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Sinemus: Hessische Landesregierung fördert Landwirtschaft 4.0

Ministerin sieht in digitalisierter Landwirtschaft enormes Potenzial- Informationsbesuch in der Lehr- und Forschungseinheit Rauischholzhausen der JLU

23. April 2019, dm

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus sieht die Digitalisierung in der Landwirtschaft als große Chance. „Optimierte Planung, präzise Aussaat und eine verbesserte Ernte – das ist durch den Einsatz von digitalen Anwendungen möglich und zahlt auf das Konto der Landwirte ein“, betonte Sinemus bei einem Besuch der Lehr- und Forschungseinheit (LFE) Rauischholzhausen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in Ebsdorfergrund. Die Ministerin informierte sich dort über zukunftsweisende Forschungen und den gezielten Einsatz digitaler Techniken. Im Mittelpunkt des Besuches standen GPS-gesteuerte landwirtschaftliche Versuchsgeräte sowie die Vorführung eines Drohnenflugs. Im neuen Folienhaus besichtigte die Ministerin die „DroughtSpotter-XXL“-Anlage. „Die Digitalisierung macht nicht vor der Landwirtschaft halt. Und das ist gut so. Da sie sowohl den darin berufstätigen Menschen dienen kann als auch zur Verbesserung des Tierwohls beiträgt“, betonte die Ministerin. Die Hessische Landesregierung werde die Landwirtschaft 4.0. daher gezielt fördern, so Sinemus. Das sei auch im Koalitionsvertrag festgehalten und werde in dieser Legislaturperiode umgesetzt.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betonte in seiner Begrüßung: „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Motor der gesellschaftlichen Entwicklung – und zwar in nahezu allen Lebensbereichen. Wir freuen uns sehr, dass das Land Hessen diesen Entwicklungen Rechnung trägt und an den Hochschulen zukunftsweisende Technologien – wie hier beispielhafte Projekte im Bereich der digitalen Landwirtschaft – fördert.“ Sowohl er als auch die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigten sich sehr erfreut über das große Interesse von Digitalministerin Prof. Sinemus, die ihren Besuch an der JLU noch innerhalb der ersten 100 Tage ihrer Amtszeit realisiert hatte.

„Von der zunehmenden Digitalisierung profitiert nicht nur die Züchtungsforschung, sondern auch die Umwelt wird durch nachhaltigere Pflanzensorten geschont “, ist sich Prof. Dr. Rod Snowdon, Professur für Pflanzenzüchtung an der JLU, sicher. Gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Team – Dr. Andreas Stahl, Dr. Benjamin Wittkop und Katharina Tyson erläuterte er Digitalministerin Sinemus die aktuellen Feldversuche. Allgemeine Informationen zum Versuchsgut steuerte Dr. Lothar Behle-Schalk, Leiter der LFE Rauischholzhausen, bei.

An der Professur für Pflanzenzüchtung der JLU werden umfangreiche Feldversuche in zahlreichen Forschungsprojekten mit Hilfe von modernen digitalen Techniken unterstützt. Durch eine über GPS gesteuerte Aussaat lassen sich beispielsweise Feldexperimente mit höchster Präzision anlegen. Während der Vegetationsperiode können dann die Zuchtstämme im Versuch mittels multispektraler Bildaufnahmen durch eine mit GPS gesteuerte Drohne genauestens erfasst werden, um digitale Leistungsparameter mit georeferenzierten Standortdaten zu verknüpfen.

An der LFE in Rauischholzhausen steht zudem seit 2018 die so genannte „DroughtSpotter-XXL“-Anlage – eine weltweit einzigartige Einrichtung, mit der die Reaktionen von über 1.000 Pflanzen auf Dürrestress unter kontrollierten Bedingungen über das gesamte Jahr mit höchster Genauigkeit in fünfminütigen Abständen automatisch erfasst werden können. Durch den zusätzlichen Einsatz eines 3D-Laserscanners in Verbindung mit Genomdaten hoffen die Forscherinnen und Forscher, in Zukunft Zuchtstämme ausfindig zu machen, die auch mit weniger Wasser noch einen hohen Ertrag und Qualität liefern.