Inhaltspezifische Aktionen

2019

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PROMETHEUS LYOMENES AIR

Ruinen also. Ein Fragment. Ein Rest. Ein Bisschen. Eine Chance. Ein Anfang. Der Verfall als Ausgangspunkt für etwas Neues. Ecological emotional whatever.
Mit PROMETHEUS LYOMENES AIR begibt sich Niels Wehr mit seinem Team in die seit über 2000 Jahren andauernde Tradition eines Weiterschreibens des Prometheus-Mythos. Ausgehend vom nur 12-zeiligen Aischylos-Fragment 'Prometheus Lyomenos' (Der entfesselte Prometheus) wird mit dieser Performance die prädramatische Kraft des Chores im Theater neu befragt und ausgehandelt. 'Das Mechanische Ballet' (1923) des Kandinsky-Schülers Kurt Schmidt bildet hierbei den choreografischen Einstieg für ein Miteinander aus Drohnen- und Menschenchor.
Das Bauhaus und dessen interdisziplinäre Fortschrittsprogrammatik im Jubiläumsjahr 2019 zu würdigen, heißt aber nicht, auf die freundlichen Verlockungen einer Musealisierung hereinzufallen. Auch deshalb kommt hier ein Crashtest zur Aufführung, bei dem Smart-TV’s auf 'Prometheus' und Quadrocopter auf 'Das Mechanische Ballet' treffen, um ein Geschehen zu befeuern, welches das immer wieder stotternde Ereignis von Gemeinschaft als ureigenes Wesen von Theater begreift.

ca. 70 Minuten

Gefördert durch: Rudolf Augstein Stiftung, Hamburgische Kulturstiftung, Fleetstreet Theater, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen

 

Performance
von Regie - Niels Wehr (ATW); Sound - Benedikt Ellebrecht; Performance - Chiara Marcassa (ATW), Eva Streit (ATW), Helena Waldvogel (Alumni-ATW) und Carla Wyrsch (ATW); Outside Eye - Leander Ripchinsky (ATW)


Bisherige Aufführungen

  • 22.6.2019, Premiere, Staatstheater Darmstadt
  • 23.6.2019, Staatstheater Darmstadt
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RASTSTÄTTE

Raststätte. ist eine szenische Variation des Gedichtbandes „Die Blumen des Bösen“ von Charles Baudelaire. In einer Zusammensetzung aus lyrischen Passagen und diskursivem Sprechtext wird den Themen Rast- und Ruhelosigkeit sowie der damit verbundenen Sehnsucht nach erlösender Verwirklichung nachgegangen.

Walter Benjamin hält in einer Wendung zu „Die Blumen des Bösen“ fest, dass es sich um ein „Gedichtbuch von gesamteuropäischer Wirkung“ handelt. Es verhandelt ein Lebensgefühl, welches exemplarisch für die Moderne steht und deren abseitiges wie (selbst-)zerstörerisches Potential ins Zentrum der Betrachtung rückt. Von moralischer wie allzu politischer Kritik jedoch weit entfernt, nimmt sich der Dichter aber lieber einer Ästhetik jenes abseitigen Anderen an. Die zunehmende Entfremdung des Menschen treibt für ihn Blüten hervor, die trotz – oder gerade wegen? − ihrer Morbidität und Selbstzerstörungswut, Anziehungskraft und Schönheit entwickeln.

Raststätte. verschreibt sich jenen Momenten und befragt ihre Poesie aus einer zeitgenössischen, postmodernen Perspektive. Die Suche nach einer erfüllenden Erfahrung wird im Kontext zweier Figuren verortet, die Selbstverwirklichung in ihrer Arbeit sehen. Auf diese Weise sollen die vielfältigen Verknüpfungen zwischen den lyrischen Sujets und den Anforderungen wie Versprechen gegenwärtiger Arbeitswelten erforscht und auf ihren ästhetischen Gehalt befragt werden.

