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DU: Demokratische Universität

Wir arbeiten für eine moderne, demokratische Universität und für eine Wissenschaft, die sich ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung bewusst ist. Demokratische Mitbestimmung sowie Autonomie und Transparenz der Entscheidungen sind wesentliche Qualitätsmerkmale einer Universität, die in Forschung und Lehre an der Bewältigung der Probleme und Krisen unserer Zeit mitwirkt. Dieses Modell des demokratischen Miteinanders ist besonders durch die neuen, neoliberalen Steuerungsformen „von oben herab" bedroht. Die Mitbestimmung und Mitgestaltung für die Mitglieder der Universität sind bereits und werden weiter erheblich eingeschränkt. Wir stellen uns aktiv gegen diesen Trend.

 

Unsere Senatswahlliste der Gruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2013

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Listensprecher 2010-13: Jan Labitzke (jan.labitzke@sowi.uni-giessen.de)

1. Alexandra Brutzer (Institut für Erziehungswissenschaft)
2. Thomas Schmitt (Institut für Erziehungswissenschaft)
3. Verena Schäfer (Institut für Politikwissenschaft)
4. Jan Labitzke (Institut für Politikwissenschaft)
5. Michaela Goll (Institut für Soziologie)
6. Thorsten Fuchs (Institut für Erziehungswissenschaft)
7. Songül Rolffs (Institut für Tukologie)
8. Herbert Fritz (Institut für Romanistik)
9. Jutta Träger (Institut für Politikwissenschaft)
10. Ferdinand Ihringer (Mathematisches Institut)
11. Birgit Retzlaff (Institut für Erziehungswissenschaft)
12. Ralf Schultheiß (Institut für Soziologie)
13. Alexandra Tschesche (Institut für Politikwissenschaft)
14. Markus Grimm (Institut für Politikwissenschaft)

 

 

 

Wahlstatement der Senatsliste DEMOKRATISCHE UNIVERSITÄT

Wir arbeiten für eine moderne, demokratische Universität und für eine Wissenschaft, die sich ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung bewusst ist.

Autonomie, Transparenz der Entscheidungen und Mitbestimmung sind wesentliche Qualitätsmerkmale einer Universität, die in Forschung und Lehre an der Bewältigung der Probleme und Krisen unserer Zeit mitwirkt. Dieses Modell ist besonders durch immer stärker zentralistische und top-down-Steuerungsformen bedroht. Die Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitgestaltung für die Mitglieder der Universität sind bereits erheblich eingeschränkt und werden weiter reduziert.

Mit Entschiedenheit tritt deshalb die DEMOKRATISCHE UNIVERSITÄT gerade jetzt für die Gruppenuniversität, also für die Mitwirkung aller Gruppen an der universitären Willensbildung, für Vielfalt und Liberalität ein.

Wir sind für eine intensive hochschulpolitische Diskussion, die eigene Initiativen einbringt und Entscheidungsprozesse kritisch begleitet, konstruktiv mitgestaltet und wirksam kontrolliert. Das setzt auch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit aller universitären Gruppen voraus, damit der Sachverstand und die Interessen aller in die Entscheidungen eingehen können.

Wir setzen uns ein FÜR:

Mitbestimmung

  • die Re-Demokratisierung von Entscheidungsprozessen durch Ausschöpfen und Erweitern von Mitbestimmungsmöglichkeiten
  • offene, transparente und interaktive Entscheidungsprozesse der Hochschulleitung und der Dekanate

Gleichstellung

  • die Durchsetzung der Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen und in allen Funktionen der Universität
  • die Weiterentwicklung und nachhaltige Implementierung bestehender Diversity-Konzepte

Forschungs-, Lehr- und Arbeitsbedingungen

  • bessere, verlässlichere und weniger prekäre Beschäftigungsverhältnisse für den wissenschaftlichen Mittelbau
  • Kontinuität in Lehre und Forschung durch längerfristige und entfristete Beschäftigungsverhältnisse
  • bessere Lehrende-Studierenden-Betreuungsrelationen
  • eine Reduktion der Lehrbelastung von Hochdeputatsstellen (Studienräte, LfBA-Stellen), die im deutschlandweiten Vergleich am höchsten ist
  • die aktive Nachwuchsförderung durch mehr Qualifikationsstellen und Graduiertenkollegs
  • die eigenständige Forschung der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen

Organisation unserer Universität

  • ein breites Fächerspektrum auch in Zeiten der Profilbildung
  • ausreichende Kinderbetreuungsangebote sowie familienbewusste Arbeitszeiten in einer tatsächlich familienfreundlichen Hochschule
  • den Ausbau der Angebote der hochschuldidaktischen Weiterbildung und eine Stärkung des Hochschuldidaktischen Netzwerks Mittelhessen
  • eine Novellierung der Grundordnung der JLU, die Teilhabe, Mitbestimmung und Transparenz an unserer Universität ausbaut
  • die Unterstützung des Fachbereichs Medizin bei der Durchsetzung universitärer Interessen gegenüber dem privaten Träger (Universitätsklinikum Gießen-Marburg/Rhönklinikum AG) zur Gewährleistung freier Forschung und Lehre und verlässlicher Beschäftigungsverhältnisse

Finanzierung

  • eine nachhaltige Vertretung der Universität gegenüber der Landesregierung und gegen sogenannte „Kompromisse“ beim Hochschulpakt, welche die Funktionstüchtigkeit der Universität in Frage stellen
  • eine bedarfsorientierte und passgenaue Ausstattung aller Fachbereiche nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre – gerade vor dem Hintergrund der steigenden Studierendenzahlen
  • eine solide und verlässliche Grundfinanzierung der Universität zur Gewährleistung guter Lehre und Forschung sowie mehr Landesstellen im Mittelbau
  • die Weiterführung der QSL-Mittel und deren ausschließliche Verwendung zur Verbesserung der Lehre. Kein Ersatz der Grundfinanzierung durch QSL!

