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ROMANTIC AFTERNOON * in Gießen

Ein Experiment mit ATW- und CUP-StudentInnen

Küsse in der Öffentlichkeit sind nah, innig, distanzlos, flüchtig, leidenschaftlich. Wir schauen zu und beobachten an uns selbst: spontane Einfühlung, Voyeurismus, Scham, Abwehr, Schmunzeln. Wir werden berührt, deuten Haltungen, vermuten Gefühle. Die Küsse werden zu Zeichen, die wir lesen, aber nicht entziffern können. Wir bleiben zurück mit Vermutungen über Fremde, einem physischen Eindruck und unserer uneindeutigen Reaktion.
ROMANTIC AFTERNOON * ist eine Choreographie für eine Gruppe von sechs Menschen, die sich ununterbrochen küssen. Sie schlingen die Arme umeinander, halten sich fest, wechseln Positionen und PartnerInnen. Sie benutzen Gesten für Emotionen, die nicht da sind, nehmen Haltungen äußerlich ein und simulieren Intimität. Sie produzieren künstliche Affekte und erzeugen so Verhältnisse, die jeglicher Gefühle und Sicherheiten entbehren.
Als exzessive Ausdrucksmaschine bedient sich ROMANTIC AFTERNOON * der Mechanismen einer inszenierenden und inszenierten Öffentlichkeit und fragt dabei nach den Bedingungen der Möglichkeit echter Gefühle.

 

ROMANTIC AFTERNOON * in Gießen wird gefördert durch das Kulturamt Gießen, den AStA der JLU und die Gießener Hochschulgesellschaft.
Die Performance wurde produziert im Rahmen von „FREISCHWIMMER 2011 – Neues aus Theater, Performance und Live Art. Rückzug ins Öffentliche“.

 

Projekt
von Verena Billinger & Sebastian Schulz und mit Jung Yun Bae, Julia Blawert, Tom Engels, Tümay Kılınçel, Florian Krauß, Mark Schröppel

 

Bisherige Aufführungen

  • 7.2.2012, Alte Probebühne, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft