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2009

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Tod, Text und Auferstehung. Die Metamorphose(n) des Orpheus

Die Figur des Orpheus ist in der Antike in vielfältigen Kontexten mit dem Jenseits, der Vorstellung des ewigen Lebens und der Rückkehr aus dem Jenseits / Unterwelt verbunden. Dies gilt zum einen für die mythische Erzählungen wie etwa von Orpheus und Eurydike, für seine Rolle im antiken Mysterienkult (Orphik, orphische Hymnen) ebenso wie seine Transformation in den Christustypus des guten Hirten im Rahmen der spätantiken christlichen Literatur und Kunst. Im Rahmen des Vortrages soll zum einen ein knapper Überblick über die unterschiedlichen Aspekte und Transformationen des Jenseitsgängers Orpheus gegeben werden, zum anderen aber eine spezifische mit Orpheus und dem Mythos seiner Zerreißung verbundene Vorstellung der Überwindung des Todes behandelt werden. Es handelt sich dabei um die Fassung der Geschichte, die Ovid in den Metamorphosen gibt und die im Kern darauf zielt, das Medium des Textes als Ort des Fortlebens und der Auferstehung in einem emphatischen Sinn zu inszenieren.

 

Vortrag
von Helmut Krasser 


Bisherige Termine

  • 13.11.2009, Medien der Auferstehung , Margarethe-Bieber-Saal
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Trennschärfe

Ein Film von Csongor Dobrotka
Mit Peter Gerst, Judith Niederkofler, Nicole Lohfink, Gunnar Seidel, Thorsten Schmidt, Petra Soltau und Manuel Struffolino
Kamera: Frederick Gomoll; Musik: René Rösler; Ton: Michel Nölle, Jan Drolsbach Produktionsdesign/Kostüme: Serena Schranz, Art Director: Jens Bambauer; Lichtdesign: Christian Flierl; Aufnahmeleitung/Regieassistenz: Maria Isabel Hagen; Script/Continuity: Charlotte Arens; Drehbuch: Beate Bambauer, Csongor Dobrotka, René Rösler, Maike Schönfeld; Produktion: Beate Bambauer; Csongor Dobrotka, Astrid Matron

Dauer: ca. 99 Minuten

Eduard lebt schon seit Jahren auf der Straße und wandert von Ort zu Ort. Eines Tages werden in ihm längst vergessene Erinnerungen wach und er begibt sich auf eine Reise zurück. Er steigt in einen Bus, der ihn unerwartet von seinem Ziel entfernt. Gemeinsam mit zwei Fremden versucht er einem menschenleeren Gebiet zu entkommen, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.
Karla lebt zurückgezogen und verlässt niemals ihre Wohnung. Zweimal in der Woche vermietet sie ihr Wohnzimmer an einen Klub älterer Damen, diese Abende sind Karlas Fenster zur Außenwelt. Als ein überraschender Anruf ihre berechenbare Zuflucht zerstört, verschwinden alte Freunde, während unerwünschte wieder auftauchen.

Je intensiver die Erlebnisse der beiden doch so unterschiedlichen Personen werden, desto mehr scheint sich die Grenze zwischen ihren Geschichten aufzulösen. Ein poetischer Alptraum zweier Menschen, in dem Zeit und Raum aus dem Gleichgewicht geraten.

Eine Kooperation zwischen dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU Giessen und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, im Rahmen der Hessischen Theaterakademie.
Gefördert wurde das Projekt von dem Kulturfonds Gießen-Wetzlar, dem Kulturamt Gießen, ZMI – Zentrum für Medien und Interaktivität, sowie dem Stadttheater Gießen.

 

Film
von Csongor Dobrotka 

 

Bisherige Aufführungen

  • 26.1.2009, Abschlussprojekt , Heli-Kino Gießen, Frankfurter Straße 34
  • 16.3.2009, Abschlussprojekt , Rex Kinos Wetzlar (Karl-Kellner-Ring 17)
  • 30.3.2009, Abschlussprojekt , Heli Kino Gießen (Frankfurterstr. 34)
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über woyzeck

Am Donnerstag, den 7.5.2008 ist der Regisseur Laurent Chétouane, Gastprofessor im Sommersemester 2008, abermals zu Gast in Gießen. Als Nachschlag zum Seminar "Georg Büchner" von Jörn Etzold im Winter 08/09 wird Chétouane über seinen Umgang mit den Texten Büchners sprechen.

 

Vortrag
von Laurent Chétouane 


Bisherige Termine

  • 7.5.2009, A 118
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Unter dem Blick der Sphinx. Arbeiten mit und nach Heiner Müller.

Mit Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft der Universität Gießen sowie der Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum

Wie kann eine Theaterarbeit, -forschung, -lehre und -ausbildung aussehen, die auf ein anderes, zukünftiges Theater ausgerichtet ist? Vielleicht auf jenes "freie" Theater, das der Dramatiker Heiner Müller in seinem Text für Pina Bausch kryptisch mit den Worten beschrieb: "Daß eine Sphinx uns anblickt, wenn wir der Freiheit ins Gesicht sehn, sollte uns nicht wundern."
Anlässlich der Essener Premiere von Laurent Chétouanes "Tanzstück # 2" werden Studierende der Theaterwissenschaft Arbeitsergebnisse aus der Zusammenarbeit mit Künstlern, u.a. mit dem Regie-Kollektiv LISA aus Amsterdam sowie Chétouane selbst, präsentieren. Ergänzt wird das Programm durch Diskussionsrunden, u.a. mit Heiner Goebbels, Ulrike Haß, Nikolaus Müller-Schöll und Stefan Schroer.

Gesamtprogramm:

FR 13.02.09
17.30 UHR Begrüßung
Präsentation der Installationen von Studierenden der Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
18.30 UHR Projektpräsentationen von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft der Universität Gießen
20 UHR Laurent Chétouane (F/D): "Tanzstück # 2"
22 UHR Fortsetzung der Projektpräsentationen

SA 14.02.09
13 UHR "Szenische Forschung in der Theaterwissenschaft", Podiumsgespräch zu neuen Wegen der Theaterausbildung
Anschließend Präsentation eines studentischen Projekts der RUB mit dem Künstlerkollektiv LISA (Amsterdam)
15.30 UHR Künstlergespräch über die studentischen Arbeiten mit Studierenden der ATW Gießen sowie der Theaterwissenschaft der RUB
17 UHR Podiumsgespräch zu Laurent Chétouanes "Tanzstück # 2"
18.30 UHR Projektpräsentationen von Studierenden der ATW Gießen sowie von Studierenden der Theaterwissenschaft der RUB
20 UHR Laurent Chétouane (F/D): "Tanzstück # 2"
22 UHR Künstlergespräch über die gezeigten studentischen Arbeiten

 

Gezeigt werden folgende Gießener Arbeiten:

Im Rahmen einer Gastprofessur von Laurent Chétouane am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft im Sommersemester 2008 entstanden die folgenden Arbeiten, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Möglichkeit des Sprechens von Müllers Texten heute auseinandersetzten.

„Orphelia“- Studie zur Hamletmaschine
(Aline Benecke, Lucie Tuma)

Enormous Room. Ophelia verspricht sich: als Bild, als Ornament, als Fläche widersetzt sich der Körper dem Text, gleitet an ihm vorbei, um ihm temporär in den Schoss zu fallen. Die Frau als gescheiterte Utopie, als Aufbäumen des revolutionären Subjekts im Vollzug seiner Pathologisierung, spricht ununterbrochen und ungehört. Der Text als Puls, als Stille, lässt den Körper zu Wort kommen.

"In der Strafkolonie" nach Franz Kafka
(Ana Berkenhoff, Cecilie Ullerup-Schmidt)
In einer weißen Wüste von therapeutischen Tageslichtlampen umgeben, quert ein maschinenhafter Frauenkörper durch die Zeit, den Blick in die Zukunft gerichtet streicht an ihr die Vergangenheit vorüber. Erleichternde Strafen werden mit der Sprache verhängt.
„Der Kern des Problems ist, dass man Töten denken kann. Wenn man es für notwendig hält, hat man nicht das Recht, es selbst nicht zu tun: es nur zu delegieren, wäre unmoralisch." Heiner Müller