 

Inszenierung
von Martin Mader (ATW-Masterabschlussprojekt) in Kooperation mit der JLU im Rahmen der HTA Text & Dramaturgie: Martin Mader Regie: Martin Mader / Hannes Schladebach Bühne & Kostüme: Christoph Gehre Produktionsleitung: Marietheres Granser Sounddesign: Christoph Klimt Künstlerische Mitarbeit: Christin Dieker / Peter Picha / Tim Mayer Ensemble: Elisabeth-Marie Leistikow / Florian Mania


Bisherige Aufführungen

  • 13.3.2019, Abschlussprojekt , taT-Studiobühne des Stadttheaters Gießen
  • 14.3.2019, Abschlussprojekt , taT-Studiobühne des Stadttheaters Gießen

 

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Raubkopie

I changed ’I’ to a ‘we’, so it would seem to be about us. We’d head somewhere then make a detour. What if we lose our way?, O asks. I like labyrinths, answers Kathy Acker.
!! no seating possibilities !!
Duration: ca. 45 minutes
With: Anneliese Ostertag, Amina Szecsödy, Lena Appel

 

Performance
von Anneliese Ostertag, Amina Szecsödy, Lena Appel


Bisherige Aufführungen

  • 31.5.2019, Bühnchen
  • 1.6.2019, Bühnchen
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Raubkunst (AT)

kein Text vorhanden. (die Möglichkeit, dich auf diese Performance einstellen zu können, sei dir verwehrt)

!! no seating possibilities !!

Duration: ca. 25 minutes

 

Performance
von Conny Walter


Bisherige Aufführungen

  • 1.6.2019, Bühnchen
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REVOLUTIONS PER MINUTE

REVOLUTIONS PER MINUTE fordert unsere Wahrnehmung heraus: Ein Ventilator dreht sich 1260 mal in der Minute um sich selbst. Wir sehen diese Bewegungen nicht, sie sind zu schnell, lediglich ihre Summe wird sichtbar. Wir spüren den Windzug, wir hören das Rauschen. Die Genres des Objekt- und Musiktheaters vermischen sich miteinander und eröffnen neue performative Wahrnehmungsräume.
In REVOLUTIONS PER MINUTE werden Objekte und Geräusche in choreografisch-kompositorische Versuchsanordnungen zusammengestellt. Sichtbare und hörbare Choreographien vermischen sich, ergänzen sich, sabotieren sich zunehmend und verunsichern unsere Wahrnehmungen. Komposition und Choreographie befragen sich gegenseitig nach ihrer Gattung, ihrem Material und ihren Möglichkeiten.
Als szenische Grundlagenforschung nimmt sich diese Performance die menschliche und gesellschaftliche Wahrnehmung von Bewegung zum Forschungsobjekt. Was ist Bewegung und wie nehmen wir sie wahr? Was bewegt uns? Zwischen Einmaligkeit und Wiederholung stellen die Bewegungen des Ventilators auch unsere Vorstellung auf den Prüfstand: Wie verhalten sich die wahrgenommenen Bilder zu unserer Vorstellung? Wie gehen wir um mit der Begrenztheit unseres Bildrepertoires, aber auch des kulturell verfügbaren?
Mit ihrer immer wieder live entstehenden Komposition stellen sich die drei Künstler Leander Ripchinsky, Ole Hübner und Niels Wehr zugleich Fragen, wie unsere Erfahrung und Wahrnehmung von Bewegung und Stillstand auf unsere sozio-kulturellen und politischen Lebensräume wirkt. Damit verknüpft ist die gesamtgesellschaftliche Frage, was eigentlich Bewegung, Veränderung oder Revolution bedeutet. Was nehmen die einen als erinnerungspolitische Wende um 180° wahr und die anderen als Stillstand und Rückfall in die Barbarei? Wiederholend im Spiegel unserer medial-vermittelten Öffentlichkeiten stellen sich Fragen danach, wie Vorstellung Wahrnehmung und Wahrnehmung Vorstellung prägt. Nachdem das erste Sechstel des 21. Jahrhunderts abgespielt ist, wird augenscheinlich, das Fortschritt und kollektives Lernen nicht zwangsläufig linear verlaufen, sondern zu gewissen Graden immer wieder neu ausgehandelt werden müssen.
REVOLUTIONS PER MINUTE beteiligt sich an diesem Prozess der Aushandlung und begibt sich auf die Suche nach anderen Bildern. Das Ganze: Ein durchkomponiertes Klangstück, eine ins Schwelgerische abdriftende Sonata quasi una fantasia für objektifizierte Instrumente und instrumentalisierte Objekte.

Eine Produktion der QC.À.QN. GbR in Kooperation mit dem Gallus Theater.
Gefördert durch den Musikfonds e.V. und das Kulturamt Frankfurt am Main.

