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Herzlichst

"Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen was er hat.“ Matthaeaus 13:12

Die sinnlose Vergeudung ist eine Notwendigkeit. Jeder Organismus hat zu viel Energie, als dass sie genutzt werden könnte. Der Organismus enteignet den nicht verwertbaren Überschuss und gibt somit einen Teil von sich selbst ab. So wird die Verausgabung der Gabe zur Notwendigkeit, zur Existenzgrundlage. Alle sind erstmal Gebende, sich Darbietende. Die Gabe repräsentiert dabei den Tod. Anders als beim Tausch erinnert sie an die Endlichkeit und die Möglichkeit, dass der Tod die Rückkehrlosigkeit der Opfergabe besiegeln könnte. Dabei ist der Tod das Einzige welches einem anderen weder genommen noch gegeben werden kann. Erst durch diese Grenze gewinnt jegliches Geben einen Sinn. Der Tod ist nicht nur in einmaliger Weise (gott-)gegeben, sondern selbst gebend: Der Tod ist eine Gabe im Sinne einer Begabung zum Geben. Der Kot ist das erste Geschenk. Umtausch ausgeschlossen.

Der Akt des Schenkens wird in dem Rahmen des Kunstmoments aus seinen Konventionen herausgehoben und in eine existenzbedingende Erfahrung transformiert. Erst durch den wie auch immer gearteten Tausch katalysiert sich die Erfahrung der Einseitigkeit. So hat der Zuschauer in der Begegnung mit der performativen Installation in erster Linie eine Begegnung mit sich selbst.


Installation
von Ruby Thomas ( Ruby Behrmann, Thomas Bartling ) 


Bisherige Aufführungen

  • 11.6.2015, Bahnhofstraße 83, Theatermaschine, Gießen
  • 12.6.2015, Bahnhofstraße 83, Theatermaschine, Gießen
  • 13.6.2015, Bahnhofstraße 83, Theatermaschine, Gießen
  • 16.1.2016, Theater im G-Werk, Marburg
  • 9.9.2016, Goldbeckhaus, Hamburg
  • 10.9.2016, Goldbeckhaus, Hamburg