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Darwins Pflanzen begreifen

Einführende Ausstellung zur Vermittlung von Wissen über ausgewählte Pflanzenarten im Botanischen Garten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)

Nr. 79 • 11. Mai 2018
Charles Darwin hat wie kein anderer Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts unser heutiges Verständnis der Evolution des Lebendigen geprägt. Der Botanische Garten in Gießen war Darwin durch seine Korrespondenz mit dem Gießener Botaniker Hermann Hoffmann ein Begriff. Diese geistige Verbindung wurde jetzt um Anlass genommen, nach der Bedeutung Darwins für die Pflanzenarten zu fragen, die sich dort befinden. Die neue Ausstellung „Darwins Pflanzen begreifen“, die am Dienstag, 15. Mai 2018, um 10 Uhr in der Hermann-Hoffmann-Akademie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eröffnet wird, greift diesen Gedanken auf.  

Damit bekommen die Pflanzen für Besucherinnen und Besucher des Gartens eine besondere Bedeutung und werden Teil der eigenen Bildungsgeschichte. Die Teilhabe an Wissenschaft durch Bildung ist eine der wesentlichen Aufgaben des Botanischen Gartens der JLU und der Hermann-Hoffmann Akademie. Ermöglicht wird die persönliche und individuelle Bildung an den Pflanzen des Gartens durch den Einsatz von QR-Technologie. Gefördert durch die Johannes-Hübner-Stiftung Gießen wurde „Darwins Pflanzen begreifen“ entwickelt und realisiert. Schon jetzt stehen diese Informationen allen Schulen kostenlos zur Verfügung. Nach der Eröffnung der Ausstellung werden sämtliche Informationen allen botanischen Gärten kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des Projekts „Darwins Pflanzen“, gefördert durch die Johannes-Hübner-Stiftung Gießen, wurde die Ausstellung „Darwins Pflanzen begreifen“ für den Botanischen Garten entwickelt. Dabei werden verschiedene Arten, an denen bereits Charles Darwin arbeitete, exemplarisch vorgestellt werden, um Phänomene wie zum Beispiel Karnivorie im Pflanzenreich oder Bewegungen von Pflanzen zu verstehen. Als Grundlage dienten Darwins botanische Hauptwerke. Er publizierte insgesamt sieben große Werke zur Botanik, die für das Projekt erstmalig komplett ausgewertet und in ihren biologiehistorischen Kontext gesetzt wurden.

Nach der Identifizierung der Arten, die für Darwin in seinen Werken jeweils für bestimmte Themen stehen, wurden die Pflanzen aus dem Botanischen Garten mit Hilfe von Darwins Hauptwerken biologisch und wissenschaftshistorisch eingeordnet. Für die objektbezogene Lehre oder auch als selbstständiges Bildungsangebot wurden sie erstmalig digital unter Verwendung Smartphone-gestützter QR-Code-Informationstechnologie erschlossen. Besucherinnen und Besucher sowie Studierende haben nun die Möglichkeit via QR-Tagging und die damit verknüpfte Abfrage der Garten-Datenbank „QueRbeet“ einen Zugang zu kulturwissenschaftlichen und evolutionsbiologisch-theoretischen Fragestellungen zu erlangen. Die jeweilige Pflanze wird so mit „Ideenetiketten“ versehen, die es leichter machen, sie sich einzuprägen. Neben klassischen Informationen wie dem wissenschaftlichen Namen und der systematischen Einteilung in die jeweilige Pflanzenfamilie gelangen Interessierte damit auch an eigentlich schwer zugängliches Wissen. Sie erhalten Antworten auf Fragen wie: Weshalb arbeitete Darwin genau an diesem Objekt? Oder: Inwieweit unterstützten seine Untersuchungen und Beobachtungen seine und unsere Überlegungen zur Evolution?

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 15. Mai 2018 in der Hermann-Hoffmann-Akademie Gießen um 10 Uhr in der Senckenbergstraße durch Prof. Dr. Volker Wissemann und Stefanie Eschenbrenner, M. Sc., von der Arbeitsgruppe Spezielle Botanik der JLU, wird das Projekt vorgestellt. Auch Vertreter der Johannes-Hübner-Stiftung werden erwartet.

  • Termin

Dienstag, 15. Mai 2018, 10 Uhr, Hermann-Hoffmann-Akademie, Senckenbergstraße 17-21, Gießen

  • Kontakt


Institut für Botanik, Botanischer Garten und Hermann-Hoffmann-Akademie der JLU



Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041



Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).