 

Performance
von Ole Hübner, Leander Ripchinsky, Niels Wehr mit Sarah Heemann (Flöten & Performance) und Julia Mihály (Stimme & Performance)


Bisherige Aufführungen

  • 11.1.2019, Premiere , Gallus Theater Frankfurt am Main
  • 11.1.2019, Premiere , Frankfurt Gallus Theater
  • 12.1.2019, Gallus Theater Frankfurt am Main
  • 15.1.2019, Gallus Theater Frankfurt am Main
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rp19 Rough Proposals

Klebrige Finger in feuchter Erde deine Hände werden dreckig. Hier wachsen andere Dinge. Du berührst sie, weil dich ihre Oberflächen anziehen. Von erdigen Gerüchen benetzt, sind deine Hände jetzt nass. Sie gleiten Wurzeln entlang: ein Geflecht: ein Faden: ein Link, auf den du klickst.
Ein Virus hat keine abgeschlossenen Konturen. Keine Eigenständigkeit. Wächst nicht. Er vereinnahmt, um zu reproduzieren – eine Systemübernahme. Material zerfällt in 0 und 1, Körper werden aufgebrochen. Der Virus drängt vorwärts, er pflanzt Hybride, Besessene, Gehackte. Er verbindet durch Ansteckung, er dringt ein, um zu infizieren – um zu affektieren.

rp19
ist verflochten in ein Jahrzehnt voller Ablagerungen. Undicht, unfertig, rough – sickern sie in
die diesjährige Ausgabe ein: Mutationen übernehmen den Turm.

 

Festival
von Rodrigo Andreolli, Lena Appel, Bárbara Carvalho, Nina DeLudemann, Luis Garay, Sveta Grigorjeva, Li Lorian, Anneliese Ostertag, Lucas Prado, Carina Premer, Cássio Diniz Santiago, Johanne Schröder, Nikolas Stäudte, Amina Szecsödy, Gry Tingskog, Lee Mun Wai, Diana De Fex, Oswaldo Mogollón


Bisherige Aufführungen

  • 27.6.2019, Mousonturm FRA
  • 28.6.2019, Mousonturm FRA
  • 29.6.2019, Mousonturm FRA
  • 30.6.2019, Mousonturm FRA
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S.C.H.U.U.L.E.

S.C.H.U.U.L.E. is a performance by Susann Maria Hempel and Cássio Diniz Santiago set in a classroom, where twelve professors impart unconventional knowledge. They share experiences they gain from living with "a disability". The audience is invited to take the place of the students and to participate in a performative lesson that “returns to us an image in which we are not recognizable to ourselves”. (Maniglier, 2005)

Duration: 90 minutes
Teachers corps: Katharina Gypser, Josefine Kappert, Madlen Schädelich, Christoph Schörlitz, Katja Springer, Sandy Stölzel, Horst Kirchner, Thomas Brix, André Künzel, Olaf Müller, Robert Nawroth, Ronny Stölzel.

The performance S.C.H.U.U.L.E. is a project of Diakonieverein Carolinenfeld e.V. in cooperation with Alte Papierfabrik Greiz e.V.. S.C.H.U.U.L.E. is enabled by Akademie der Künste Berlin, Aktion Mensch, and Landkreis Greiz.

 

Performance
von Susann Maria Hempel and Cássio Diniz Santiago


Bisherige Aufführungen

  • 8.12.2019, pin Kunstverein Wagenhalle e.V. Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart
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SCHULAUSFLUG

Zwischen Matheheften und Tintenklecksen, Kreidestaub und Overheadprojektoren, Bleistiftspitzern und Wassermalfarben sitzen sie alle brav und ruhig in ihren Klassenzimmern und lernen.

Wirklich alle?

Nix da!

Heute ist Schulausflug: Wir packen die Hefte weg und den Sitznachbarn bei der Hand – Vorhang auf!

Das Theaterkollektiv Hain/Kapsner/Mahlow/Romanowski schleust sein junges (und altes) Publikum, ausgestattet mit Funkkopfhörern und Ausflugsproviant, in noch unentdeckte Welten des Bildungssystems ein. Im Strudel der Disziplinierungsstrategien und Pausenbrote verwirbeln sich Audiowalk und Klassenzimmerstück zu einem abenteuerlichen Ausflug in unbekannte Gefilde der Herderschule.

SCHULAUSFLUG
Hain / Kapsner / Mahlow / Romanowski

Performance

ALL IN – für alle ab 8

TERMINE:
Do 9.5. 10.30 Uhr und 14.45 Uhr

Fr 10.5. 10.30 Uhr

Mo 13.5. und Di 14.5.
jeweils 10.30 Uhr und 14.45 Uhr

Dauer ca. 120 Minuten

In Deutsch
Weitere Infos und Tickets

CAST/CREDITS:
Konzept, Performance: Ossian Hain, Anne Kapsner, Anne Mahlow, Arthur Romanowski
Ausstattung: Nora Schneider
Technik: David Hoffmann
Produktionsleitung: Anja Schneidereit
Schule: Marina Bock
In Zusammenarbeit mit der IGS Herder. Mousonturm-Koproduktion. Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen der intergenerationalen Vermittlungsinitiative ALL IN – FÜR PUBLIKUM JEDEN ALTERS, das Kulturamt Frankfurt und den Fonds Darstellende Künste. Konzeptionsrecherchen im Rahmen von next generation workspace – ein Residenzprojekt von Künstlerhaus Mousonturm, Starke Stücke-Festival, Theaterhaus Frankfurt und der Hessischen Theaterakademie.

 

Performance
von Hain / Kapsner / Mahlow / Romanowski


Bisherige Aufführungen

  • 9.5.2019, Premiere , Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 9.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 10.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 13.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 13.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 14.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 14.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • 14.5.2019, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt

 

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Scores for yearning- The concert PREMIERE!

PREMIERE!

 

Performance
von Katarzyna Kania


Bisherige Aufführungen

  • 18.6.2019, Abschlussprojekt , künstlerhaus mousonturm
  • 19.6.2019, Abschlussprojekt , künstlerhaus mousonturm studio 1
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Sissy's Adventures in Liminalland

sweet-sour show starring Sissy, swinging sophisticatedly, sometimes softly, sometimes severely. Sissy shakes sexist shapes, simultaneously Sissy sucks S supremely. Sissy says, Sissy screams: “si! Sisterhood”. Sheepishly, she sings shifted swearings. She sees soft signs synchronizing spite. Superficially, Sissy´s surface suffers xenophobic synchronization. Still, seriously, Sissy soaks stupidity.

Duration: ca. 45 minutes
With: René Alejandro Huari Mateus

 

Performance
von René Alejandro Huari Mateus


Bisherige Aufführungen

  • 1.6.2019, Bühnchen

 

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Stitched

„Stitched“ is a work-in-progress solo performance exploring US history, gendered identity and violence. Semi-autobiographical and semi-mythical in nature, the piece jumps through time and space to unravel the threads connecting Amish school girls, DC protesters, and an ancient Greek prophetess.
!! may contain references to physical and sexual violence !!
Duration: ca. 30 minutes
With: Anna Russell

 

Performance
von Anna Russell


Bisherige Aufführungen

  • 30.5.2019, Bühnchen
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Strahlenzentrum Illustrated

Ein Kurzbeitrag über das Strahlenzentrum.
Ein Ort oder mehrere Orte. Ein flüchtiger Ort. Ein nicht-Ort. Kein Ort.
Duration: ca. 30 minutes
With: Chiara Marcassa

 

Performance
von Chiara Marcassa


Bisherige Aufführungen

  • 31.5.2019, GBS
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Study On Stones

For now it’s about stones, the body, organs, dark liquids, joints, abstract forms and imaginery landscapes. It started a few weeks ago when I found a stone in my parents kitchen. I never heard of „Hühnergötter“ before. They inhabit different places and various myths are told about them. This particular one came from Normandy, so I decided to travel there, bring eleven of them to my room. Now they are in PBII and we have to see what happens.
!! with loud music !!
Duration: ca. 1 hour
With: Mara Kirchberg
Licht und Ton: Paula Noack

 

Performance
von Mara Kirchberg


Bisherige Aufführungen

  • 31.5.2019, PB2

 

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TAUSEND TODE, DIE ICH STERBE

Wir finden unzählige Gründe, um uns für etwas zu schämen. Für schlechten Atem, für unangenehm riechenden Schweiß und die peinlichen Schwitzflecken unter den Achseln. Doch nicht nur für den Körper schämen wir uns. Auch das eigene Alter, Armut oder Herkunft kann uns beschämen.

Scham zeigt sich meist in Gruppen: In Familie, bei Freunden oder auch am Arbeitsplatz. Wir schämen uns fürs Fremdgehen, für das Vergessen von Geburtstagen oder dafür, aus dem deutschen Osten zu kommen. Und nicht zuletzt ist auch das Theater Ort von Scham: Ein nicht mehr zu unterdrückendes Rülpsen auf der Bühne. Inmitten einer wichtigen Szene.

Mir ist da was passiert. Und du hast gesehen, dass es mir passiert ist.
Und dann habe ich gesehen, dass du es gesehen hast.
Und dann habe ich aufgehört, zu atmen.

Scham ist immer mit kleinen Toden verbunden. Ein stetiges Sterben unserer Überzeugung, ein perfektes, sozialkonformes Leben zu führen. Kein Wunder also, dass wir Scham mit Peinlichkeit assoziieren. In ihr steckt das, was Scham mit uns tut: Sie sorgt für Schmerz, für Pein und erinnert uns daran, eben nicht perfekt zu sein. In dieser Rückbesinnung auf die unmögliche Perfektion, die Scham in uns auslöst, liegt ihre politische Macht.

Scham verbindet das Selbstverständnis von uns als Einzelpersonen unmerklich mit geltenden Werten und Regeln einer Gemeinschaft. So ist sie ein moralisches Politinstrument. Mit ihr kann gesteuert werden, was sozial akzeptiert ist. Sie ist etwas, das wir nur zu gern vermeiden wollen, weil Scham den peinlichen Fehler und die eigentlich bekannte Regel zugleich offenlegt. Doch ist es hilfreich, Scham zu vermeiden? Nein, denn in dieser Erinnerung an unsere Regeln haben wir zugleich die Möglichkeit, sie zu befragen.

Wofür schämst du dich?
Und hast du dich heute schon geschämt? Ich mich schon.
Mindestens tausend Mal.

Lisa Schettel, Laura Eggert, Constantin von Thun und Nils Weishaupt holen Scham bewusst auf die Bühne. In einer großen Recherche haben sie persönliche Schamerlebnisse geteilt, sich der eigenen Scham untereinander ausgesetzt, Interviews mit Freunden und Familie, mit Forschenden und Expert*innen geführt.

In ihrer Produktion TAUSEND TODE, DIE ICH STERBE bringen sie diese Erlebnisse und Berichte an die Rampe, um den bekannten Affekt in neuem Licht zu zeigen. Es geht dabei nicht um Skandale oder nackte Haut. Vielmehr erforscht das Team, wie wir durch Berichte über schamvolle Ereignisse erfahren können, wie unser Miteinander gestaltet ist. Scham wird so zu einem lustvollen Suchen nach dem Sprechen über das, was uns die Röte in den Kopf, den Schweiß unter die Achseln treibt. Können wir Scham vom Bühnen- in den Publikumsraum übertragen? Und was passiert, wenn Scham in Fremdscham überschlägt? Was bleibt von einer Scham, wenn alle sich schämen? Im Idealfall: Die Einsicht, das Scham nicht trennen muss, sondern verbinden kann.

Performance
von Von und mit: Laura Eggert, Lisa Schettel, Constantin von Thun, Nils Michael Weishaupt
Produktion: Martin Bien
Video: Charlotte Bösling
Kostüm: Nora Schneider


Ein ATW-Master-Abschluss-Projekt von Lisa Schettel in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität im Rahmen der Hessischen Theaterakademie. Zusätzlich gefördert vom Kulturamt Gießen. Ein herzlicher Dank für die Kostümberatung gilt Kathi Sendfeld und Robert Zeigermann für die Unterstützung beim Bühnenbildbau.


Bisherige Aufführungen

  • 4.12.2019, Premiere , taT, Studiobühne des Stadttheater Gießen
  • 5.12.2019, taT, Studiobühne des Stadttheater Gießen

 

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The Monkey of Michael Jackson

I went on a trip to my hometown. Nothing changed yet everything was different.

 

Installation
von Paula Regine Erb


Bisherige Aufführungen

  • 29.5.2019, Prototyp
  • 30.5.2019, Prototyp
  • 31.5.2019, Prototyp
  • 1.6.2019, Prototyp
  • 2.6.2019, Prototyp
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The Rating Project

In den Konsumwelten des Internets ist unsere Stimme etwas wert. Sie wird gehört und dient Millionen von Nutzer*innen als wichtige Informationsquelle über Produkte und Dienstleistungen. Unsere Kommentare und Bewertungen bilden somit eine zentrale Orientierungshilfe für die Onlinecommunity. Was wir davon haben? Anerkennung, Punkte, eine Hall of Fame, Einfluss!

In "The Rating Project" beobachten die Performer*innen renommierte TopRezensent*innen beim Kampf um den Platz eins, wagen den Selbstversuch, bleiben skeptisch und kaufen 5-Sterne-Produkte. Sind uns Onlinerezensionen dabei eine unentbehrliche Orientierung? Ein politisches Tool? Oder einfach eine Form der Selbstdarstellung?

Performance ab 13 Jahren. Aufführungssprache: Deutsch

 

Performance
von Antonia Rehfueß, Lennard Walter, Lilly Tiemeyer, Lucas Groß, Maria Obermeier


Bisherige Aufführungen

  • 20.3.2019, Premiere , Freies Theater Tempus fugit
  • 15.10.2019, Probebühne II
  • 18.10.2019, State of the Art Hildesheim
  • 19.10.2019, State of the Art Hildesheim
  • 5.3.2020, Freies Theater Tempus fugit Lörrach
  • 6.3.2020, Freies Theater Tempus fugit Lörrach
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Theatermaschine 2019

Theatermaschine. TM. Jährliche Werkschau von Studierenden am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft. ATW. Gießen.

Fünf Tage Performances. Installationen. Lesungen. Diskussionen. Kritiktalks. Experimente. Konzert. Party.

Kommt vorbei, besucht uns vom 29.05. bis 02.06. // schaut. diskutiert. lacht. weint. protestiert mit uns.

https://theatermaschine19.wordpress.com
https://www.instagram.com/theatermaschine19/

 

Festival
von TM Team 19 <3


Bisherige Aufführungen

  • 29.5.2019, Gießen
  • 30.5.2019, Gießen
  • 31.5.2019, Gießen
  • 1.6.2019, Gießen
  • 2.6.2019, Gießen
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Theôría

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am MA-Kolloquium haben sich entschlossen, am Ende des Semesters nächste Woche eine „Theoria“ zu veranstalten. Die studentische Tagung, die in diesem Semester zum sechsten Mal stattfinden wird, gibt in Form von Vorträgen Einblicke in die Fragestellungen und Interessensgebiete von Masterstudierenden vor dem Abschluss.

Vortragen werden diesmal Kristin Gerwien, Maximilian Zahn, Aran Kleebaur und Niels Wehr.

Datum: Samstag, der 16. Februar
Ort. AUB 4
Beginn 12.00
Ende voraussichtlich 16.00

Wir hoffen, dass sich trotz der relativ kurzfristigen Bekanntgabe des Termins, doch der eine oder die andere am 16. 2. zur Theoria einfinden wird.

 

Vortrag
von Studierenden des Masterkolloquiums WS 2018/19 bei Gerald Siegmund /Kristin Gerwien, Aran Kleebaur, Niels Wehr, Maximilian Zahn)


Bisherige Termine

  • 16.2.2019, Sonderveranstaltung , AUB 4
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there is no real danger here unless you believe the stories

Verlassene Orte können eine Geschichte erzählen, wenn wir ihnen zuhören wollen. Interaktive Installation für eine Person.
Abandoned Places can tell a story if we want to listen to them. Interactive installation for one person.

!! stories and atmosphere might be sensed as scary and can cause slight horror !!

With: Luise Hess

 

Installation
von Luise Hess


Bisherige Aufführungen

  • 29.5.2019, Atelier 1
  • 30.5.2019, Atelier 1
  • 31.5.2019, Atelier 1
  • 1.6.2019, Atelier 1
  • 2.6.2019, Atelier 1
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This Piece Has No Name

Ein Archivfund. Aufbereitet.
Duration: ca. 25 minutes
With: Marc Adler, Herbert Graf, Eva Kirsch

 

Performance
von Marc Adler


Bisherige Aufführungen

  • 1.6.2019, PB2