Inhaltspezifische Aktionen

2005

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ONE - warum ist eins eine einsame zahl?

One - warum ist eins eine einsame zahl?

One ist ein Versuch die beiden Welten Wissenschaft und Kunst in ihren Gemeinsamkeiten zusammenzuführen. Die auf den ersten Blick völlig unterschiedlich scheinenden Systeme beruhen beide auf Subjektivität und bedürfen der Interpretation; denn Eindeutigkeit und überzeitliche Gültigkeit besitzt eine mathematische Formel ebenso wenig wie ein Kunstobjekt. 
Um diese Schnittstelle zu beleuchten, werden in der performativen Installation Antworten auf vermeintlich wissenschaftlichen Thesen als Kunstwerke ausgestellt. 

Die Beiträge stammen von Menschen die sowohl Künstler als auch Naturwissenschaftler sind (beispielsweise eine Medizinstudentin und Cellistin, ein Mathematikprofessor und Museumskurator, etc.) und damit die Fähigkeit haben, ebenso mit Formeln wie auch mit Metaphern und Symbolen zu operieren.

Die Thesen sind Textzeilen aus Popsongs 

One ist the lonliest number that you'll ever do
You are a magnet and I am steel
You don't have to be a scientist to do experiments to your own heart

 

Von: Anna K. Becker 
Technik: André Schallenberg

Mit Beiträgen von:Prof. Albrecht Beutelspacher,Johanna Eras, Alan Fabian, Nicolas Gerber, Ansgar Jones und Dr. Jörg Meiseel u.a.

Dauer: etwa 10 Minuten

Danke: Pavel Fidermak, Katharina Bischoff, Prof. Heiner Goebbels

Premiere: 9. Februar 2005, Giessen

Aufführungen: 3. und 4. Juni 2005, Kampnagel Hamburg
17. September 2005, Ruhrtriennale,PACT, Essen

 

One - warum ist eins eine einsame zahl? entstand im Wintersemester 2004/05 im Rahmen des szenischen Projektes "Theater und Wissenschaft" unter der Leitung von Prof. Heiner Goebbels


Performance
von Anna K. Becker 


Bisherige Aufführungen

  • 9.2.2005, Premiere , Probebühne


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Passivität und Perversion: Das Reale und die Körperbilder (Kolloquium „Das Reale und die (neuen) Bilder.")

Seit sie 1991 mit Disfigure Study zum ersten Mal internationale Tanzszene betrat, artikuliert die Tänzerin und Choreographin Meg Stuart in ihren Stücken eine Erfahrung des Kontrollverlusts. Der tanzende Körper verliert die Kontrolle über die von ihm hervorgebrachten Bewegungen. Sie formulieren mithin eine Dissoziationserfahrung, die den Körper durch den Einsatz von visuellen und akustischen Bildern von sich abspaltet, bis das „sich“ keine Identität mehr bezeichnet. In Stückkomplexen wie Highway 1001 (2000/01) oder Visitors Only (2003) ist zunehmend eine Verschiebung auf das Phänomen der Überwachung durch einen unsichtbaren dritten Blick zu beobachten, der die Frage nach der Auflösung der Grenze zwischen privatem und öffentlichem Raum stellt. Der Vortrag möchte dem Verhältnis von Körper und Bild im symbolischen Rahmen des Theaters nachgehen, eines Rahmens, innerhalb dessen verschiedene Bildmedien gegeneinander ausgespielt werden, um eine totalitäre Verabsolutierung des Einen zu verhindern. Meg Stuarts Arbeiten erscheinen dabei als Reflexion auf die Möglichkeitsbedingung jeder Theater- und Tanzaufführung, der die dreifache Gliederung des Körpers in einen symbolischen, imaginären und realen Körper sichtbar macht.

Gerald Siegmund, Universität Bern
Dr. Gerald Siegmund wurde 1963 in Eschollbrücken bei Darmstadt geboren. Zwischen 1983-90 studierte er Anglistik, Romanistik und Theaterwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er 1990 seinen Magisterabschluss zum Thema "Aspekte der Negativität in den Dramen Joe Ortons" ablegte. 1990/91 arbeitete er als Dramaturgieassistent bei verschiedenen Produktionen am Theater am Turm, Frankfurt und Theater Basel. 1994 promovierte er in Frankfurt über das Thema "Theater als Gedächtnis" in den Fächern Anglistik und Theaterwissenschaft. Die Arbeit enthält Studien zu Sigmund Freuds Gedächtnismodellen und zu Texten von Heiner Müller, Samuel Beckett, Joe Orton und Steven Berkoff. 1996-1998 war er Postdoktorand am Graduiertenkolleg "Pragmatisierung/Entpragmatisierung" an der Eberhard Karls Universität Tübingen mit einem Projekt über Manierismus im englischen Theater des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Seit 1995 schreibt er Tanzkritiken für die F.A.Z./Rhein-Main Zeitung sowie Ballet-Tanz, Tanzjournal und Dance Europe. Er hat zahlreiche Essays und Aufsätze zum zeitgenössischen Tanz veröffentlicht. Seit 1996 hat er Lehraufträge zu den Themen Tanz und englisches Theater an den Universitäten Frankfurt/Main, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt /Main, Tübingen, Mainz, Bergen und Wien gehalten. Er unterrichtet außerdem am Aufbaustudiengang "Tanz Kultur" der Universität Bern, Schweiz und hat Workshops beim Festival "Tanz im August", Berlin und der "Internationalen Sommerakademie" in Frankfurt/Main gegeben. Seit 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, bis er zum WS 2005/06 eine Professur am Institut für Theaterwissenschaft an der Universität in Bern übernahm.Dr. Gerald Siegmund lebt in Bern und Frankfurt am Main. 

 

Im Rahmen des internationalen Kolloquiums „Das Reale und die (neuen) Bilder. Repräsentationen des Anderen oder Terror der Bilder?“ an der JLU Gießen vom 11. bis 12. November 2005

Das Kolloquium ist eine Kooperation des Zentrums für Medien und Interaktivität, Giessen und des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft, Giessen im Rahmen der Forschungsreihe "Inszenierungen in den Neuen Medien". Es wird veranstaltet von Prof. Helga Finter und Prof. Heiner Goebbels.

 

Vortrag
von Prof. Dr. Gerald Siegmund (Universität Bern) 

 

Bisherige Termine

  • 12.11.2005, Premiere , Margarethe-Bieber-Saal, Gießen
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push the button...

push the button von bigNOTWENDIGKEIT

Aber gerade um dem Zuschauer den größtmöglichen Spielraum zu geben, muß dieses System, Theater genannt, genügend stabil sein. Gerade um dem Zuschauer größtmögliche Vielfalt, Verschiedenheit, Individualität, ja, Zufälligkeit auf der Bühne zu sichern, muß die Bühne selbst genügend invariant sein. Manfred Wekwerth

Theater ist auch Spiel. Und als solches ist es immer ein verabredetes Spiel, dessen Regeln Schauspielern und Publikum gleichermaßen bekannt sind. Aber was sind die Regeln und was die Verabredungen?
Als qualitatives Produkt entzieht sich Theater der Eindeutigkeit. Seine Ästhetik kann nur über einen von vielen möglichen Umwegen rezipiert werden und die Lust am Umweg ist die Lust am Theater.
Zeichen, Bilder, Geschichten auf der Bühne erschließen sich den Zuschauenden nicht direkt und eine unmittelbare Übersetzung der Zeichen widerspräche dem Charakter des Theaters. Jedes wahrnehmende Bewusstsein wählt aus dem vielfältigen Bedeutungsangebot aus, während es die Aufführung entstehen lässt. 
Erst wenn das Geschehen auf der Bühne das Bühnenspiel das Publikum zum Spielen veranlasst, entsteht Theater. 
Das ist das Spiel.

Es existieren prinzipiell so viele Bedeutungen wie es Zuschauer gibt. Jürgen Kleindiek

 

Idee, Konzept, Regie bigNOTWENDIGKEIT (Anna K. Becker,Katharina Bischoff)

mit Björn Deigner, Lina Lindheimer

Licht & der der rein kommt René Liebert

 

Inszenierung
von bigNOTWENDIGKEIT 


Bisherige Aufführungen

  • 2.4.2005, Premiere , Probebühne

 

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The Flight of the Lindbergh

nach Motiven von Bertolt Brecht


Lesung
von Jules Buchholtz, Philipp Schulte, Dominique Manu 

 

Bisherige Aufführungen

  • 19.10.2005, Premiere , GAIL Giessen
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Zerbombt

der todkranke journalist ian und seine ehemalige freundin cate haben sich in einem luxeriösen hotelzimmer verabredet. obwohl ian die liebesbeziehung vor längerem beendet hat, sucht er erneut cates nähe. sie hingegen verweist darauf, der verabredung aus mitleid gefolgt zu sein. ian bedroht und demütigt cate. außerhalb des hotels herrscht kriegszustand. als cate ian am nächsten morgen verlässt, erscheint ein soldat im hotelzimmer - der krieg bricht nun mit seiner ganzen brutalität und destruktiven kraft über ian hinein.

trotz apokalyptischer gewaltakte beschrieb sarah kane, die sich 1999 mit 28 jahren in einer nervenheilanstalt das leben nahm, "zerbombt" als eines ihrer optimistischsten stücke. die inszenierung bemüht sich sowohl inhaltlich als auch ästhetisch um das ausloten dieser gegensätze.

Ian: Stafan Migge
Cate: Anna Peschke
Soldat: Peter Weiss / Christian Volkmann

Inszenierung: Sebastian Blasius
Dramaturgie/Regie-Mitarbeit: Christian Grammel
Tonbearbeitung: Björn Deigner

 

Inszenierung
von Sebastian Blasius / Christian Grammel 

 

Bisherige Aufführungen

  • 6.5.2005, Premiere , Gießen
  • 10.5.2005, Probebühne Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
  • 8.6.2005, TiL Gießen
  • 1.12.2005, Megafon Bochum