"Im Bilde sein" - Bildliche Darstellungen als Quellen in der Geschichtswissenschaft (29. - 30. Juni 2016)
Mittwoch, 29. Juni 2016
Simone Brehmer: "Fenster zur Vergangenheit" — Bildliche Darstellungen als historische Quellen
(Vortrag zur Einführung)
Moderation: Kay-Ole Hamacher
Thomas Urban (Herder Institut, Marburg): Das Bildarchiv des Herder-Instituts (Vortrag)
Moderation: Pascal A. Wengert
Donnerstag, 30. Juni 2016
Timo Mohr, Larissa Sebastian:
Bilder als Pflanzen — die Pflanze als Bild. Botanische Darstellungen in historischen Abbildungen (Workshop)
In diesem Workshop soll sich botanischen Illustrationen in historischen Abbildungen genähert werden. Dabei werden bildliche Darstellungen von der Antike bis in die Neuzeit berücksichtigt, so u.a. Münzprägungen, bildliche Allegorien, wissenschaftliche Illustrationen und Stillleben. Epochenübergreifend ist der Aspekt der Bestimmbarkeit von Pflanzen zentral. Liegt darin vor allem im wissenschaftlichen Zugang das Haupterkenntnisinteresse ist auch ikonographisch die Bestimmung der Pflanze essentiell für die Zuweisung symbolischer Bedeutung. Wie wurden Pflanzen bestimmt vor der botanischen Renaissance und der systematischen Einführung von Linnée? Wie realitätsnah sind die Darstellungen von Pflanzen? Wie äußert sich das Spannungsverhältnis zwischen Naturwahrheit und Objektivität? Welche Abstraktionsebenen gibt es? Um einen praktischen Zugang zu gewähren, werden im Workshop, durch die freundliche Hilfe des botanischen Gartens und der AG Spezielle Botanik von Professor Wissemann, Pflanzen in realiter zur Untersuchung und Bestimmung genutzt.
Lena Frewer, Markus Jakob, Dennis Müller, Roman Tischer:
Realität durch Bild — Bilder im Kopf. Geschichtsrezeption durch Historienmalerei (Workshop)
Dieser Workshop beschäftigt sich vordergründig mit ausgewählten Bildern innerhalb der Gattung der Historienmalerei. Der zweite zentrale Ansatz bezieht sich auf die Anwendung von Historienbildnissen zur Illustration von historischen Ereignissen in Schulbüchern. Damit soll dieser Workshop einen Bogen zwischen Darstellung von Ereignissen und deren Verwendung in der Bildung moderner Generationen schlagen. Zu diesem Zweck werden vier Ereignisse herausgegriffen und deren typische Darstellung in Geschichtsbüchern untersucht.
- Französische Revolution
- Napoleon
- Wartburgfest
- Reichsgründung Deutsches Kaiserreich 1871
Zu allen vier Ereignissen bestehen bei jedem Hörer oder Leser feststehende Bilder im Kopf, welche häufig auf Historienmalerei als Grundgerüst zurückgreifen. Ob diese Darstellungen den wirklichen Ereignissen entsprechen oder eine – meist unreflektierte – Illustration einer gedachten Wirklichkeit erzeugen ist in vielen Geschichtslehrbüchern nicht weiter thematisiert. In Zusammenhang mit einer Schärfung der Quellenarbeit mit Historienbildern soll dieser Umstand im Rahmen des Workshops genauer beleuchtet werden.
Die Arbeit wird durch einen Kurzvortrag zum Thema Historienmalerei und Umgang mit Bildern im Geschichtsunterricht eingeleitet. Der Workshop will neben der Quellen und kunsthistorisch-technischen Analyse der Gemälde auch immer eine alternative Darstellung zu dem jeweiligen Ereignis anbieten. Diese Analyse – auch über die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Darstellung – und die Alternativdarstellung soll durch vier Gruppen diskutiert und am Ende der Bearbeitungszeit vorgestellt werden. Abschließend soll in einer kurzen Abschlussdiskussion die Frage nach dem Realitätsbezug der "Bilder im Kopf" erörtert werden.
Kay-Ole Hamacher, Maurice Jelinski:
Geschichte der Bilder — Bilder der Geschichte. Fotografien die Geschichte schrieben (Workshop)
Dieser Workshop widmet sich der Fotografie und ihrer Geschichte — von ihren Anfängen über die Kriegsfotografie im Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Anhand berühmter Beispiele, von denen es heißt, dass jeder sie mal gesehen haben muss, werden verschiedene bildwissenschaftliche Methoden zur Interpretation vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Techniken und Möglichkeit der Bildbearbeitung und -manipulation.
STARK dankt Maurice Jelinski herzlich für die Bilder und Thomas Urban für seinen Gastvortrag.