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„Politisierung 1968/2018: Theorie – Protest – Revolte“

Podiumsdiskussion am 28. Mai 2018 zum Auftakt der Veranstaltungsreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität Gießen „(Neue) Herausforderungen der Wissenschaft“

Nr. 85 • 18. Mai 2018

Es ist noch gar nicht lange her, dass die Rede von der Wissens- oder Wissenschafts- gesellschaft allerorten zu hören war. Gemeint war eine Gesellschaftsformation, in der nahezu alle relevanten Handlungsbereiche – Politik, Wirtschaft, Recht, Technik, Bildung – durch Wissenschaft dominiert werden. Hierbei bezeichnet Wissenschaft eine gesellschaftliche Institution ebenso wie verschiedene Fachdisziplinen, eine spezifische Tätigkeit der Wissensbildung ebenso wie ein Paradigma von (gesichertem, evidenz-basiertem, vertrauenswürdigem) Wissen. Spätestens mit der Diskussion um die „postfaktische Gesellschaft“ steht Wissenschaft allerdings im Zentrum einer Reihe von Debatten, die ihre bisherige gesellschaftliche und institutionelle Funktion ebenso herausfordern wie ihr Selbstverständnis. Diesen neuen Herausforderungen der Wissenschaft widmet sich eine Veranstaltungsreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die über drei Semester hinweg die Probleme der Politisierung, Ökonomisierung und Instrumentalisierung in den Blick nehmen möchte.

Den Auftakt zu der neuen Veranstaltungsreihe des ZMI bildet eine Podiumsdiskussion
am 28. Mai 2018 (Beginn: 18.00 Uhr) zum Thema „Politisierung 1968/2018: Theorie – Protest – Revolte“.

Der ausgezeichnete Ort der Wissenschaft ist die Universität. Die Initiierung politischen Engagements an diesem Ort ist der Wissenschaft zunächst einmal wesensfremd. Es ist eine Sache, ein Thema unter einem wissenschaftlichen Gesichtspunkt, eine andere, sie unter einem politischen Aspekt zu betrachten. Für die Geschichte von 1968 erscheint die Politisierung der Universitäten und Studierenden aber unverzichtbar, wobei die sogenannten Studentenrevolten in den USA andere inhaltliche Schwerpunkte hatten (Rassismus, Bürgerrechte, Anti-Vietnamkrieg) als in Deutschland („Unter den Talaren...“). Im Vergleich dazu konnte in den letzten Jahren offenbar nur das Thema Studiengebühren zu Protesten und Blockaden motivieren; auch kursiert das Gerücht von den völlig unpolitischen Studierenden. Im Gegensatz dazu stehen das Unbehagen gegenüber politisch („falsch“?) agierenden Professorinnen und Professoren, die Diskussionen über genderquotierte Seminarliteratur oder die politische Korrektheit der Meinungen, Themen und Fassadengestaltungen.

Das spannende Thema der Politisierung der Universität und der Wissenschaft damals und heute wird im Rahmen eines Podiumsgespräches diskutiert werden von Volker Beck (Mitglied des Bundestages 1994 bis 2017, Lehrbeauftragter an der Ruhr-Universität Bonn), Prof. Dr. Regina Kreide (Politikwissenschaft JLU) und  Prof. Dr. Arnd Pollmann (Philosophie, Alice Salomon Hochschule Berlin). Die Veranstaltung wird eröffnet von der Vizepräsidentin für Studium und Lehre der JLU, Prof. Dr. Verena Dolle, und moderiert von Prof. Dr. Elif Özmen (Philosophie JLU, ZMI).

  • Termin


Podiumsdiskussion „Politisierung 1968/2018: Theorie – Protest – Revolte“ am 28. Mai 2018 um 18.15 Uhr
Veranstaltungsort: Universitätsaula, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

  • Weitere Informationen

http://www.uni-giessen.de/fbz/zmi

  • Kontakt



Praktische Philosophie
Institut für Philosophie der Justus-Liebig-Univeristät Gießen
35398 Gießen
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Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041