"Herakles 2"
(Ana Berkenhoff, Tobias Rosenberger)
Kunst ist keine Therapie, Kunst ist Freiheit. Sie erlaubt uns, einen Raum zu besetzen, in dem die Angst keinen Platz mehr hat. Herakles2 ist in erster Linie aesthetisches Programm und Wahrheitssuche: "Weder in der Philosophie, noch in der Kunst geht es um Beweis oder Meinung. Es geht um eine Setzung, um Behauptung. Die Behauptung unterscheidet vom Beweis und der Meinung, dass sie ohne Gewissheit auskommen muss. [...] Es geht darum, als Subjekt im Ungewissen eine Wahrheit zu berühren und dieser Berührung eine Form zu geben, Sprache" (Markus Steinweg).
Gesang/Gitarre: René Rothert

„Das Gefühl des Scheiterns“
(Sarah Bahr, Juliane Kremberg)

Autor: Und wie beschreibt man das?
Regisseur: Und wie soll ich das auf meine Bühne bringen?
Heiner Müller, X Krieg der Viren

Ein Versuch der Darstellung. Leeres Theater, es bleibt beim Prolog. Das Scheitern an der Beschreibung. Der Kampf mit dem Stoff.

 

Projekt
von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft unter dem Blick von Laurent Chétouane 


Bisherige Aufführungen

  • 13.2.2009, PACT Zollverein, Essen
  • 14.2.2009, PACT Zollverein, Essen
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untitled (clown piece)

Clowns entstellen ihre Körper, treiben Schabernack, verkleiden und maskieren sich. Sie unterbrechen das gefällige Spektakel-System Zirkus und führen in dieses eine andere, langsamere Zeitlichkeit und ein vermeintlich anderes Verhältnis zum Publikum ein, mit dem sie ihre Spiele treiben: Sie benehmen sich daneben, sind obszön, fies, sogar gewalttätig - und alles lacht.
untitled (clown piece) eignet sich die Geste des Clowns an, um in dieser zu wieder-holen, was sie ausschließt: Pennywise The Dancing Clown lädt ein zum Tanz und bietet seinen Körper an - zur Unterhaltung und als Schlachtfeld.


Tanzprojekt
von Sebastian Schulz (Konzept), Performance: Enad Marouf, Dramaturgie: Verena Billinger 

 

Bisherige Aufführungen

  • 29.5.2009, Tanzart Ostwest, Theater im Löbershof (TiL) Gießen
  • 5.6.2009, Künstlerhaus Mousonturm (Studiobühne), Frankfurt a.M.
  • 6.6.2009, Künstlerhaus Mousonturm (Studiobühne), Frankfurt a.M., im Anschluss talkArt
  • 30.7.2009, UNI.T Berlin - im Rahmen von SODAWORKS Postgraduate Platform of the Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz - Pilotprojekt Tanzplan Berlin
  • 31.10.2009, Wilsonstraße, zeitraumexit, Mannheim
  • 4.3.2010, 100° Berlin, HAU 3 (Probebühne), Berlin
  • 12.9.2010, Festival Junger Talente, Energieversorgung AG (EVO), Eingang Goethering, 63067 Offenbach am Main
  • 26.3.2011, Ģertrūdes ielas teātris, Riga/Lettland
  • 27.3.2011, Ģertrūdes ielas teātris, Riga/Lettland


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Verkommenes Ufer von Heiner Müller

Man tut viel um eine Emotion zu haben. Man liebt, säuft, raucht oder nimmt Drogen. In den meisten Fällen dringt der Reiz auf den Körper ein, auf die Augen, Ohren, auf die Haut, Finger, Füße und produziert eine Reaktion im Inneren. Die Emotion entsteht im Innern und bildet sich ab, in Mimik, Gestik, Melodie, im Körper.
Die Emotion verläuft von innen nach außen. Die Größe schlägt sich im Körper nieder. Aber was, wenn die Größe falsch ist?

