Bildung. Ein kulturelles Erbe für die Weltgesellschaft. 
Buchvorstellung und Diskussion mit Prof. Dr. Wolfgang Sander

Bildung. Ein kulturelles Erbe für die Weltgesellschaft. 
Buchvorstellung und Diskussion mit Prof. Dr. Wolfgang Sander

Wolfgang Sander, Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen wird am Mittwoch, 2. Mai 2018 sein neues Werk ‚Bildung. Ein kulturelles Erbe für die Weltgesellschaft‘ (2018, Wochenschau-Verlag) im Saal der Evangelischen Studierendengemeinde Gießen (ESG) vorstellen.

Vor mehr als 200 Jahren machte Wilhelm von Humboldt mit seiner Theorie der Bildung Furore. Ist Bildung deshalb ein aus der Mode gekommenes Relikt der deutschen Geistesgeschichte? Ganz im Gegenteil: Wolfgang Sander zeigt, dass die Idee der Bildung ein kulturelles Erbe der Menschheit ist, dessen Wurzeln weit hinter Humboldt zurückreichen, in Europa wie auch in anderen kulturellen Kontexten. Eben deshalb ist Bildung als Leitidee für Erziehung und Schule heute, in Zeiten einer sich entwickelnden Weltgesellschaft mit ihrer Vielfalt und ihren Konflikten, von größter Aktualität.

Bildung besteht nicht aus einer Ansammlung von Wissen oder Fähigkeiten. Schon gar nicht ist Bildung mit Schulnoten, Zertifikaten und Abschlüssen gleichzusetzen. Bildung hat mit reflektiertem Weltverstehen, selbständigem Urteilen, verantwortlichem Handeln und persönlicher Entwicklung zu tun. Dazu gehört auch das Wissen um die Grenzen unseres Wissens.
Was heißt das heute, in Zeiten der Globalisierung und der Entwicklung zu einer Weltgesellschaft mit ihrer kulturellen Vielfalt, ihren Konflikten und Problemen? Kann Bildung angesichts der unterschiedlichen Kulturen und Religionen sowie der Spannungen zwischen ihnen ein verbindendes Element sein?
Wolfgang Sander zeigt an Beispielen aus der europäischen Geschichte und aus anderen Kulturkreisen, wie dem Islam, dem Konfuzianismus und den indischen Religionen, dass die Idee der Bildung keine deutsche oder europäische Besonderheit ist. Bildung ist ein kulturelles Erbe der Menschheit.
Als universales Konzept bleibt Bildung aber in einer kulturell und religiös vielfältigen Welt nur dann keine abstrakte Leerformel, wenn sie aus der Sicht des kulturell je Eigenen verstanden wird. Aus europäischer Sicht bezieht sich Sander auf die christliche Tradition, um Bildung für unsere Zeit neu zu begründen. Von dieser Perspektive aus diskutiert er, wie Bildung in Spannungen zwischen Zweckfreiheit und Nützlichkeit oder zwischen gesellschaftlicher Integration des Einzelnen und Ermutigung zur Freiheit zu verstehen ist und was es bedeuten kann, gebildet zu sein.
Wie kann schließlich die Praxis der Schule sich aus heutiger Sicht auf die Idee der Bildung beziehen? Sander fragt nach inhaltlichen Schwerpunkten, diskutiert die Merkmale bildungsfördernden Unterrichts und skizziert Umrisse einer vielfältigen Lernkultur, die Herausforderungen und Chancen der Entwicklung zur Weltgesellschaft aufnimmt. 


Weitere Informationen zum Buch: http://www.wochenschau-verlag.de/bildung-2393.html


Weitere Informationen zum Autor: https://www.civic-education.info/

Wolfgang Sander, geb. 1953, studierte Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und ev. Theologie und ist seit 1998 Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Davor war er auf Professuren in Passau und Jena sowie von 2008 bis 2011 an der Universität Wien tätig.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der GGS-AG Politische Bildung (Justus-Liebig-Universität Gießen) und der Evangelischen Studierendengemeinde Gießen, unterstützt von der Thalia Universitätsbuchhandlung Gießen. 


Alle Informationen im Überblick:

Bildung. Ein kulturelles Erbe für die Weltgesellschaft. Buchvorstellung und Diskussion mit Prof. Dr. Wolfgang Sander

Mittwoch, 2. Mai 2018 um 19:00 Uhr

Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Gießen, Henselstraße 7, 35390 Gießen


Kontakttelefon, Interviewanfragen: 0641-9923401

Eintritt frei 



Moderation: Dr. Stefan Müller (Justus-Liebig-Universität Gießen)