Inhaltspezifische Aktionen

„The Stamp of Loneliness“

Wann

24.01.2017 18:00 bis 28.02.2017 12:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Universitätsbibliothek Gießen, Ausstellungsraum, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen

Name des Kontakts

Telefon des Kontakts

0641-9914063

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Bis zum 28. Februar 2017 wird in der Universitätsbibliothek die Fotoausstellung der armenischen Fotografin Nazik Armenakyan gezeigt.

 

Inhalt

„Weißt du, was es bedeutet, allein zu sein? Ich bin allein“, erklärt Lorena, eines der Mädchen, die Nazik Armenakyan eindrucksvoll im Rahmen ihres mehrjährigen Dokumentarprojekts (2010-2013) zu Transgender in Armenien porträtiert hat. Die Fotoausstellung widmet sich intimen Einblicken in die Transgender-Community in Armeniens Hauptstadt Jerevan. Sie lässt den Betrachter in den Alltag der Menschen eintauchen und vermittelt auf beeindruckende und stille Weise, welchen Herausforderungen und Gefahren sich diese jungen Menschen gegenübersehen. Die Transgender-Community, die sich aufgrund ihrer sexuellen Identität und sexuellen Orientierung am Rande der armenischen Gesellschaft bewegt, ist großen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Diese Menschen erfahren keinen Schutz und keine Unterstützung. Es sind Menschen, deren Familien den Kontakt zu ihnen abgebrochen haben. Es sind Menschen, denen die Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt ist. Es sind Menschen, die oft allein durch Prostitution überleben.

Die großformatigen Fotografien laden den Betrachter dazu ein, die Geschichten hinter dem schrillen Make-up und der aufreizenden Kleidung zu entdecken. In leisen Tönen erzählt Nazik Armenakyan von ihren Begegnungen mit den „Mädchen“ wie sie sie liebevoll nennt. Sie zeigt die Orte, an denen sie leben, lässt ihren Alltagserfahrungen Raum zur Entfaltung und wirft so Licht auf ein Leben zwischen den Welten. Armenakyan schafft es, einzigartige Räume der Nähe in den Fotografien festzuhalten. Sie greift so Themen auf, die aufgrund ihrer gesellschaftspolitischen Brisanz weit über den postsowjetischen Raum hinausgreifen und Anschlussstellen zur Debatte über Geschlechterkulturen aufzeigen.