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PhD Workshop: Lectures on Cartels

Hohe Bußgelder wegen Kartellen bestimmen immer wieder die Schlagzeilen der Medien. Vom 20. bis zum 22. Januar präsentierte einer der weltweit führenden Experten seines Fachgebiets, Prof. Joseph Harrington (Baltimore), an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen Grundlagen und neue Erkenntnisse aus der Erforschung von Kartellen. Prof. Harrington war auf Einladung von Prof. Dr. Georg Götz (Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung am Fachbereich 02 – Wirtschaftswissenschaften der JLU) zu Gast.


Er begann seinen Aufenthalt in Gießen am 20. Januar 2010 mit einem Vortrag über das global agierende Vitaminkartell der 1990er Jahre, das mit BASF auch einen bekannten deutschen Teilnehmer besaß. Dieser 90-minütige Vortrag mit dem Titel „Communication and Monitoring in Cartels“ war in das Forschungskolloquium des Fachbereichs 02 – Wirtschaftswissenschaften eingebunden.


Prof. Harrington, der an der Johns Hopkins University in Baltimore lehrt, ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler in der Erforschung von Kartellen und Herausgeber einer bedeutenden industrieökonomischen Fachzeitschrift (The RAND Journal of Economics). Die praktische Bedeutung seines Arbeitsgebiets lässt sich beispielsweise daran ermessen, dass kürzlich eine Preisabsprache der größten deutschen Kaffeeröster mit einem Bußgeld in Höhe von 160 Millionen Euro belegt wurde. In seinem Vortrag erläuterte Prof. Harrington das Spannungsfeld zwischen dem Bemühen der Kartellunternehmen, eine stabile, illegale Absprache zu erzielen, und den Anstrengungen der Wettbewerbsbehörden, solche Absprachen aufzudecken bzw. zu verhindern.


Im Rahmen der Doktorandenausbildung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften bot Prof. Harrington am 21. und 22. Januar weiterführende Vorlesungen auf Schloss Rauischholzhausen an. Der Workshop ist Teil des interuniversitären MAGKS-Programms, in dessen Rahmen die Universitäten Marburg, Aachen, Gießen, Göttingen, Kassel und Siegen (= MAGKS) eine gemeinsame Doktorandenausbildung im Fach Volkswirtschaftslehre anbieten. Ziel ist es, die Qualität der Promotionsarbeiten weiter anzuheben und deren Einbindung in die internationale Forschung zu fördern. Zusätzlich zu den Teilnehmern der MAGKS-Universitäten nahmen an der Veranstaltung Jungforscher aus Amsterdam, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hohenheim, Mannheim und Würzburg teil. Prof. Harrington präsentiert den Teilnehmern dabei nicht nur neue theoretische und empirische Erkenntnisse aus seinem Arbeitsgebiet. Vielmehr bestand für die Teilnehmer auch die Möglichkeit, ihre eigenen Arbeiten zu präsentieren und mit einem Experten zu diskutieren.