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Online-Studientage "Wald: Re-Mythisierung in Zeiten des Digitalen"

Die Online-Studientage finden unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Kirsten von Hagen (Universität Gießen) und Frau Dr. Corinna Dziudzia (Universität Erfurt) statt.

Wann?

10.11.2022, 09:00 bis 13:00 Uhr
01.12.2022, 09:00 bis 13:00 Uhr
19.01.2023, 09:00 bis 13:00 Uhr
09.02.2023, 09:00 bis 13:00 Uhr

Wo? Webex: https://uni-giessen.webex.com/meet/kirsten.v.hagen

 

Anmeldung &

Information?

Bei Frau Prof. Dr. 

 

URL? https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/veranstaltungen/tagungen/Wald

 

Der Botanist und Autor Francis Hallé hat einen großen Traum: Er möchte im Westen Europas auf 70000 Hektar eine Art Urwald anlegen, der ohne menschliche Pflege wachsen kann. Der Dokumentarfilmer Jan Michael Haft setzt in seiner zweiteiligen Arbeit den Mythos Wald (2009) in Szene. Fotografen wie Kilian Schönberger veröffentlichen Bildbände zum Wald in Serie. Aktuell scheint das Thema Wald in öffentlichen Diskursen zentral. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland ist dabei eine Re-Mythisierung des Waldes zu konstatieren, die zum einen als Effekt einer ökologisch bedingten Krise und zum anderen als Folge zunehmender Digitalisierung zu lesen ist.

Umso mehr sich das Buch in seiner Materialität vom Wald als rohstoffliefernde Grundlage in Zeiten der Digitalisierung entfernt, um so mehr scheint der Wald Thema zu werden, im Ecocriticsm, der Kulturökologie und im Nature Writing. Wald ist Anti-Digitalität, weil umfassend sinnlich erfahrbar. Angesichts zunehmend konfrontativer politischer Lager, dem Klimawandel oder der die Digitalisierung beschleunigenden Pandemie, scheint der Wald transdisziplinärer wie transkultureller Fluchtpunkt zu werden, während er zugleich als gefährdetes Gut oder bereits als Leerstelle im Nicht-Mehr-Vorhandensein beschrieben wird. Wald scheint entsprechend als Denkfigur für verschiedene aktuelle Beobachtungen nutzbar, an die im Rahmen der geplanten Veranstaltungsreihe angesetzt werden soll, um der wahrzunehmenden Ubiquität des Waldes aus einer interdisziplinären, d.h. komparatistischen, kulturwissenschaftlichen, soziologischen, intermedialen, literatur- und kulturhistorischen Perspektive nachzuspüren.

  

Programm: