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„Stimmen aus der Praxis“ mit Adrian Oeser: Ein Film übers Gestern fürs Heute - Zur Entstehung von „Der lange Weg der Sinti und Roma“

 „Stimmen aus der Praxis“ mit Adrian Oeser: Ein Film übers Gestern fürs Heute - Zur Entstehung von „Der lange Weg der Sinti und Roma“

 

1980 treten in der KZ-Gedenkstätte Dachau elf Sinti in den Hungerstreik. Es ist die erste große Aktion der jungen Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Sie protestieren, weil die Verfolgung für Angehörige ihrer Minderheit mit der Befreiung 1945 nicht endete, der Rassismus gegen sie fortbesteht und der Völkermord an Sinti und Roma noch immer nicht anerkannt ist. Anhand persönlicher Lebenswegezeichnet der Film die Geschichte von Deutschlands größter nationaler Minderheit nach. Aufnahmen aus den ARD-Archiven dokumentieren, wie auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Rassismus gegen Sinti und Roma lange mittrug und befeuerte. Bis in die 1980er Jahre arbeiteten Landeskriminalämter mit den Akten der NS-Rassenhygieniker weiter, um Sinti und Roma systematisch zu erfassen. Dann erst, vierzig Jahre nach Kriegsende, erzwangen Bürgerrechtler die Aushändigung dieser Aktenbestände. „Der lange Weg der Sinti und Roma“ ist ein Film über Geschichte, die nicht abgeschlossen ist, über eine Zeit, die bis heute fortwirkt.

Adrian Oeser, Journalist und Filmemacher, lebt in Frankfurt am Main. Er hat an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie mit dem Schwerpunkt Fernsehjournalismus studiert und dreht seit 2017 lange Dokumentationen und Reportagen für den Hessischen Rundfunk, Arte und Das Erste.

 

Die Doku vor der Veranstaltung bitte anschauen:
http://tiny.cc/adrianoeser

 

Wann?: Donnerstag, 5. Mai 2022, 18:15 Uhr

Wo?: JLU, Phil I, Raum C 214

 

(29.04.2022, Tillmann Schorstein)