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Die Demografie als Sündenbock- Weshalb die Renten sicher sein könnten

Referent: Dr. Kay-Peter Bourcarde, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz

Wann

14.05.2013 von 18:00 bis 19:45 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Dekanatssaal Fachbereich 01

Teilnehmer

Offen für gesellschaftspolitisch interessiertes Publikum.

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Geld Macht Recht – Recht Macht Geld?

Verteilung“ ist ein heißes Eisen, politisch wie wissenschaftlich. „Gerecht“ soll sie sein, aber auch effizient, und am besten sollen alle mitbestimmen. Doch inwieweit ist dieses Ideal bei uns und anderswo verwirklicht? Was soll eigentlich verteilt werden, und nach welchen Maßstäben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich im Sommersemester 2013 die interdisziplinäre Ringvorlesung „Geld Macht Recht, Recht Macht Geld? – Verteilung im Spiegel der Disziplinen“ an der Justus Liebig Universität Gießen. ReferentInnen aus dem In- und Ausland diskutieren in Podiumsdiskussionen, Abendvorträgen und Brown Bag-Lunches aktuelle Verteilungsprobleme und richten sich dabei nicht nur an ein Fachpublikum, sondern allgemein an die gesellschaftspolitisch interessierte Öffentlichkeit.

Das frühere Mantra der Sozialpolitik „Die Renten sind sicher“ hört man heute kaum mehr. Vielmehr gilt nun weithin die These, dass eine Alterssicherung nicht mehr allein über das System der Gesetzlichen Rentenversicherung zu finanzieren sei. Als Hauptgrund hierfür ist die demografische Entwicklung in Deutschland ausgemacht. Künftige Rentengenerationen werden daher dazu aufgefordert, die bevorstehenden Einschnitte durch private Vorsorge aufzufangen. Darüber inwieweit dies tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung darstellt, herrscht aber spätestens seit der Finanzkrise große Verunsicherung.
Der Politikwissenschaftler Dr. Kay Bourcarde, Referatsleiter im rheinland-pfälzischen Arbeitsministerium, geht diesen Selbstverständlichkeiten der politischen Diskussion auf den Grund. In seinem Vortrag zeigt er auf, dass die Einschnitte beim Rentenniveau keine alternativlosen Anpassungen an eine bedrohliche Bevölkerungsentwicklung, sondern Ergebnis einer politischen Prioritätensetzung waren. Infolge davon werde aber die gesetzliche Rente tatsächlich – trotz staatlich geförderter Privatvorsorge – immer weniger vor Altersarmut schützen können und damit ihre Legitimation einbüßen. Dies müsste nicht so sein. Die staatlichen Renten, so seine zur Diskussion gestellte These, könnten unabhängig von der demografischen Entwicklung weiterhin sicher sein.

Die Veranstaltung steht neben dem wissenschaftlichen Publikum auch der gesellschaftspolitisch interessierten Öffentlichkeit offen. Das Gesamtprogramm finden Sie im Anhang zu dieser E-Mail sowie auf unserer Homepage unter www.gi3s.de.

 

Veranstaltet wird die Ringvorlesung von einem Netzwerk von Nachwuchswissenschaftlern, der Giessen Initiative for International and Interdisciplinary Studies (Gi³S), die vom Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und von der Frauenbeauftragten der JLU unterstützt wird.

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Vorlesung/Vortrag