 

Performance
von Ana Berkenhoff mit: Stefan Behrendt und Ferdinand Klüsener (Regie) 


Bisherige Aufführungen

  • 5.3.2009, Mousonturm Frankfurt als Teil von "3xMüller"
  • 6.3.2009, Mousonturm Frankfurt als Teil von "3xMüller"
  • 7.3.2009, Mousonturm Frankfurt als Teil von "3xMüller"
  • 31.3.2009, Thalia Gausstrasse Hamburg, Körber Studio Junge Regie ("3xMüller")

 

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Viele Wege

Eine Audio-Installation

“An einem Ort, mit grasgrünen Wiesen und fliederfarbenen Blumen, stand ein rosarotes Haus mit
meeresblauen Fensterläden und sonnengelben Vorhängen. Die alte Dame, die darin lebte, kümmerte sich
liebevoll um ihr rosarotes Haus mit den meeresblauen Fensterläden und sonnengelben Vorhängen. An einem
erstaunlich warmen Oktobertag saß die Dame auf ihrem alten, hölzernen Schaukelstuhl und hörte dem
Summen einer Fliege zu, die sich in ihrem rosaroten Haus verirrt hatte.”

 

Installation
von Meli Kunstfurunkel 


Bisherige Aufführungen

  • 18.6.2009, Theatermaschine 2009 , Raum A118, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, A118
  • 21.6.2009, Theatermaschine 2009 , Raum A118, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, A118

 

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Vortrag über die eigene künstlerische Arbeit

Am 7.5.2008 um 14.00 spricht der Lichtkünstler Prof. Mischa Kuball über seine Arbeiten. Der Vortrag steht im Kontext des Szenischen Projektes "Lichtinszenierungen" bei Prof. Heiner Goebbels.

 

Vortrag
von Prof. Mischa Kuball 


Bisherige Termine

  • 7.5.2009, Institut für ATW, A118
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WEIHNACHTSPERFORMANCE - lippenstift und riesenvieh

Die Weihnachtsperformance steht vor der Tür!

Am Donnerstag, den 17.12.09 um 21 Uhr wollen wir dieses traditionelle Fest in bewährter Weise begehen.
Zusammen mit euch wollen wir einen Blick zurück und in die Zukunft wagen. Wir hoffen auf ein rauschendes, märchenhaftes Fest unter dem Motto:

Lippenstift und Riesenvieh

Die Weihnachtsperformance ist der etablierte Ort dem Anderen auch die zweite Backe hinzuhalten. Es darf kräftig ausgeteilt und eingesteckt werden!
Erwünscht ist alles, was dringend gesagt oder gezeigt werden muss, was der festlichen Atmosphäre förderlich ist, zukunftsweisend und optimistisch ist. Denn wenn sie nicht gestorben sind, dann lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende...

Mit besinnlichen Grüßen,

Eurer Jahrgang 2004

 

Performance
von der jahrgang 2004 


Bisherige Aufführungen

  • 17.12.2009, allbeloved and ever PROBEBÜHNE
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WEST IN PEACE oder der letzte Sommer der Indianer

andcompany&Co. wissen, was sie letzten Sommer getan haben: Sie haben sich im europäischen Urwald auf die Suche gemacht nach EL DORADO, einer Westernstadt in Brandenburg oder Polen. Die „goldene Stadt“ verspricht Abenteuer „wie im Film“: Alles ist hier erlaubt – außer: kein Geld zu haben! Wer nicht zahlt, soll auch nicht essen, sondern wird gegessen: „Tofu ist Menschenfleisch, sagt es allen weiter!“ Während die rote Sonne hinter dem Atomkraftwerk versinkt, schlagen eine Handvoll Dauercamper ihre Zelte auf der Bühne auf, um sich am elektrischen Lagerfeuer die Zeit zu vertreiben oder am Marterpfahl: Polnische Cowboys, westdeutsche Indianistinnen, sorbische Folklore-Tänzerinnen und neureiche Neuköllner Bestattungsunternehmer, die nichts gemeinsam haben außer der Sehnsucht nach dem Wilden Westen, den sie im Osten suchen. Sie lesen Karl May statt Karl Marx, hinter der Kulisse aber tobt die Krise: ein Handelskrieg über Hähnchenschenkel, Roquefort-Käse und Mineralwasser. Der Finanzminister droht mit der Kavallerie, während falsche Indianer wieder einmal Tee in die See kippen oder Sendeanstalten überfallen. In diesem Western von gestern herrschen schon heute die Zustände von morgen jenseits von Gesetz und Gnade. Der Kapitalismus ist nicht am Ende, er hat gerade erst begonnen...

