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Vortrag von Dr. Tobias Robert Klein: "Körper, Klang und Sichtbarkeit. Transkulturelle Marginalien zur Aufzeichnung musikalischer Bewegung "

Wann

21.05.2019 von 18:15 bis 19:45 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Phil II, D 019

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Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Der Ton macht die Musik? Kulturen des Visuellen in der Musik" am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik in Kooperation mit dem GCSC



Körper, Klang und Sichtbarkeit. Transkulturelle Marginalien zur Aufzeichnung musikalischer Bewegung 

Dr. Tobias Robert Klein

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, JLU Gießen

 

Die bereits seit den 1980er Jahren proklamierte „Wiederkehr des Körpers“ impliziert zugleich eine (über lange Zeit freilich geflissentlich ignorierte) Herausforderung einer primär auf die schriftliche Überlieferung von Klängen eingestellten Musikhistoriographie. Zur kulturwissenschaftlichen Bewusstseinserweiterung gesellen sich in neuerer Zeit die durch ihre Erforschung potentieller Universalien eine institutionell fortdauernde Trennung zwischen europäischer „Historie“ und außereuropäischer „Ethnologie“ problematisierenden Resultate der Kognitionspsychologie und Neurowissenschaften: Der Vortrag akzentuiert diese theoretische Gemengelage anhand der (notationellen und/oder visuellen) Aufzeichnung von Hand- und Gesichtsbewegungen musikalisch (inter)agierender Körper in Westafrika und bei Ludwig van Beethoven.

 

(Der zuvor für diesen Termin vorgesehene Vortrag von Prof. Dr. Claudia Bullerjahn mit dem Titel "Der Wiener Walzer als Spiegel der Seele in Filmen Alfred Hitchcocks" musste leider abgesagt werden.) 

 

Veranstaltungsort: 

 

Phil II, Haus D , Raum 019

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, Karl-Glöckner-Str. 21 D, 35394 Gießen

 

Zur Ringvorlesung:

 

Ein Bildklischee des Musikhörens: Mit geschlossenen Augen, abgeschirmt vom Treiben der Außenwelt, wohl aber innerlich bewegt, lauscht eine Person den Klängen und Rhythmen aus den Kopfhörern. Diese verbreitete Vorstellung soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass in unserem Umgang mit Musik visuelle Kulturen eine große Rolle spielen. Anknüpfend an die in weiten Teilen der kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen durchgesetzten Akzentverschiebungen des "pictorial turn" (Mitchell) und "iconic turn" (Boehm) erscheint es an der Zeit, auch in der Musik Bilanz zu ziehen.

In dieser Ringvorlesung wollen wir über einen Zeitraum von drei Semestern die in musikalischer Theorie, Praxis und Erfahrung wirkenden visuellen Kulturen in einem gemeinsamen Diskurs theoretisch erkunden.

 

Die Veranstaltungen sind offen für alle Studierenden und Interessierten. Der Eintritt ist frei.