 

Stimmabgabe an den Wahlurnen am 23./24./28./29.01.2013 von 09.00 bis 16.00 Uhr oder per Briefwahl (Wahlbriefe müssen beim Wahlamt bis spätestens 21.01.2013 um 14.00 Uhr eingegangen sein.)

 

als PDF-Datei

Gleichstellung als Lippenbekenntnis? Die DU sagt nein zum Männer-Präsidium!

 

 

Postkartenaktion der DU zur Wahl von VizepräsidentInnen an der JLU im WS 2012/13

In seinem Antwortschreiben auf unsere Postkarten Aktion (Informationen und Postkarte für den Präsidenten hier herunterladen) versucht der Präsident, den Ball zurückzuspielen, ohne sich wirklich mit den vorgebrachten Argumenten auseinanderzusetzen

Dazu ist festzustellen:

1. Das Hessische Hochschulgesetz schreibt es ganz allein dem Präsidenten zu, KandidatInnen für die VP-Ämter vorzuschlagen. Der Senat oder die Senatslisten selbst haben nicht das Recht, eigene KandidatInnen zur Wahl aufzustellen. Aus dem „Vorschlagsmonopol“ des Präsidenten ergibt sich auch eine Verantwortung des Präsidenten, in diesem Fall etwa die Verantwortung den selbst aufgestellten Ansprüchen aus dem Jahr 2010 gerecht zu werden.

2. Etwa im Mai 2012 gab es erste Vorgespräche unter den ProfessorInnenlisten des Senats. Dabei wurden verschiedene Namen diskutiert und mit dem Präsidenten abgestimmt, da er allein KandidatInnen vorschlagen kann. Keine der damals diskutierten Personen ist vom Präsidenten zur Wahl vorgeschlagen worden. Die DU war an 2 Vorschlägen für das Amt der/des VP Lehre beteiligt; der Vorschlag für die/den VP Forschung ist – wie auch die/der VP Infrastruktur – allein vom Präsidenten gekommen.

3. Auf einem Listentreffen der DU im Juni wurde über die Vorgespräche zur Vizepräsidentenwahl beraten. Im Zuge dieser Diskussionen hat die DU als Problem erkannt, dass sich abzeichnete, dass beide ausscheidenenden Vizepräsidentinnen nicht durch Frauen ersetzt und das Präsidium rein männlich besetzt würde.

4. Direkt im Anschluss an dieses Treffen haben wir den Präsidenten auf dieses Problem hingewiesen und unmissverständlich klar gemacht, dass wir eine Wiederbesetzung mit zwei Männern nicht unterstützen können. Dies geschah also schon in einem frühen Stadium des Wiederbesetzungsverfahrens, lange bevor KandidatInnen-Namen feststanden oder veröffentlicht bzw. formal vorgeschlagen wurden. Über unsere Position haben wir bereits im Sommer auch den Hochschulrat informiert.

Wenn der Präsident nun bedauert, keine Kandidatinnen für die VP-Ämter gefunden zu haben, so muss er sich fragen lassen:

  • was hätte er getan, wenn die von ihm 2010 unterstützte Frauenquote an den Hochschulen schon heute gesetzlich vorgeschrieben wäre ?
  • Wären dann die VP-Posten vakant geblieben, weil sich keine geeigneten Kandidatinnen an der JLU finden lassen? –

Und wenn es an der JLU so wenige Frauen mit Dekanatserfahrung gibt, muss er sich zudem fragen lassen,

  • warum es an seiner Universität nicht eine einzige Dekanin gibt, wo doch laut HHG keine Dekanatsleitung ohne Zustimmung des Präsidenten besetzt werden kann.
  • Enthält dieses präsidiale Recht nicht auch die Verantwortung, es im Sinne der Frauenförderung zu nutzen?

Wir stehen gerne zur Verfügung, um mit allen Präsidiumsmitgliedern und Senatslisten gemeinsam zu überlegen, wie die Repräsentanz von Frauen in Leitungspositionen unserer Universität verbessert werden kann. Angesichts keiner einzigen Frau im Präsidium und keiner einzigen Frau an der Spitze einer der elf Fachbereiche der JLU erscheint dies geboten.

Die DU macht keine Vizepräsidentinnen, aber wir sehen unsere Funktion darin, durch Kritik zu Verbesserungen im Sinne der Universität beizutragen.

Gießen, den 21.11.2012

Prof. Dr. Michael Krawinke, Sprecher der DU-HochschullehrerInnen-Liste im Senat

 

DU Infobrief: Newsletter der Demokratischen Universität

#1 November 2011