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert. V&R unipress 2013, 372 Seiten, 49,99 Euro, ISBN 978-3-8471-0063-8

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

Schlagwörter
Forschung