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Idea Slam 2019: Preisgekrönte Ideen

Platz 1: Plasma Panel

Das fünfköpfige Team von PlasmaPanel will nichts anderes als eine Revolution der Sterilisation im Gesundheitswesen. Jährlich sterben mehr als 33.000 Menschen in Europa an den Folgen einer Infektion mit multiresistenten Erregern. Sie kommen vor allem in Krankenhäusern damit in Kontakt, da die Keime durch herkömmliche Sterilisationsmethoden nicht oder nur mit langer Behandlungsdauer (bis zu 10 Stunden) und hohen Temperaturen abgetötet werden können.

Die Studierenden und Promovierenden des FB07 (Mathematik und Informatik, Physik, Geographie) – Sandra Moritz, Alisa Schmidt, Jonathan Gail, Sandra Martens und Tobias Tschang – verwenden zur Sterilisation physikalische Plasmen. Anders als etwa Blutplasma ist ein physikalisches Plasma ein reaktionsfreudiges Gas, das durch Energiezufuhr in Luft erzeugt wird. Die Luftbestandteile werden hierbei angeregt und es entstehen reaktive Verbindungen. Diese Eigenschaft macht sich PlasmaPanel zunutze. Die von ihnen entwickelte Plasmaquelle kann Oberflächen bei Raumtemperatur in nur einer bis zehn Minuten sterilisieren. Dies ist vor allem bei der Entkeimung hitzeempfindlicher Materialien vorteilhaft, zum Beispiel von Endoskopen und Kathetern. Zudem besitzt die Quelle einen modularen Aufbau und kann beliebig vergrößert werden.

PlasmaPanel erhielt für die neuartige Technologie den 1. Preis, das mit 3.000 Euro dotierte ECM-Stipendium „Just.us“.

Nachbericht in voller Länge: www.uni-giessen.de/idea-slam-2019

Platz 2 & Publikumspreis: Dr. Fill

Dr. Fill ist das Projekt von Prof. Dr. Gunter Eckert und Benjamin Dilberger des FB09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement. Sie befassen sich mit dem Lieblingswurm der Wissenschaft, dem Nematoden Caenorhabditis elegans. Der Fadenwurm ist einer der am besten etablierten Modellorganismen und eine unverzichtbare Alternative zu umstrittenen Tierversuchen. Er wird unter anderem eingesetzt in der Alterungs- und Alzheimerforschung, in der Genetik und Prävention von Krankheiten, bei der Erforschung von Ernährungstipps und Trends.

Für einen kleinen, aber nicht unbedeutenden Arbeitsschritt gab es bislang noch keine optimale Lösung: Nach nur zwei Tagen legt der Wurm hunderte Nachkommen, die von ihren Elterntieren getrennt werden müssen, da sie ansonsten die Ergebnisse der Experimente verfälschen. Dr. Fill bietet die Lösung an. Das Team hat ein zeitsparendes Verfahren zur Separation der verschiedenen Entwicklungsstadien entwickelt. Auf diese Weise kann die Arbeit mit dem Wurm und die Qualität der Experimente deutlich verbessert werden.

Dr. Fill erhielt für diese Innovation den mit 750 Euro dotierten 2. Platz der Jury (gesponsert durch Hessenmetall) sowie den Publikumspreis.

 

Platz 3: Waldesruh

Die Gründer Patrick Lehmann und Sebastian Tauber, Studenten des FB11 – Medizin, wollen mit Waldesruh ein anderes Bestattungskonzept anbieten. Sie möchten eine nachhaltige und mit dem Leben in Verbindung stehende Bestattungskultur etablieren, die zusätzlich dem Klima und der Natur zu Gute kommt.

Sie pflanzen nicht zum Anfang, sondern zum Ende eines Lebens einen Baum. Bei jedem Begräbnis wird ein Baum auf die Urne gepflanzt, wodurch mit der Zeit ein neuer Wald entstehen soll, ein Wald der Ruhe, der Verbundenheit und des Lebens. Waldesruh erhielt für ihre Gründungsidee den mit 500 Euro dotierten und durch Ab Idee OK! gesponserten 3. Platz.

 

 

 

 

Imagefilm Idea Slam 2019