Von und mit: Sarah Günther, Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sebastian Šuba, Sascha Sulimma & Co.
Bühne/Kostüme: Christine Bentele, Assistenz Bühne/Kostüme: Anke Gänz, Licht: Gregor Knüppel, Technische Leitung: Marc Zeuske, Bühnenbau: Jörg Fischer, Produktionsleitung: Anne Schulz, Produktionsassistenz: Marta Hewelt.

Die Reise in den polnischen Urwald ist dokumentiert im Ur-Blog: ur-blog.livejournal.com

Eine Produktion von andcompany&Co. in Koproduktion mit dem Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf, Pumpenhaus Münster und Goethe-Institut Warschau. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, den Fonds Darstellende Künste und das Adam-Mickiewicz-Institut.

 

Projekt
von andcompany&Co., feat. Sarah Günther (ATW), Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sebastian Suba, Sascha Sulimma&Co. 


Bisherige Aufführungen

  • 17.12.2009, Premiere , HAU 3, Berlin
  • 18.12.2009, HAU 3, Berlin
  • 19.12.2009, HAU 3, Berlin
  • 20.12.2009, HAU 3, Berlin
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Who can I be now?

“Strike a pose. Vogue, vogue, vogue.”
Madonna, David Bowie, Iggy Pop, Michael Jackson – Idole unserer Kindheit, geälterte Veteranen des Popbusiness oder schon tot. “Who can I be now?” beschäftigt sich mit dem Wunsch ein Konzert zu geben. Hierbei werden Kunstfiguren dekonstruiert und Erschöpfungszustände kreiert. Was ist vorher und was ist nachher und wer kann man eigentlich sein?
“I was hypeman in a mock superman costume with a white leotard, crotched silver knickers and a big red cape with a collar.” David Bowie

Dank an Alexander Giesche, Milena Kipfmüller, Johanna Seitz, Pascale Finkenauer, Hendrik Quast, André Schallenberg und Comet Textilpflege.

Unterstützt durch: Hochschulgesellschaft der JLU Gießen, Kulturamt der Stadt Gießen, DAAD, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft

 

Performance
von Kathrin Felzmann, Lina Hermsdorf, Arnita Jaunsubrena; Gast: Georg Klüver-Pfandtner Technik und Dramaturgie: Alice Ferl 

 

Bisherige Aufführungen

  • 18.6.2009, Theatermaschine 2009 , Probebühne, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, goOut-Abend
  • 16.4.2010, „United Intimacy” - Gertrudes Strasse 101, Riga, Lettland
Inhaltspezifische Aktionen

Who the fuck is Macarena?

Angefangen beim Ententanz über den Time Warp oder die YMCA-Formation, den „Pulp Fiction“-Dance oder den Lambada-Hüftschwung bis hin zu Sommerhits wie „Macarena“ – das kollektive Gedächtnis einer gesamten Generation ist voll mit Tänzen, Gesten und Bewegungen, die wir uns aus Kino und Fernsehen abgeschaut und die sich tief in unser Bewegungsrepertoire eingebrannt haben. Doch in welchem Verhältnis stehen diese gemeinsamen Erinnerungen zu den individuellen Erlebnissen, die wir damit verbinden, und somit auch zu unserem persönlichen Körpergedächtnis? Was macht den Lustgewinn am Gruppentanz aus – und warum fühlt man sich sofort verlassen, wenn man als einziger einer Gruppe die Schrittfolgen nicht beherrscht?

In Interviews und Gesprächen mit Tänzern und Nicht-Tänzern wurden Erinnerungen an kollektive und individuelle Tanzerfahrungen gesammelt. Der Fokus lag dabei nicht darauf, Bewegungsabläufe oder Gesten möglichst korrekt und vollständig zu erinnern, sondern auf dem sehr persönlichen und subjektiven Versuch der Rekonstruktion und dessen Scheitern. 

