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fMRT Studie über Pornografie und Stress

fMRT Untersuchung über den Zusammenhang von Pornografienutzung und Stress

Die Rekrutierung und Datenerhebung für diese Studie ist abgeschlossen!

"Pornografiekonsum außer Kontrolle - Veränderungen der Verarbeitung sexueller Reize unter Stress"

 Hintergrund der Studie

Heute ist pornografisches Material für jeden einfach, kostengünstig und anonym über das Internet zugänglich. Verschiedene Untersuchungen konnten zeigen, dass überwiegend Männer Pornografie konsumieren. Während die meisten ihren Konsum als unproblematisch bewerten, scheinen andere im Laufe ihrer Konsumgeschichte einen Kontrollverlust über das Ausmaß ihres Konsums zu erleben. Trotz erheblicher negativer Konsequenzen (z. B. berufliche Schwierigkeiten, Probleme in der Partnerschaft, Vernachlässigung anderer Aktivitäten, psychische Probleme wie Depressionen) können die Betroffenen ihren Konsum nicht nachhaltig reduzieren oder einstellen.

Um besser zu verstehen, wie es zu diesem suchtähnlichen Verhalten kommt, wird in Gießen an der Professur für Psychotherapie und Systemneurowissenschaften (Leiter: Prof. Dr. Rudolf Stark) eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell unterstützte Studie durchgeführt. In der Studie wird erforscht, ob und wie sich die Verarbeitung von pornografischen Reizen im Gehirn verändert, wenn in der Vergangenheit häufig und viel Pornografie konsumiert wurde. Außerdem wird untersucht, ob es unter Stress attraktiver ist, Pornografie zu konsumieren als in Phasen ohne Stress. Hierzu werden die Untersuchungsteilnehmer in einem Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht, während sie sexuelle und nichtsexuelle Reize sehen. Die Forschungsergebnisse sollen dabei helfen, bessere Therapien für diejenigen Männer zu entwickeln, die unter exzessivem Pornografiekonsum leiden.

 Aktuell werden für diese Studie heterosexuelle oder bisexuelle Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren gesucht, deren Pornografiekonsum außer Kontrolle geraten ist. Obwohl die Betroffenen unbedingt weniger konsumieren wollen, gelingt ihnen das häufig nicht. 

Für die Teilnahme an dieser Studie müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein:

  • kein Drogenkonsum
  • keine Psychopharmaka-Einnahme
  • Nichtraucher oder Gelegenheitsraucher
  • Rechtshänder

Da es sich um eine MRT Studie handelt, ist es weiterhin wichtig, dass die Untersuchungsteilnehmer keinen Herzschrittmacher tragen oder metallische Gegenstände wie z. B. Nägel, Platten, chirurgische Clips, Zahnspangen, Retainer oder Zahnimplantate (Kronen stellen kein Problem dar) in ihrem Körper haben.

 

Der Aufwand für die Teilnahme an der Studie wird mit 10 € pro Stunde vergütet.

 

Falls diese Voraussetzungen auf Sie zutreffen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie als Betroffener bereit wären, an dieser Studie teilzunehmen! Sie helfen durch Ihre Teilnahme dabei, bessere therapeutische Angebote für diese Störung zu entwickeln. Außerdem erhalten Sie viele hilfreiche Hinweise über die Störung. Wenn Sie bereit sind mitzumachen, dann hinterlassen Sie bitte hier Ihre Kontaktdaten.

 

Nähere Informationen zum Ablauf der Studie

Zunächst wird ein klinisches Interview zur psychologischen Diagnostik durch eine Psychologin/ einen Psychologen durchgeführt. Anschließend erfolgen das Ausfüllen von Fragebögen (z. B. zu Pornografiekonsum, zu Ihrer Stimmung, zu Ihrer Persönlichkeit), die Entnahme einer Haarprobe am Hinterkopf (ca. ½ Bleistiftdicke) und die Abgabe mehrerer Speichelproben (zur Bestimmung von Hormonen). Unter Umständen führen wir eine psychisch belastende Situation zu Beginn der Untersuchung mit Ihnen durch. Danach nehmen Sie an zwei Reaktionszeitaufgaben im Magnetresonanztomografen (MRT) teil. In einer Reaktionszeitaufgabe werden kurze Filmausschnitte mit neutralem und explizit sexuellem Inhalt dargeboten. Die funktionelle Magnetresonanztomografie ermöglicht die Untersuchung von Aktivierungen in Ihrem Gehirn während der Betrachtung sexueller Reize.

Gesundheitsrisiken der Magnetresonanztomografie sind nicht bekannt. Jedoch können wegen des verwendeten Magnetfelds Personen, die einen Herzschrittmacher tragen oder metallische Gegenstände (z. B. Nägel, Platten oder chirurgische Clips) in ihrem Körper haben, nicht an dieser Studie teilnehmen. Piercings, Ringe und andere metallische Gegenstände müssen vor Betreten des Untersuchungsraums abgelegt werden. Die ausführlichen Ein- und Ausschlusskriterien werden Ihnen schriftlich vorgelegt sowie am Telefon und im direkten Kontakt mit Ihnen gemeinsam durchgegangen.

Bei Bedarf wird auch ein kostenloses Beratungsgespräch angeboten, um Klärung anzubieten, ob weitergehende psychotherapeutische Hilfe nötig ist. Im Frühjahr 2020 startet in der verhaltenstherapeutischen Ambulanz Gießen ein verhaltenstherapeutisches Gruppentherapieprogramm, das  helfen soll, den den Pornografiekonsum einzustellen. Bei Interesse können Sie gerne an dem Programm teilnehmen.

Ort und Dauer der Untersuchung: Die Untersuchung dauert ungefähr 8 h und findet am Bender Institute of Neuroimaging (BION) in Giessen zwischen 11 und 19 Uhr statt.

Datenschutz: Alle Daten werden streng vertraulich behandelt und unter Einhaltung des Hessischen Datenschutzgesetzes erhoben, gespeichert und verarbeitet. Die Daten werden mit einem Probandencode versehen und als Gruppenergebnis ausgewertet und die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Dabei sind keine Rückschlüsse möglich, wer an der Studie teilgenommen hat.

Alle gesetzlichen Bestimmungen und ethischen Richtlinien, die für wissenschaftliche Untersuchungen verbindlich sind, werden eingehalten.

Interessierte können sich jederzeit auch gerne per E-Mail unter pornstudies@psychol.uni-giessen.de melden. Bei der Kontaktaufnahme bitte keine weitergehenden Informationen in eine E-Mail schreiben, da E-Mails kaum einen geeigneten Datenschutz bieten. Deswegen einfach nur die telefonischen Kontaktdaten schicken, alles andere wird dann per Anruf geklärt!