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Theorie der musikalischen Schrift

Von den ältesten Aufzeichnungen von Musik bis zu jüngsten Notationsexperimenten – JLU kooperiert bei DFG-gefördertem D-A-CH-Projekt mit Universitäten in Österreich und der Schweiz

Nr. 87 • 29. Mai 2017

Wie schreibt man Musik, damals und heute? Welche historischen und kulturellen Bedingungen haben die musikalische Notation beeinflusst? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich ein internationales Forschungsprojekt, das die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Matteo Nanni, Professur für historische Musikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen des Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Innsbruck (Österreich), mit dem Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Österreich) und der Paul-Sacher-Stufung, Basel (Schweiz) durchführt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Teilprojekt an der JLU mit rund 500.000 Euro. Die Gesamtsumme des sogenannten D-A-CH-Projekts beträgt rund 1.130.000 Euro.

„Die Bewilligung dieses Projekts zeigt auch die hervorragende internationale Vernetzung der Gießener Musikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich gratuliere herzlich zu diesem besonderen Erfolg.“

Bei dem Projekt „Zu einer Theorie der musikalischen Schrift. Ikonische, performative, operative und materiale Aspekte musikalischer Notation(en)“ stehen die Erforschung ältester Aufzeichnungen von Musik bis hin zu jüngsten Notationsexperimenten im Fokus. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen zudem den kreativen Prozess, in dem musikalische Skizzen und Kompositionsentwürfe entstehen. Dabei werden auch der Einfluss digitaler Möglichkeiten auf die Aufzeichnung von Musik, die visuelle Präsenz von Schrift, die Materialität des Geschriebenen sowie die kognitive und explorative Bedeutung des Schreibens betrachtet. Zudem werden musikalische Aufführungsmaterialien als Textgattung diskutiert. Ziel des internationalen Forscherteams ist es, eine umfassende Theorie der musikalischen Schrift zu entwickeln.

Bei D-A-CH-Projekten kooperiert die DFG bei der Antragstellung mit ihren Partnerorganisationen FWF (Fonds für wissenschaftliche Forschung) in Österreich und SNF (Schweizerischer Nationalfonds) in der Schweiz, um die Durchführung grenzüberschreitender Forschungsprojekte zu erleichtern.

  • Kontakt



Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik
Karl-Glöckner-Straße 21 D, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-25110

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041