Who the fuck is Macarena? möchte ausgehend von dieser Sammlung mindestens ebenso viele individuelle Geschichten erzählen und tanzen. Eine Gruppen-Choreographie der Zukunft soll entstehen – mit Brüchen, Leerstellen, Widersprüchen und Irritationen. 
Konzept/Regie/Choreographie: Sarah Bonnert (ATW) und Susanne Zaun (Alumna ATW)
von und mit: Enad Marouf (CuP), Annika Scheffel (Alumna ATW), Victoria Söntgen und Romain Thibaud Rose
Bühne/Kostüm: Sarah Bonnert (ATW) und Anna Teuwen (Alumna ATW)
Sounddesign: Friederike Kenneweg (Alumna ATW)
Licht: Jesica Janssen
Mentor: Gerald Siegmund (Professur CuP)
Dramaturgische Beratung: Philipp Schulte (Alumnus ATW)

Projektensemble_4 des tanzlabor_21 am Mousonturm Frankfurt.

 

Tanzprojekt
von Sarah Bonnert und Susanne Zaun 


Bisherige Aufführungen

  • 17.9.2009, Premiere , Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main
  • 18.9.2009, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main
  • 19.9.2009, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main
Inhaltspezifische Aktionen

Wie ich lernte den großen Augenblick der Erkenntnis durch ein schlichtes Ach so! aufzuwerten

Monitor, Kamera, Computer, Scheinwerfer
mit An-Sophie Waider, Anja Arncken, Ana Berkenhoff (ATW Giessen), Daniel Lambach, Micha Maiwald,u.a.

Auch bei der Installation, die David Sarno in Zusammenarbeit mit Tobias Hermann realisiert hat, muss sich der Betrachter fragen lassen, was seine Position vor dem wiedergegebenen Bild ausmacht. Ihr Aufbau entspricht dem einer Closed-Circuit-Installation. Die Kamera erfasst Menschen vor dem Monitor, die sich darauf betrachten. Nur ergibt sich bei Sarno das Problem, dass nicht jede Person im Videobild erscheint. In der Filmgeschichte wäre eine derartige Abwesenheit von Personen in einem Spiegel vor allem unheimlich für diejenigen, deren Konterfei sichtbar wird. In Roman Polanskis „Tanz der Vampire“ erscheinen nur lebendige Menschen gespiegelt, ihre untoten Wiedergänger nicht. So zeigen sich im bunten Ballgetümmel die drei einzigen Lebenden plötzlich einsam und verlassen in einem großen alten Spiegel. Dieser Umstand verweist auf die reine Abbildhaftigkeit der Figuren im Film gegenüber der körperlichen Präsenz derjenigen, die sich den Film anschauen.

 

Video
von David Sarno (HfG Offenbach) mit Performern 


Bisherige Aufführungen

  • 11.11.2009, Dokfest Kassel, Monitoring, Südflügel Kulturbahnhof
  • 12.11.2009, Dokfest Kassel, Monitoring, Südflügel Kulturbahnhof
  • 13.11.2009, Dokfest Kassel, Monitoring, Südflügel Kulturbahnhof
  • 15.11.2009, Dokfest Kassel, Monitoring, Südflügel Kulturbahnhof
Inhaltspezifische Aktionen

Woyzeck (Hörspiel)

Der echte Woyzeck mordete seine Geliebte und endete dafür am Galgen. Doch damit war der Fall nicht abgeschlossen. Der Begriff „Zurechnungsfähigkeit“ spielte fortan auch im Juristenvokabular eine Rolle und wurde zum Ausgangspunkt für Büchners Beschäftigung mit dem Stoff. Für das Bühnenstück "Woyzeck", das zum diesjährigen Impulse-Festival eingeladen ist, entwickelte Boris Nikitin aus Büchners Fragment zusammen mit dem Performer Malte Scholz einen Monolog zwischen kruder Lecture-Performance und experimenteller Radio-Show. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage aus Büchners Fragment: "was spricht da?". 
Das Hörstück "Woyzeck", eine Produktion für die Sendung "Freispiel" bei DeutschlandRadioKultur, adaptiert die Performance nun für das Medium Radio. Mehr noch als in der Bühnenfassung wird der Fokus hier auf die Stimme des Sprechers gelenkt, welche für die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit konstitutiv ist, ebenso wie für das Medium Radio selbst.

 

Hörspiel
von Boris Nikitin 


Bisherige Aufführungen

  • 30.10.2009, zeitraumexit Mannheim - im Rahmen von "Wilsonstraße, Werkschau der ATW"
  • 13.11.2009, Medien der Auferstehung , Margarete-Bieber-Saal
  • 2.8.2010, URSENDUNG!!!! DeutschlandRadioKultur, "Freispiel"
Inhaltspezifische Aktionen

www.dorkbotcdmexico.org / The An-Archic Device

Halbzeit. Im Rahmen von Dorkbot 17 in Mexiko-Stadt Präsentation des aktuellen Entwicklungstandes der Installation "The An-Archic Device", die bis Ende Juni am Centro Multimedia entsteht.


Lesung
von Tobias Rosenberger 


Bisherige Aufführungen

  • 30.5.2009, Central del Pueblo, Mexiko-Stadt

 

Inhaltspezifische Aktionen

YOKOMEN UCHI- Seitlicher Schlag zur Schläfe

Einatmen, die Kraft konzentrieren, den Angreifer seitlich an die Schläfe schlagen, ausatmen, in die Ausgangsposition zurückkehren. Einatmen, die Kraft konzentrieren. Ausatmen. Einatmen, die Kraft konzentrieren, den Angreifer seitlich an die Schläfe schlagen, ausatmen, in die Ausgangsposition zurückkehren.

Wie wandelt sich Konzentration, wohin lenkt es Energie nach andauernder Wiederholung? Wie verändert sich der Körper, der fortwährend eine gleiche Bewegung ausführen soll?
Eine Body Art Untersuchung.

 

Performance
von Maria Isabel Hagen 


Bisherige Aufführungen

  • 18.6.2009, Theatermaschine 2009 , Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, beim Festivalzelt.

 

Inhaltspezifische Aktionen

Zugleich zukünftig. Das transfigurative Filmende von Rossellinis Stromboli. Terra di Dio

Über den kinematographischen Bildglauben sagt Gilles Deleuze: „Das Kino scheint als Ganzes unter die Formel Nietzsches zu fallen: ‚worin wir noch fromm sind‘.“
Das Kino ist als Darstellungsraum bestimmt durch die sinnliche Zugänglichkeit und gleichzeitige Unverfügbarkeit des bildlich Erscheinenden. Der Film als Kunstform der medientechnischen Moderne erhält in der imaginären Beglaubigung des Bildes ein obskures Moment. Warum ermöglicht es die kinematographische Suspension der Welt (Projektion einer Welt) vielleicht in besonderer Weise, auf eine gegenwärtige Lage von Glaubenshaltungen zurückzukommen?
Mein Beitrag befasst sich mit der Bildkonzeption von Roberto Rossellinis Film Stromboli. Terra di Dio (IT 1950). Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die Realitätskonstruktionen der audiovisuellen Bilder die Bindung zwischen Individuum und Welt bestätigen. Die letzte Sequenz von Stromboli figuriert eine Verwandlung der Hauptfigur durch eine Transzendenz-Wahrnehmung – nachts auf dem Vulkan.
Aus den Berichten, welche die Evangelien von der Transfiguration Christi geben, lassen sich Anregungen für die sinnliche und sinndeutende Wirklichkeitsbeschreibung des Films beziehen. Die Szene der Verklärung Christi verschränkt die Zeitlichkeit von Singularität (der Offenbarung) und Wiederholung, von historischer Gründung, Gegen­wart und endzeitlicher Zukunft. Der Bericht der Evangelien setzt die momentane Erscheinung einer anderen Wirklichkeit in Beziehung zu einer Sinngebung, die erst aus einer zukünftigen Perspektive heraus (nach der Auferstehung) möglich werden wird.
Die letzte Sequenz von Stromboli vergegenwärtigt uneinheitliche Zeitmodi und Zeiterfahrungen. Als formale Öffnung des Films begreife ich die transfigurativen Bewegungen der letzten Bilder. Aufnahmen eines unabschließbaren stofflichen Wandels und unbestimmte Einstellungswechsel weisen über personale Wahrnehmungs-perspektiven hinaus ­– und: über die Laufzeit des Films, die zeitliche und kategoriale Begrenztheit seiner Bilder.

 

Vortrag
von Ulrike Hanstein 


Bisherige Termine

  • 14.11.2009, Medien der Auferstehung , Margarethe-Bieber-Saal